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#EndeGelände & #DeCOAlonize: #Datteln4 besetzt – 150 Menschen in Aktion zivilen Ungehorsams gegen Kohle-Gesetz

Datteln. 02. Februar 2020. Momentan besetzen rund 150 Menschen das Kohlekraftwerk Datteln. Die Aktivist*innen von Ende Gelände und DeCOALonize Europe sind gegen halb acht Uhr in das Kraftwerksgelände eingedrungen und blockieren dort zentrale Infrastruktur. Mit dieser Aktion zivilen Ungehorsams protestieren sie gegen das Kohle-Gesetz der Bundesregierung, das vorsieht, dass Datteln 4 noch in diesem Jahr ans Netz gehen soll.

Eingereichter Beitrag. Bilder von Mia DeCOALonize

Heute um 12 Uhr hat vor dem Kraftwerk eine Pressekonferenz statt gefunden. Neben einer Sprecherin des Aktionsbündnis „Ende Gelände“ hat dort auch eine russische Umweltaktivistin über die Herkunft der deutschen Importkohle aus Russland gesprochen:

„Das Kohle-Gesetz ist ein Desaster“, sagt Kathrin Henneberger, Pressesprecherin von Ende Gelände. „Wir können unmöglich 18 Jahre weiter Kohle verbrennen. Wenn wir nicht sofort aus allen fossilen Energien aussteigen, rasen wir ungebremst auf eine 4 -6 Grad heißere Welt zu. Datteln 4 wäre der finale Sargnagel für Klimagerechtigkeit.“

Aleksandra Koroleva von der russischen Umweltorganisation “Ecodefense” kommentiert: “Auch in Datteln 4 wird Kohle aus Russland verbrannt, z.B. aus der Region Kuzbass in Sibirien. Die Menschen leiden dort unter schweren gesundheitlichen Folgen der Tagebaue. Proteste gegen den Kohleabbau werden brutal unterdrückt. Trotzdem hat Deutschland 2019 doppelt soviel Kohle aus Russland importiert wie im Jahr davor. Das macht alle politischen Bemühungen um Klimaschutz zur Farce.”

Ende Gelände blockiert seit 2015 mit Massenaktionen zivilen Ungehorsams Kohleinfrastruktur, im letzten Jahr mit sechstausend Menschen im Rheinischen Revier und mit viertausend Menschen im Lausitzer und Leipziger Revier. Das Bündnis fordert den sofortigen Kohleausstieg und die Überwindung eines kapitalistischen Systems, das auf Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen basiert.

Update Kraftwerksbesetzung Datteln 4 + 150 Menschen halten Infrastruktur besetzt 

Seit heute morgen ca halb acht blockieren 150 Aktivist*innen von Ende Gelände und DeCOALonize das Kraftwerk Datteln 4. Sie halten unter anderem zwei Kräne besetzt, mit denen Kohle auf die Förderbänder geladen wird („Portalkratzer“). Mit dieser Aktion protestieren sie gegen das Kohlegesetz der Bundesregierung und die Menschenrechtsverletzungen in den Kohle-Abbaugebieten in Kolumbien und Russland.

Kathrin Henneberger, Presse-Sprecherin von Ende Gelände, kommentiert: „Heute haben wir Datteln 4 besetzt, um der Politik und dem Konzern Uniper in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir werden nicht dulden, dass im Jahr 2020 ein neues Steinkohlekraftwerk ans Netz geht. Das Kohlegesetz ist ein Desaster, mit dem wir auf eine 4-6 Grad heißere Welt zusteuern. Wir werden gegen Datteln 4 kämpfen, so wie wir um den Hambacher Forst gekämpft haben.“

Das Aktionsbündnis Ende Gelände fordert den sofortigen Kohleausstieg und die Überwindung eines kapitalistischen Systems, das auf Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen basiert.


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