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#Liebig34 #Berlin: Unversöhnlich. Unverträglich. Unverhandelbar. – Urteilsverkündung am 30.04. zum Desaster machen!

Berlin. Die Liebig34 ist nicht nur ein Symbol der linken Szene. Die Liebig34 ist gelebter anarcha-feministischer, queerer Widerstand. Nicht nur das Haus, unser Wohnraum, sondern unsere gesamte Lebensweise in unserem hart erkämpften Freiraum stehen Ende des Monats wieder vor Gericht und sind akut bedroht. Es ist auf sozialer, politischer und menschlicher Ebene verwerflich, alles daran zu setzen uns aus der Liebig34 rauszuschmeißen, um Platz zu machen für Leute, die mehr verdienen und systemkonformer leben. Für noch mehr Gewinn für den Eigentümer.

Das Absurdum des Kapitalismus…

Wohnen ist ein Menschenrecht! Wohnraum ist keine Ware!

Ursprünglich veröffentlicht von Indymedia DE.

Großspurig wird in den Medien beschrieben, wie sich die deutsche Bevölkerung in Coronazeiten nachbarschaftlich hilft und organisiert und dies auch weiterhin tun soll. Diese Utopie der alltäglichen, gelebten Solidarität besteht schon lange in linken Strukturen, nur dass sie dort kriminalisiert wird. Auch jetzt wollen wir uns auf der Rigaer Nachbar*innenschaftlich, alternativ im Kiezalltag verbinden zum Beispiel mit Kiezbingo und Kiezradio jeden Freitag aus Lautsprechern, von den Balkonen, aus den Fenstern und von der Straße. Dafür werden wir unverhältnismäßig hart kriminalisiert. Sie versuchen alternative Selbstorganisierung systematisch zu zerstören – durch Kontrollen, Platzverweise und Bußgelder.

Dies zeigt wieder einmal, unter welchem Repressionsdruck wir in dieser Straße leben.

Nahezu jede*r Politiker*in spricht von Solidarität, doch es ist nur eine leere Phrase, die lediglich für die weiße deutsche priviligierte Bevölkerung gilt. Alle anderen werden vergessen und schikaniert. Sie schwingen die Solidartätskeule. doch der Alltag ist Denunziantentum, racial profiling und Kriminalisierung. Es ist nicht überraschend, gegen wen das Infektionsschutzgesetz angewandt wird, wer kontrolliert wird und wo Platzverweise ausgesprochen werden und wo nicht.

Das von Politik und Bullerei konstruierte sogenannte Gefahrengebiet ist in den jetztigen Zeiten wieder massiv spürbar: an jeder Straßenecke sind Wannen geparkt, Cops sitzen gelangweilt acht Stunden ihre Schicht ab, bis endlich was passiert oder sie dem nachhelfen und willkürlich angreifen. Alle im Kiez müssen abwägen, ob mensch ohne von den Bullen belästigt zu werden nach Hause kommen kann oder ob wir mit dem Hund, dem Kind oder einfach nur zum Müll raus bringen das Haus verlassen können.

Kriminalisiert wird auch unser Widerstand und unser Gerichtstermin, in dem es rechtlich betrachtet „nur“ ums Wohnen geht, der aber trotzdem in einem Hochsicherheitssaal im Landgericht am 30.04. stattfinden soll.

Unsere Strukturen waren schon immer widerständig und zutiefst solidarisch und schon immer wurde jeder „Anlass“ genommen, um uns und unsere Strukturen zu kriminalisieren – aktuell ist es Corona. Aber das wird unsere Überzeugung und unseren Zusammenhalt nicht brechen.

Wir sind weiter solidarisch! Wir sind für eine Stadt von unten, gegen die Stadt der Reichen!

Wir lassen uns unsere erkämpften selbstverwalteten, anarcha-queer-feministischen Räume nicht nehmen!

Liebig 34 Bleibt!

Am 30.04. steht die Liebig 34 vor Gericht aber gemeint sind wir alle!

In Solidarität mit Potse, Meuterei, Syndie, Köpi und allen anderen räumungsbedrohten Projekten und Einzelpersonen!

Kommt zu unserem Gerichtstermin 30.04.2020 9:30 Uhr Landgericht Tiergarten, Turmstraße 91.

Seid solidarisch und kreativ.

Nehmt an unserer warm-up Aktion am Abend vorher teil.

Zeigt das Video (was ihr demnächst auf unserem Blog findet) in eurer Straße, eurem Projekt eurer WG, projiziert es an Häuserwände.

Seid laut und tragt es auf die Straße:

Liebig 34 bleibt!

Liebig 34, 19. April, 2020.



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