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#HambacherForst: Die neue Shitbarricade ist da!

Hallö, Da sind wa’ wieder. Aufgetaucht aus der Versenkung, um wieder mal unseren Senf (und den von anderen) dazu zu geben. Denn wie immer ist der Großteil des erhältlichen Senfes ungenießbar und schwer verdaulich. Wir wollen eine Alternative und Antwort bieten zum massenweise produzierten Kram der Medien und präsentieren dir die vierte Ausgabe von unserem handgemachten Produkt. Wie immer mit viel Liebe, Wut und allerlei Zutaten aus der Region, verfeinert mit verschiedenem aus aller Welt. Ohne Metaphern gesprochen: Du siehst hier die vierte Ausgabe der Shitbarricade. Einer selbstproduzierten Zeitung der Bewegung in und um die Besetzung des Hambacher Forstes.


Ursprünglich von Shitbarricade veröffentlicht.

Hinweis: Enough is Enough organisiert keine dieser Veranstaltungen und Aktionen. Wir veröffentlichen diesen Text, damit Menschen in den USA und Europa sehen können, was passiert. Dieser Text wurde nur zur Dokumentation veröffentlicht.

Leseversion (German/English)

Zum selbstdrucken (German/English)

Seit der letzten Ausgabe von Ende Juni ist ’ne Menge Zeit vergangen und natürlich auch viel zu viel passiert, um es ansatzweise in einer Ausgabe dieser Zeitung zusammen zu fassen. Allem voran die Räumung der Waldbesetzung im September/Oktober und die damit einhergehende unfassbar krasse Steigerung der Populatität des Themas in den Medien und der Bevölkerung. Das war für viele von uns ein enormer Eingriff ins Leben und viele mussten heftige körperliche und psychische Verletzungen erleiden. Vor allem auch der Tod von Steffen in dieser Zeit wird uns noch lange beschäftigen. Viele von uns sind traumatisiert aus diesen Tagen hervorgegangen und viele kämpfen immer noch mit der Verarbeitung von allem, was passiert ist. Doch es ist nicht ruhig geworden um den Hambacher Forst. Fast direkt nachdem das letzte Baumhaus geräumt war, wurde der Wald wieder besetzt und auch die Aktionen von Polizei und Werkschutz im Wald haben seitdem nicht aufgehört und finden gerade in den letzten Wochen wieder vermehrt statt. Wir denken, dasss die ganze Aufarbeitung der Räumung mit allem, was dazu gehört, die Kapazitäten von einer Ausgabe dieser Zeitung, in der wir auch von anderen Themen berichten wollen, übersteigt. Damit könnte ein ganzes Buch gefüllt werden. Deshalb werden wir uns in dieser Ausgabe nicht ausführlich mit dem Thema Räumung befassen. Trotzdem sehen wir die Notwendigkeit, dies in Zukunft zu tun und freuen uns über Ansätze dazu. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Special-Edition der Shitbarricade dazu.

Das Material für diese Edition stammt allerdings teilweise noch aus der Zeit vor und während der Räumung. Damals wollten wir mitten im Räumungs-Vorbereitungs-Stress eine neue Ausgabe herausbringen und haben Briefkästen im Wald aufgestellt, um die Beiträgen von Menschen, die sich an der Zeitung beteiligen wollten, zu sammeln. In dieser Zeit sind einige coole Sachen entstanden. Mit dem Einmarschieren der Cops ist das Projekt allerdings vorerst wieder untergegangen und vieles von damals ist leider zu Zeit verschollen. Einiges ist aber noch da und wurde hier abgedruckt. Auf die Räumung bezogen finden sich Briefe aus dem Knast von Winter und Eule jeweils auf deutsch und auf englisch.

Außerdem haben wir den offenen Brief von Angehörigen von Steffen Meyn an die Staatskanzlei NRW, Ministerpräsidenten Laschet und Innenminister Reul gedruckt. Diesen Text haben wir bewusst nicht ins englische übersetzt, da wir die persönliche Bedeutung der Worte nicht durch unsere Interpretation und mangelden Englischkenntnisse beeinflussen wollten. Dazu findest du einen emotionalen Text, der sich mit den Ereignissen rund um die Räumung auseinander setzt. Mit der massiven Zerstörung von Lebensraum durch die Räumung der Besetzung breitete der Widerstand sich auch weiter auf die den Wald umgebenden Flächen aus. So gab es im Oktober ein paar aufregende Wochen, in denen Menschen es für kurze Zeit schafften, mehrere Häuser in Manheim, einem mittlerweile fast komplett verlassenen Dorf neben dem Hambi, zu besetzen. Manheim soll, wie der Wald, für den Tagebau platt gemacht werden. Ein Teil der damals besetzten und schon seit längerem wieder geräumten Häuser ist mittlerweile schon abgerissen. Ein zusammen fassender Text zu Manheims autonomer Zone (MAZ) sowie ein Zeichnung dazu ist hier abgedruckt. Nachdem uns im Oktober die Nachricht ereichte, dass Waka, ein mit vielen von uns befreundeter Mensch, in Rojava im Kampf für die Revolution gefallen ist, veröffentlichen wir hier ein weiteres Mal das Gedicht, das Waka für die zweite Ausgabe der Shitbarricade geschrieben hat, sowie einen Nachruf von einem Mitstreiti. Auch hier haben wir aus Respekt vor dem persönlichen Wert der Worte auf eine Übersetzung ins deutsche verzichtet.

Ebenfalls wird es einen Brief von einer weiteren Genossin aus Rojava zu lesen geben. Darüber hinaus gibt es eine Kritik am Umgang mit Medien/Presse, theoretischen Input zu Ökologie und anderem und die verschiedensten künstlerischen und kreativen Sachen und anderen Kram. Natürlich gibt es auch wieder die eine oder andere liebgewonnene Kategorie von früheren Ausgaben. Aber seht selbst! Eventuell nicht übersetzte Texte sind vermutlich begrenztem Platz oder der Faulheit von den Menschen geschuldet, die an dieser Shitbarricade gearbeitet haben. Wie immer möchten wir noch anmerken, dass du uns ganz einfach deine Ideen und Beiträge, Kritiken und Anregungen für die nächste Ausgabe an unser E-Mail Postfach – shitbarricade@riseup.net – schicken kannst. Vielleicht hast du auch schon Gedanken, Bilder, Gedichte, Lieder, Hasstiraden bezügliche der Räumung? Immer her damit! So kommen wir einem Shitbarricade-Räumungsspecial immer näher. Ansonsten viel Spaß mit dieser Ausgabe und lass dich nicht erwischen!

Januar 2019


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