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Frankreich: „Unsere Aufgabe ist es zu empfangen, nicht zu selektieren“ – Dutzende bretonische Kneipen lehnen den Gesundheitspass ab

Frankreich. Ein Beitrag über bretonische Kneipen die den Gesundheitspass ablehnen.

Ursprünglich veröffentlicht von Nantes Revoltée. Übersetzt von Riot Turtle.

„Es ist die Seele der Kneipen, die jetzt bedroht ist“

Sie befinden sich in Brest, Concarneau, Saint-Brieuc, Lorient oder Lannion und sind der Meinung, dass eine „rote Linie“ überschritten wurde. Es sind Cafés, Bars und Bistros, die über den Gesundheitspass verärgert sind. In einer Pressemitteilung dieser Lokale heißt es: „Ob du groß, klein, reich, arm, weiß oder schwarz bist, jeder kann reinkommen, das ist die eigentliche Idee von Kneipen“. „In all unseren Bars ist es unsere Aufgabe, die Leute willkommen zu heißen, nicht sie zu selektieren“, fügt ein Wirt hinzu: „Das ist das Gegenteil unserer Aufgabe, wir sind hier, um die Leute willkommen zu heißen, um sicherzustellen, dass sie eine gute Zeit haben, um sicherzustellen, dass sie glücklich sind, wir werden nicht selektieren!“

Am 9. August wird der Gesundheitspass obligatorisch, aber in diesen Kneipen fragen sich die Leute: „Es gibt Gesetze gegen Diskriminierung, bisher war es eine Straftat, Menschen aus gesundheitlichen Gründen die Tür zu verschließen. Ein Klima des Misstrauens und der Ausgrenzung, das die Lokale nicht akzeptieren wollen: „Man muss sich klar machen, was es bedeutet, einen Gesundheitspass für Dorf- oder Stadtteilkneipen einzuführen. Es bedeutet, dass die Bewohner*innen der Gemeinschaft kontrolliert, sortiert und getrennt werden. Es ist, als würde man sich weigern, Leuten, die man seit Jahren kennt, ein Getränk zu servieren.

„In unseren Bars trifft jeder jeden“, sagt ein Wirt. Die Menschen diskutieren, haben unterschiedliche Ideen und können diese vergleichen. Wir sind ein Ort des Austauschs. Die Kneipen haben die Aufgabe, die Gesellschaft zu fördern, der Pass droht sie zu zerstören.
Zur Pandemie schreiben sie: „Wir arbeiten seit über anderthalb Jahren aktiv daran, die Covid 19-Epidemie gemeinsam einzudämmen. Wir stellen die Relevanz des Impfstoffs nicht in Frage. […] Was die Kneipen betrifft, so glauben wir, dass die Notwendigkeit von Mitmenschlichkeit und Respekt für die Entscheidungen anderer in diesen unruhigen Zeiten dringend geboten ist. Die Aufgabe eines Cafés besteht nicht darin, zu kontrollieren oder eine Gesundheitspolitik zu betreiben. Sie soll zum Zusammenleben beitragen.“

Das Kommuniqué wurde an lokale Abgeordnete verschickt. Die Kneipenbesitzer*innen erwägen, rechtliche Schritte einzuleiten, um die Einführung des Passes zu verhindern. Sie schlussfolgern: „Es ist die Seele der Kneipen, die jetzt bedroht ist“. Werden andere ihnen folgen? Wenn sich alle nicht daran halten, ist die Maßnahme nicht durchsetzbar.


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