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Von Danni zu den Karpaten! – Nora 219Ⓐ: Eine neue Waldbesetzung in Polen

Polen. Am 3. Januar begannen Aktivist:innen eine neue Waldbesetzung in Polen: Nora 219Ⓐ.

Ursprünglich veröffentlicht von Wald Statt Asphalt und Hambi Bleibt.

Es hat alles an einem kaltem Dezember Morgen angefangen. Doch da wussten wir noch nicht, wie kalt einen Morgen sein kann. Auch Schnee und Eis konnten die Polizei nicht abhalten, ihre Zerstörung fortzusetzen und bald würden auch wir unser Zuhause verlieren.
Ein Danni sprach zu uns: „fahrt in den Osten, da werdet ihr gebraucht, den Karpaten wird das Holz geraubt!“
„-20° werdet ihr trotzen müssen, sonst werden die Wölfe und Bären ihrem Wald vermissen!“
Lange mussten wir nach diese Botschaft nicht überlegen. Während dem zweitem Frühstück unter drei Decken waren wir schon voll am Planen.

Da wir natürlich darauf achten, uns genug zu erholen, begannen wir erst nach zwei Wochen Pause unsere Reise in den Süd-Östlichsten Teil Polens. Dort trafen wir uns mit anderen Aktivist*innen. Schnell stellten wir fest, dass die Menschen in dieser Szene sehr ähnlich sind: vielleicht sind mehr bereit als wir Sachen zu kaufen und weniger zu klauen, aber sonst sind sie ungefähr so queer wie wir und vielleicht noch mehr anti Jagd als wir.
Diskussionen über Veganismus / Freeganismus ließen wir hinter uns, dafür mussten wir uns andere Tematiken stellen: Wie einen safer space für queer Menschen anzubieten in einem LGBT- feindliches Land ohne cishetero Menschen zu excludieren. Auch die Selbstverständlichkeit die wir hatten im Wald Feuer zu machen (oder dort zu kacken) gibt es hier nicht. Selbst eine Axt mitzunehmen war nicht geplant. Kackeeimer wurden gekauft und der Abtransport von Fäkalien geplant.
Während bei uns jedes tun was mensch für richtig hält – und manchmal wird es dann am Abendfeuer besprochen – wird hier für jede Kleinigkeit ein Konsens gesucht (der selten gefunden wird).
Wir vorbereiten unsere Skypods und es beginnt bereit das tägliche dreistündigen online Abend Plenum.
Die genauen Position haben wir uns bereits angeschaut:

Die von Hügeln geprägte Gegend wird von Kristallklare Bäche durchzogen. Mächtig stehen die Jahrhundert alte Ahorn umgeben von Buchen und Tannen. An lichteren Teilen des Waldes suchen Hirschen unter dem Schnee nach was zu speisen. Doch die kalte Idylle trügt: Auch Wölfe Bären und Luchse durchstreifen den Ort.

Im Schnee fanden wir reichlich Spuren, und Kot von den erst genannten. Es war silbern und volle Haare ihrer Beute. Wir haben uns entschieden, die Besetzung Nora 219Ⓐ zu nennen: Nora ist das polnische Wort für Wolfshöhle und 219a die Nummer des Waldstücks.
Die durch Fällungen bedrohte Bäume sind Buchen und Tannen mittleren Alter die zum Teil im noch unberührten Gebieten leben.

Auf unsere Rückfahrt zu unsere Hauptquartier wurden wir von Grenzpolizisten angehalten. Sie nahmen die Personalausweise zum überprüfen. Das nur drei von uns ihren Personalien gaben (da die vierte Person zu langsam war) störte sie anscheinend nicht. Nach einige Minuten und die Beantwortung der Frage, wie die Bergen uns gefallen, durften wir weiterfahren.

Kommt gerne zu Besuch und erzähl weiter über uns, wir brauchen auf jedefalls Unterstützung!

Gewünscht ist: Vegane Leberwurst (der Vorrat, der wir mitgenommen hatten ist leider schon lehr), Workshops zu queerfeminismus, warme Kleidungen und Gummistiefeln.

Website: nora219a.blackblogs.org 
Twitter: @nora219a
Instagram: kolektyw.wilczyce
Email: wilczyce@riseup.net

Gerne können wir euch per email helfen, öffentliche Verkehrsmittel zu finden, weil die öffis Websites kompliziert sein können.


Nora 219Ⓐ: Eine neue Waldbesetzung in Polen

Am Anfang der Karpaten, da wo die Gegend noch nur hügelig ist und wo Wölfe, Bären und Luchse frei sind, wird, weil ein Stück Urwald nicht als National Park eingestuft wurde Holz gefällt.
Es war zwar der Plan, in den fünfzigern. Jetzt ist es nicht Mal Naturschutzgebiet. Dieses Jahr ist es geplant, 30% der Bäumen von dem Wald zu klauen und zwar alle die großen, die nicht als Naturmonument angemeldet sind. Die Beschäftigung, Bäume zu fällen scheint nicht mal rentabel zu sein: ~30 Millionen euros haben die zwei lokale Waldverwaltungsfirmen in den letzten 8 Jahren wegen Defizit bekommen. 3 mal mehr als die 23 National Parks ganzes Polens.

Dazu kommt noch: ein großer Teil von dem Wald wurde noch nie angegriffen: er ist am Hang und vorher war es zu kompliziert mit alte Machinen dahin zu fahren. Also Urwald, der sich direkt neben einen National Park befindet. Wenn da jetzt Straßen um an das Holz zu kommen gebaut werden ist es nicht nur schlecht für das Grundwasser (das Wasser fließt dann auf den Straßen runter und wird nicht mehr im Wald „gefangen“), sondern auch für den Bären, die mindestens 2 km entfernt von den Straßen ihren Schlafplätze haben. Viele Gefährdeten Arten von Flechte und Moos leben dort, so wie geschützte Spechte und Eulen.
So sind am 3. Januar Aktivist*innen auf der Zugangsstraße eingezogen, um sie zu blockieren. Mit zwei Skypods, schützen die Wilczyce (Wolf*innen) den Wald vor Ort, weil es mit Petitionen und Blockaden der Waldverwaltungfirma nicht gereicht hat. Alle sind eingeladen, sich den Protest anzuschließen.

Die Besetzung heißt Nora 219Ⓐ: Nora bedeutet Wolfshöhle und 219a ist die Nummer des Waldstücks.

Der genaue Ort der Besetzung ist 49.12642° N, 22.71411° E , zwei Kilometer geradeaus auf der dem Weg von dem Bison Park Pokazowa zagroda żubrów w Mucznem.

Website: nora219a.blackblogs.org
Twitter: @nora219a
Instagram: kolektyw.wilczyce
Email: wilczyce@riseup.net

Gerne können wir euch per email helfen, öffentliche Verkehrsmittel zu finden, weil die öffis Websites kompliziert sein können.



Wir haben zwei Solidaritäts-T-Shirts (Bilder unten) für das Enough Blog und Info-Café (Denn wir brauchen ein neue Räumlichkeiten) entworfen. Ihr könnt die Enough Info-Café-Solidaritäts-T-Shirts hier bestellen: https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-werden-nicht-zur-normalitat-zuruckkehren-schwarz/ und https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-sind-ein-bild-aus-der-zukunft-schwarz/

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