
Die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) Berlin, das Komitee für Grundrechte und Demokratie und die Initiative „Kein Generalverdacht“ laden gemeinsam zu einer Veranstaltungsreihe ein: Von Polizeischikanen und Stigmatisierung – Die verheerenden Folgen des rassistischen Konstrukts der sogenannten „Clankriminalität“.
Seit Mitte 2020 wird durch die weltweiten Black Lives Matter Proteste auch in Deutschland vermehrt über Polizeigewalt und institutionell rassistische Polizeipraktiken gesprochen. Insbesondere Racial Profiling und rassistische Polizeigewalt stehen – zurecht! – im Zentrum der Debatten. Ein weiteres Phänomen von institutionellem Rassismus kommt in den Debatten bisher allerdings zu kurz, obwohl auch dieses für die Betroffenen massive Konsequenzen hat: das Konzept der sogenannten „Clankriminalität“.
In den Boulevardmedien sind Berichte über sogenannte „Clankrimininalität“ fast zu einem eigenen Genre geworden und kurbeln die Verkaufszahlen an. Innenpolitiker, insbesondere von CDU und SPD überbieten sich diesbezüglich in Starker-Staat-Rhetorik und machen mit dem Thema Wahlkampf. Die Polizeibehörden ziehen mit: Mittlerweile bringen mehrere Länderpolizeien und das BKA jährliche sogenannte „Lagebilder Clankriminalität“ heraus. Dass damit die Ethnisierung von Kriminalität betrieben wird und dies stigmatisierenden, rassistischen Vorurteilen Vorschub leistet, steht bisher allerdings kaum in der Kritik. Insbesondere diejenigen, die von den staatlichen Maßnahmen betroffen sind, bleiben in den Debatten ungefragt und ungehört.
Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir diesen stigmatisierenden Diskurs kritisch beleuchten. Wir wollen die Darstellungen in Politik, Medien und Gesellschaft analysieren und aufzeigen, wie hier für ganze Bevölkerungsgruppen der allgemeine Gleichbehandlungsgrundsatz ebenso missachtet wird, wie grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien. Dabei ist es uns besonders wichtig, auch Betroffene und damit die eigentlichen Expert*innen zu Wort kommen zu lassen. Wir laden dazu ein, mit uns zuzuhören, zu hinterfragen und in Austausch zu treten.
Einführungsveranstaltung
Mittwoch, 4. August 2021, 19 Uhr
Worum geht es beim Thema der sog. „Clankriminalität“ und was ist daran problematisch? Wie sieht die polizeiliche Praxis aus? Wie gestaltet sich der mediale
und politische Diskurs? Welche Kritik gibt es an diesem polizeilich, medial und politisch geprägten Konstrukt?
Referent*innen: Mohammed Chahrour (Kein Generalverdacht), Levi Sauer (Juristin)
Moderation: Michèle Winkler (Grundrechtekomitee)
Ort:Regenbogenfabrik | Lausitzer Straße 22 | 10999 Berlin
Wir werden einen Livestream anbieten.
Einschätzungen aus Betroffenenperspektive
Freitag, 20. August 2021, 19 Uhr
In dieser Veranstaltung wollen wir den Betroffenen und ihren Perspektiven Raum geben. Dabei werden Menschen aus Berlin und aus dem Ruhrgebiet zu Wort kommen.
Gäste: Werden noch bekannt gegeben
Moderation: Biplap Basu (KOP)
Ort: Wird noch bekannt gegeben
Wir werden einen Livestream anbieten, falls das für die Gäste in Ordnung ist.
Podiumsveranstaltung
Mittwoch, 1. September 2021, 19 Uhr
Podium zur Betrachtung des Phänomens aus verschiedenen Blickwinkeln. Wir sprechen über die Folgen des Konstrukts der „Clankriminalität“ aus soziologischer, juristischer und sozialer Perspektive.
Gäste: Ahmed Abed (Anwalt / Kein Generalverdacht), NN von Gangway e.V. – Straßensozialarbeit in Berlin, Gast aus dem Bereich der Soziologie folgt
Moderation: Britta Rabe (Grundrechtekomitee)
Ort: Wird noch bekannt gegeben
Wir werden einen Livestream anbieten.
Wir planen, die Veranstaltungsreihe nach den ersten drei Terminen weiterzuführen.
Diese Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP), des Komitees für Grundrechte und Demokratie e.V. und der Initiative „Kein Generalverdacht“ [Link führt zum Twitterprofil]. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe von der Rosa Luxemburg Stiftung.
Fragen zur Veranstaltungsreihe richten Sie bitte per Mail an info(at)grundrechtekomitee.de
Mehr Informationen: https://www.grundrechtekomitee.de/