
Chile. Als die Regierung ein Ende der Verwendung von Schrotkugeln ankündigte, wurde ein weiterer junger Mann von einer Tränengranate direkt am Kopf getroffen. Wir veröffentlichen das Kommuniqué der Familie und Freund*innen von Vicente Hernández, der am 18. November eine Schädelfraktur und einen Verlust von Gehirnmasse erlitten hat.
Eingereichter Beitrag (Spanisch). Übersetzt von Enough 14.
Freitag, den 22. November 2019
Im Rahmen des sozialen Protestes, der seit dem 18. Oktober 2019 auf den Straßen Chiles stattfindet, wo die Bevölkerung konkrete Lösungen für die tiefgreifenden Ungleichheiten fordert in denen wir uns befinden und auf die, die Regierung von Sebastián Piñera mit brutaler Repression reagiert hat, wollen wir die kriminelle Haltung der Spezialeinheiten unter dem Schutz der Regierung, die für Morde, Vergewaltigungen und Verstümmelungen verantwortlich sind, anprangern.
In diesem Zusammenhang verurteilen wir die brutale Aggression, der unser Gefährte und Freund Vicente Hernández am Montag, den 18. November um 19 Uhr in der Nähe des Violeta Parra Museums zum Opfer fiel, wo ihm eine Tränengasgranate auf den Kopf traf, seinen Schädel brach und ihn bewusstlos zurückließ, eine Situation, die von Spezialeinheiten ausgenutzt wurde, um zu versuchen, ihn festzunehmen, an seiner Arme zu ziehen und ihn hochzuheben, was der Grund dafür ist, dass unser Gefährte mehrere Krämpfe erlitten hat, bevor die Spezialeinheiten ihn zurückließen.
Unter diesen Bedingungen wurde Vicente Hernández von anderen Demonstrant*innen zum SAMU-Sanidienst auf der Galerie der Cine Arte Alameda gebracht, wo er erste Hilfe erhielt, und dann wurde er zur Notaufnahme Posta Central gebracht.
Dort wurden Familie und Freund*innen nach einer langen und komplexen Operation mitgeteilt, dass Vicente Hernandez in der Tat eine Schädelfraktur mit Verlust von Gehirnmasse erlitt, was zu verschiedenen neurologischen Folgen führte.
Als Familie und als Freund*innen sind wir zutiefst traurig über die Situation, in der sich Vicente befindet, aber wir sind auch der festen Überzeugung, dass Gerechtigkeit getan werden muss, sowohl für ihn als auch für all jene, die unter den kriminellen Handlungen des chilenischen Staates gelitten haben.
Aus den vorgenannten Gründen fordern wir eine maximale Verbreitung der Situation, die Vicente Hernandez durchmacht, und gleichzeitig werden wir eine Klage gegen den Staat und die Verantwortlichen einreichen, da wir glauben, dass die Bevölkerung das Recht hat zu protestieren um ihre Rechte einzufordern, und dass jede Handlung der Kriminalisierung und Repression seitens des Staates nicht ungestraft bleiben darf.
Wir unterstützen die sozialen Forderungen nachdrücklich, die die Menschen auf den Straßen erheben, wir lehnen die kriminellen Handlungen der Regierung von Sebastián Piñera Echeñique ab und fordern einen Prozess und eine Bestrafung.
Familienangehörige und Freund*innen von Vicente Hernández.

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