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TIME IS RUNNING OUT – Solidarität mit Dimitris Koufontinas

Griechenland. Dringendes Update zur Situation von Dimitris Koufontinas, der sich seit dem 8. Januar im Hungerstreik befindet.

Seine Entscheidung, diese Form des Protestes zu praktizieren, ist eine Folge seiner Verlegung, die Anfang Januar aus dem ländlichen Gefängnis von Kassevetia in das von Domokos stattfand. Es sind inzwischen viele Tage des Hungerstreiks, er ist 64 Jahre alt und dies ist der fünfte Hungerstreik, den er unternimmt, seit er inhaftiert ist (2002). Er liegt im Krankenhaus von Lamia, die meiste Zeit des Tages ist er bewusstlos. Die Ärzt:innen sagen, dass er jeden Moment einen plötzlichen Zusammenbruch erleiden und sterben, oder ins Koma fallen könnte.

Angesichts der Situation einer sehr starken Repression, die in Griechenland im Moment herrscht, mit der objektiven Schwierigkeit, auf die Straße zu gehen, glauben die griechischen Genoss:innen, dass es jetzt mehr denn je sehr wichtig wäre, Solidaritätsaktionen in anderen Ländern durchzuführen.

Lasst uns gemeinsam mit den griechischen Genoss:innen Druck auf die Exekutive und die Knastverwaltung ausüben.

Ursprünglich veröffentlicht von Indymedia DE. Übersetzt von Riot Turtle.

TIME IS RUNNING OUT – Solidarität mit Dimitris Koufontinas

Dringendes Update zur Situation von Dimitris Koufontinas, der sich seit dem 8. Januar im Hungerstreik befindet. Seine Entscheidung, diese Form des Protestes zu praktizieren, ist eine Folge seiner Verlegung, die Anfang Januar aus dem ländlichen Gefängnis von Kassevetia in das von Domokos stattfand. Es sind inzwischen viele Tage des Hungerstreiks, er ist 64 Jahre alt und dies ist der fünfte Hungerstreik, den er unternimmt, seit er inhaftiert ist (2002). Er liegt im Krankenhaus von Lamia, die meiste Zeit des Tages ist er bewusstlos. Die Ärzt:innen sagen, dass er jeden Moment einen plötzlichen Zusammenbruch erleiden und sterben, oder ins Koma fallen könnte.

Anfang dieses Monats wurde in Griechenland ein neues Gesetz im Rahmen einer Gefängnisreform verabschiedet. Dieses Gesetz hat neben anderen Regelungen, die das Leben in den Knästen verschlechtern, festgelegt, dass diejenigen, die wegen Terrorismus verurteilt wurden, keinen Zugang zu ländlichen Gefängnissen haben dürfen („offenere“ Gefängnisse, zu denen Langzeithäftlinge Zugang haben) . Dieses Gesetz ist rückwirkend und seine Genehmigung aktivierte sofort den bürokratischen Prozess für die Verlegung von Dimitris. Derselbe Regierungstext legt fest, dass Häftlinge, die nicht länger das Recht haben, in ländlichen Knästen zu verbleiben, von diesen in das letzte Gefängnis, in dem sie sich befanden, verlegt werden: Im Fall von Koufontinas hätte er daher in das Athener Gefängnis Koridallos verlegt werden müssen.

Die Knastverwaltung beschloss jedoch, ihn in das Hochsicherheitsgefängnis Domokos zu verlegen. Um der Verlegung einen Anschein von Legitimität zu geben, fälschte die Knastverwaltung außerdem die Dokumente, indem sie schrieb, dass der Genosse von Kassevitia nach Koridallos und von dort nach Domokos gebracht werden würde, was jedoch nie geschehen ist.

Die Unterscheidung von Kreisläufen für Gefangene gibt es in Griechenland theoretisch nicht, auch dank der bemerkenswerten Proteste von Insassen – und auch außerhalb – vor einigen Jahren, als es einen Versuch gab, das Prinzip der Unterscheidung von Knastregimen auch hier einzuführen (Koufontinas war einer der Protagonist:innen). Aber in den letzten Jahren versucht die Knastverwaltung, aus dem Domokos Gefängnis eine Anstalt mit strengeren Regeln für „besondere“ Gefangene zu machen: Hier sind einige der Gefangenen inhaftiert, die im Prozess gegen Alba Dorata wegen krimineller Vereinigung verurteilt wurden, und auch die Genossen Nikos Maziotis und Giannis Dimitrakis (beide befinden sich in Solidarität mit Koufontinas seit dem 16. Januar ebenfalls im Hungerstreik).

Angesichts dieser Tatsachen beschloss Koufontinas, auf die einzige Art und Weise zu reagieren, die er für angemessen hielt: Er begann einen unbefristeten Hungerstreik und verlangte, in das Koridallos-Gefängnis verlegt zu werden, wie es der gleiche Gesetzestext vorschreibt.

Hier in Griechenland versuchen wir, so prägnante und breit angelegte Initiativen ins Leben zu rufen wie möglich, um Druck auf die Exekutive und die Gefängnisverwaltung auszuüben.

In Anbetracht der Situation der sehr starken Repression, die das hellenische Land im Moment erlebt, mit der objektiven Schwierigkeit, auf die Straße zu gehen, könnte es jetzt mehr denn je wichtig sein, Initiativen (und sei es auch nur in Form von Stellungnahmen und „Denunziation“) in anderen Ländern durchzuführen.


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4 Gedanken zu „TIME IS RUNNING OUT – Solidarität mit Dimitris Koufontinas

  1. […] TIME IS RUNNING OUT – Solidarität mit Dimitris Koufontinas […]

  2. […] Dimitris Koufontinas, inzwischen 63 Jahre alt, erlebt eine dramatische Verschlechterung seiner Haftbedingungen, mit katastrophalen Folgen für seine Persönlichkeit sowie seine geistige und körperliche Gesundheit (letztere ist durch die Hungerstreiks, zu denen er in der Vergangenheit gezwungen war, geschwächt). […]

  3. […] TIME IS RUNNING OUT – Solidarität mit Dimitris Koufontinas […]

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