
Das Folgende wurde uns heute (13.11.) von Evade Chile 2019 geschickt. Es folgt eine Übersetzung ihrer Nachricht, gefolgt von einer Übersetzung ihres Kommuniqués.
Ursprünglich veröffentlicht von ediciones-ineditas. Übersetzt von Enough 14.
Genossen,
Angesichts dieser feindlichen Momente kann uns nur Solidarität und gegenseitige Hilfe Mut machen.
(BILD VORDERSEITE)
ES WAR KEINE DÜRRE.
ES WAR EINE PLÜNDERUNG.
1
ES WAR KEIN FRIEDEN.
ES WAR SCHWEIGEN.
#ElPuevlo
2
(BILD RÜCKSEITE)
„Teilen und Erobern“ war der Rat, den ein Polizeibeamt*in den Reichen vor etwa 500 Jahren gab, und sie haben ihn nie vergessen. Die Satrapen 3 wiederum sind überall überfordert. Heute können sie nur noch auf den Terrorismus, die Inszenierung von falschen Szenen und Manipulationen über ihre üblichen Kanäle zurückgreifen: ihre Streitkräfte, ihre Kommunikationsmittel und ihr politisches Theater.
Sie wollen uns Vorträge über Gewalt halten! Sie sagen, dass „Gewalt, Gewalt erzeugt“ und sie liegen nicht falsch. 5 Minuten des Lebens können sich ewig anfühlen, wenn Mensch im Elend lebt. Aber wir sind aufgewacht. Und als Reaktion auf unseren Ausbruch des Lebens richtet die Macht dann ein weiteres Spektakel ein: ob durch die Vertreibung von Camps[der Obdachlosen]; den Bau von Ghettos, in denen sie uns gefangen halten; die Übernahme der Kontrolle über die Gebiete derer, die sich erheben, um gegen selbstzerstörerische Trägheit zu kämpfen. Es sind diejenigen, die sich an diese barbarische Zivilisation klammern, die systematisch und organisiert Feuer legen und zerstören, um ihr vergiftetes Stück vom Kuchen zu verteidigen.
Sie wollen uns über die Staatsbürgerschaft belehren! Sie bestätigen: „Die heutige einfache Wahl ist, Gewalt anzuwenden, und die schwierige ist, auf Frieden und Dialog zu setzen.“ Aber von welchem Frieden sprechen sie? Wir lebten betrunken von der frustrierenden Wut eines Krieges alle gegen alle: um einen Job zu kämpfen oder zu versuchen, über die Runden zu kommen; inmitten von Staub- und Säurewolken in den Städten zu atmen; um ein wenig Wasser auf die Felder zu bekommen. Es war kein Frieden, es war Schweigen: Der gute Bürger*in isst und bleibt ruhig. Wir würden so sterben, wie wir leben. Und jetzt, wo wir den Kopf erheben und aufwachen, zielen sie auf unsere Augen!
Sie wollen uns spalten! Sie sind empört, weil ihre Denkmäler der Gewalt einstürzen: Büsten von Völkermord-Soldatinnen; Foltergehege; Kathedralen für einen Macho-Gott und den Gott des Geldes; Paläste, die die Reichen bauen, um uns mit einem endlosen Vorrat an Waren zu betäuben. Sie nutzen uns aus und verkaufen dann die Produkte unserer Arbeit. Aber trotz all ihres Einflusses, ihrer Straßenlaternen und Brot & Zirkusse, mit denen sie es in die Höhe treiben wollen, hat die Welt nicht aufgehört, ein großes Salzbergwerk zu sein, von dem die meisten von uns Dienerinn*en sind.
Sie plünderten die Wälder, die Flüsse, die Seen und den Ozean mit ihren Abholzungen, Lachsfarmen und Agrobetrieben. Sie verschmutzten die Wüste und verwandelten sie in eine Deponie für die Bergbauindustrie. Sie verwandelten Städte in Gaskammern und Krebsfabriken. Sie vernichteten die Kulturen der Ureinwohnerinnen. Sie entführten, töteten und terrorisierten jeden Dorfbewohnerin, der es wagte, sie zu hinterfragen und sie des Missbrauchs zu beschuldigen. Aber wir haben keine Angst vor ihnen oder ihrer Zerstörung. Wir haben alles gebaut, was ihnen gehört, und wir werden es auf unsere eigene Weise wieder aufbauen, nach unseren Bedürfnissen, Wünschen und in Harmonie mit Mutter Erde, die uns erhalten bleiben wird. Nach dem Brand sprießen wir wie ein Urwald.
Es spielt keine Rolle, wie viel Blei sie auf uns feuern. Losgelöst vom Schmerz des alltäglichen Elends, wird unsere stagnierende Energie in reine Kreativität und Begeisterung gegossen. Obwohl es keine Garantie für einen endgültigen Sieg über die Diktatur des Geldes gibt, war dieser Bruch bereits ein Vergnügen. Es gibt keine Rückkehr zur „friedlichen Existenz“ der herrschenden Lügen.
Original spanischsprachigen Version (PDF Datei):

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