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#Santiago, #Chile: 20. November – 33. Tag der sozialen Revolte

Übersetzt von den neuesten Informationen aus einer Reihe von regelmäßigen Updates über die anhaltende Revolte, die über Social Media Netzwerke in Chile verbreitet werden.

Ursprünglich veröffentlicht von Anarchists Wordwide. Übersetzt von Enough 14.

WIR WERDEN AUF DEN STRAßEN BLEIBEN!

Für unsere Großmütter, die uns bitten, nicht aufzuhören, bis ihre Rente steigt.
Wir werden auf den Straßen bleiben! Zum Gedenken an unsere verstorbenen Mütter, die in den öffentlichen Krankenhäusern auf medizinische Hilfe gewartet haben.
Lasst uns auf den Straßen bleiben! Für unsere Schwestern, die durch die Schulden der CAE (Bildungsschulden) erstickt sind.
Lasst uns auf den Straßen bleiben! Für die Verteidigung der Natur und die Zukunft unserer Kinder.
Lasst uns auf den Straßen bleiben! Für unsere Freunde, die von Polizisten in und ohne Uniform vergewaltigt wurden.
Lasst uns auf den Straßen bleiben! Für unsere Gefährt*innen, die für den Traum von Anarchie und Freiheit starben.
Lasst uns auf den Straßen bleiben! Aus Liebe zu uns selbst und unserer chaotischen Freude.

Lasst es in den Ohren aller grollen… Wir haben jede Menge Kraft und Entschlossenheit!

Das ist unsere aufständische Frühling!
Die erstickende Hitze ist keine Entschuldigung für die Rebell*innen, die erneut darauf bestehen, aus Protest auf die Straße zu gehen. Busfahrer blockieren strategische Kreuzungen. In verschiedenen Teilen der Hauptstadt werden Konfrontationen gemeldet, Studentinnen stören den Verkehr in La Concepción und erzeugen Chaos in Providencia, was zur Schließung Hunderter von Geschäftshäusern führt.
Demonstrant*innen greifen eine Polizeistreife in der Amunateguí-Allee an, und an den U-Bahn-Stationen U. de Chile und Moneda finden massive Umgehungsaktionen [1] statt.

Die Polizeipanzer erscheinen auf der „Plaza de la Dignidad“, bei Einbruch der Dunkelheit ziehen sich die Encapuchadxs (Kapuzenträger*innen) ins Barrio Bellavista zurück, wo sie auf eine Polizeistreife treffen, die sie ohne zu zögern zerstören. Die Polizei im Fahrzeug wehrt den Angriff mit Schusswaffen ab und zwei Personen werden durch Kugeln vom Kaliber .38. verletzt.
In der Nähe des Bustamante-Parks wird der Sitz der politischen Partei „Revolución Democratica“ (Demokratische Revolution) angegriffen.
In der Stadt Calama fährt ein Lkw-Fahrer bewusst über zwei Carabineros [2], flieht nicht und wird am Tatort verhaftet.
Es wird angeprangert, dass das Einkaufszentrum „Puertas del Mar“ in La Serena als Folterzentrum genutzt wird. In der gleichen Stadt werden ein Sozialamt und ein Pfandleiher / Kreditgebäude abgebrannt.

Nach der Entlassung von neun Arbeiter*innen, die sich weigerten nach 19 Uhr zu arbeiten, um ihre persönliche Sicherheit bei der Rückfahrt nach hause nicht zu gefährden, wird ein Boykott der Supermärkte „Unimarc“ gefordert. Aus dem gleichen Grund protestieren die Verkäuferinnen von Einkaufszentren lautstark wegen der Schließzeiten und Student*innen ziehen in das Einkaufszentrum hinein und rufen antikapitalistische und antirepressionistische Slogans.
Sie rufen zu einem Treffen außerhalb des Costanero Mall Centers am Freitag, den 22. Mai um 17 Uhr auf.

Die Barras Bravas („Wilde Gang“, Fußballfans) akzeptieren die Wiederaufnahme der Fußballmeisterschaft nicht, sie kündigen einen Boykott und Proteste in der Nähe der Stadien an.
Die urbanen Bolons (Straßenkünstler*innen) greifen künstlerisch in der ganzen Stadt ein und malen blutige Augen.
Im Kongress wird eine verfassungsmäßige Anschuldigung gegen den Präsidenten der Republik erhoben, die das Parlament missachtet und die für die Carabineros reservierten Ausgabenerhöhung um nur 1000 Pesos genehmigt.

Eine Internetaufzeichnung zeigt einen Mob von Venezuelanern, die ein Gebäude in der Nummer 65 Las Rejas Norte verlassen, um Demonstranten*innen zu verfolgen und zu verprügeln. Ein Konflikt, der in Zukunft schwerwiegende Folgen haben könnte. Antifaschistische Kollektive fordern eine stärkere Präsenz bei den Demonstrationen.

Anarchist*innen verbreiten ihre Ideen weiterhin über gedruckte und gemalte Propaganda, Zitate von Durruti, Emma Goldman und Malatesta werden auf den Straßen gemalt.

In Madrid gibt es einen Aufruf, der U-Bahn Bezahlschränken zu umgehen, als Zeichen der Solidarität mit der chilenische Revolte.

Morgen, am 21. November, ist ein neuer Generalstreik… Und wir gehen mit allen auf die Straße!

Für die Brüder und Schwestern im Krieg und für eine Gemeinschaft des Kampfes!

AUF DEM WEG ZUR TOTALEN BEFREIUNG!

[1] Aktionen, bei denen Menschen den Bezahlschränke des öffentlichen Nahverkehrs umgehen und nicht bezahlen. Diese Aktionen werden Evade genannt und waren am 19. Oktober 2019 der Beginn der aktuellen Revolte.

[2] Cops


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