
Das Frühjahr kommt und frische Luft bleibt, trotz Pandemie mit allerlei Mutanten, weiterhin gesund.
Während wir uns sonst die Woche über der Gefahr einer Infektion auf dem Arbeitsplatz oder auf dem Weg dorthin aussetzen, dachten wir uns am Wochenende: warum nicht mal die Gesundheit für etwas sinnvolles riskieren?
Eingereichter Beitrag. Ursprünglich veröffentlicht von RASH Wuppertal. (Warnung Facebook Link)
Also haben wir uns zu einem Sonntagsspaziergang zusammengefunden.
Unser Ziel war der Elberfelder Ehrenfriedhof.
Dort liegen 20 gefallene ArbeiterInnen, welche vom 17. bis zum 19. März 1920 m Kampf gegen die Kapp-Putschisten ihr Leben ließen.
Während die SPD-Regierung bereits kapitulierte, zerschlugen ein Generalstreik und bewaffnete Arbeiterformationen die Konterrevolution.
In Elberfeld schafften es 3000 bewaffnete Arbeiter die Putschisten zu schlagen.
Remscheid wurde am 19.März von 20 000 Arbeitern eingenommen.
Darauf folgte der Versuch einer Sozialen Revolution.
Wie im Ruhrgebiet übernahmen auch im Bergischen Land Arbeiterräte die Kontrolle.
Militär und Regierung hatten de facto keine Macht mehr an der „Roten Ruhr“.
Das veranlasste die SPD dazu mit den gerade gescheiterten Putschisten zu paktieren und Reichswehr und Freikorpsverbände in die besetzten Gebiete zu schicken um die Revolution zu zerschlagen. Dieser Verrat an der Arbeiterklasse (ein Weg den die SPD bis heute konsequent beschreitet) gab den Militärverbänden die Möglichkeit sich an den Revolutionären zu rächen und endete in blutigen Massakern.
Es hat uns bewegt zu sehen wie jung einige der Gefallenen waren (der jüngste war noch keine 15 Jahre alt) und es fällt uns schwer nachzuvollziehen wie es für die jungen Revolutionäre gewesen sein muss, in diesem ständigen Wechsel zwischen Hoffnung und Verzweiflung, die Kraft aufzubringen einen solchen Kampf zu führen.
Die Menschen, die hier liegen haben den Angriff der Reaktion zurückgeschlagen und dafür mit dem Leben bezahlt. Sie ermöglichten es ihren GenossInnen zumindest für einen kurzen Moment die Luft einer freien Gesellschaft zu atmen.
Wir dürfen die Kämpfe der Vergangenheit nicht vergessen, wenn wir die Kämpfe der Zukunft erfolgreich führen wollen.
Es ist möglich unser Leben in unsere eigenen Hände zu nehmen.
Wir brauchen weder ihren Staat noch ihre Gesetze.
Und die Unfähigkeit, die sie während dieser Pandemie Tag für Tag unter Beweis stellen zeigt uns nur ein weiteres mal, dass der allmächtige Leviathan das ist was er schon immer war: ein Mythos.
101 Jahre Rote Ruhr!
RASH Wuppertal
























