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Kolumbien: Massaker gegen Demonstrant:innen gehen weiter

Kolumbien. Menschenrechtsorganisationen in Kolumbien erklärten am Dienstag, den 4. Mai, dass „der kolumbianische Staat den friedlichen Protesten den Krieg erklärt hat“, die seit dem 28. April im ganzen Land, mit Schwerpunkt in Cali, stattfinden. Die Menschenrechtsorganisation Temblores verzeichnete mindestens 31 tote Demonstrant:innen, 216 Opfer von physischer Gewalt durch die Polizei, 814 willkürliche Verhaftungen, 21 Menschen mit Augenverletzungen und 10 Fälle von sexueller Gewalt.

Ursprünglich veröffentlicht von Avispa Midia. Geschrieben von Sare Frabes. Übersetzt von Riot Turtle.

Übersetzung Tweet oben: #Kolumbien: Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant:innen und Bullen in #Medellin am 5. Mai. #ParoNacional #ColombiaResiste #Paro5M

„Sie schießen, um zu töten, auf die Menschen, die protestieren. Sie schießen, um die Menschen zu töten, die um ihre Toten weinen. Sie schießen auf die Menschen, die den Verletzten helfen. Sie schießen auf die Menschenrechtsaktivist:innen. Sie schießen, um die Menschen in Cali zu töten“, sagte ein Menschenrechtsaktivist während einer Pressekonferenz, die am Morgen des 4. Mai stattfand, um die brutale Unterdrückung der Demonstrant:innen in Cali in der Nacht zuvor anzuprangern.

„Wir müssen den gestrigen Einsatz in Cali öffentlich anprangern, bei dem die Polizei Schusswaffen einsetzte und wahllos gegen Hunderte von Demonstrant:innen sowie Gesundheits- und Menschenrechtsteams geschossen hat. Wir müssen die militärische Antwort auf den sozialen Protest verurteilen“, erklärte einer der Vertreter:innen der Menschenrechtsorganisationen.

Nach ihren Angaben war zum Zeitpunkt der Pressekonferenz die Zahl der Verletzten, Verhafteten und Toten des Polizeiangriffs vom Vorabend noch unbekannt. „Wir konnten unsere Arbeit nicht machen; wir mussten uns in den Häusern der Nachbar:innen schützen. In solchen Momenten gibt es keine Sicherheit für die Menschenrechtsarbeit.“

Die Menschenrechtsaktivist:innen sagten, dass mehr als 30 Polizeibeamte direkt auf die Menschen schossen. „Wir fordern, dass der Staat die Verantwortung für das Massaker übernimmt, das in Cali verübt wird.“

Die Organisationen berichteten, dass es Angriffe auf Journalist:innen gab, die versuchten, die Militäroperation zu dokumentieren. „Auch das Haus, das sie als Schutzraum nutzten, wurde getroffen.“

Krankenwagen waren auch ein Ziel. „Sie schießen auf die Krankenwagen. Sie lassen sie nicht reinkommen, um die Verletzten abzuholen. Sie bringen die Verletzten aus den Krankenhäusern und wir wissen nicht, wohin sie sie bringen.“

Außerdem, so die Organisationen, organisieren sich Gruppen von Zivilist:innen selbst, um Waffen gegen die Demonstrant:innen einzusetzen. „Wir haben Gruppen von Menschen in Pickups gesehen, die auf die Demonstrant:innen losgingen, und das alles mit der Komplizenschaft der staatlichen Kräfte.“

„Anstatt strukturelle Probleme zu lösen, ist die Reaktion [der Regierung] Repression, Tod und Kriminalisierung“, sagen die Organisationen.

Übersetzung Tweet oben: Kolumbien: Wütende Demonstrant:innen fackelten heute Abend eine Polizeistation in #Bogota ab. #ParoNacional #Paro4M #ColombiaSOS #ColombiaResiste #DuqueAsesinoRenuncie

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