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Entfacht die Flammen des Widerstands! – Ein Aufruf zu direkten Aktionen während des Wochenendes der Wohnraum Widerstands Demonstration (12. bis 14. November) [Niederlande]

Niederlande. Zusätzlich zu der Reihe von Demonstrationen im Zusammenhang mit der Wohnungsnot rufen wir alle, die sich mit dem Anarchismus beschäftigen, dazu auf, am Wochenende der Demonstration in Den Haag direkte Aktionen zu organisieren. Diese Demo wird eine statische Kundgebung auf dem Malieveld sein. Wir sind der Meinung, dass eine solche Mobilisierung jede Form von Rebellion und Dynamik aus einer Demonstration herausnehmen wird. Wir sind schon lange fertig mit dem Elend des Wohnungsmarktes, deshalb wählen wir alternative Mittel des Kampfes, die nicht vom Staat und den kapitalistischen Institutionen aufgezwungen oder erwartet werden.

Ursprünglich veröffentlicht von Indymedia NL. Übersetzt von Riot Turtle.

Deshalb rufen wir von Freitag, dem 12. November, bis Sonntag, dem 14. November, zu direkten Aktionen im Zusammenhang mit der Wohnungsfrage auf.

Es sollte klar sein, was die Ursache für die Wohnungsnot ist: der Unwille von Politikerinnen und Immobilienbesitzerinnen, einer Bande von Kapitalist*innenen, die den Profit über das Wohlergehen stellen. Der Staat ist dazu da, das derzeitige Wohnsystem und die Immobilienmafia zu schützen und ist darauf aus, den Willen zum Widerstand zu vernichten. Das zeigt sich auch bei unseren Demonstrationen für Wohnraum: aufgezwungene Routen, Einschränkungen durch Ordnungsdienste auf Druck der Polizei, Überwachung und Kontrolle, Einsatz von Beamten in Zivil und roher Gewalt durch Bereitschaftspolizisten und Festnahmeteams (AT), bis hin zum Verbot von Demonstrationen wie in Tilburg. Der Staat hat in der Tat kein Interesse daran, die aktuelle Situation zu ändern. Die Gewalt, die der Staat gegen uns anwendet, zeigt, dass wir uns in einem gesellschaftlichen Konflikt befinden, in dem unterschiedliche Interessen der Macht aufeinanderprallen. Wir haben daher nicht die Absicht, eine passive Haltung einzunehmen. Wir geben uns nicht der Illusion hin, dass wir unsere Wünsche und Bedürfnisse allein durch demonstrative Aufmärsche verwirklichen können und dass Staat und Kapital bereit oder in der Lage sind, unsere Wünsche zu erfüllen.

Eine logische Lösung für die Wohnungsnot besteht darin, uns von den Unterdrücker*innen zu befreien und auf diese Weise Selbstverwaltung aufzubauen. Wir sehen, dass wir nur durch direkte Aktionen – über die uns vom Staat auferlegten gesetzlichen Grenzen hinaus – Selbstverwaltung und unsere Wohnräume schaffen können. Da unsere direkten Aktionen mit unseren Wünschen übereinstimmen, haben wir nicht das Bedürfnis, geduldig zu warten. Wir wollen unsere Wünsche jetzt, in der Gegenwart, verwirklichen, deshalb gehen wir auch jetzt zur direkten Aktion über. Die Frage ist nur, wo und wie wir zuschlagen? Konfrontieren wir die Herrschenden, verhindern wir Räumungen, enteignen wir Immobilien von Spekulant*innen und stören wir die soziale Ordnung/den sozialen Frieden, den der Staat zur Befriedung der Wohnungsnot nutzt.

Um unsere Lebensweise zu verwirklichen, müssen wir mehr tun als demonstrieren und Reformen fordern. Wir wollen nicht nur die Beziehung zwischen Vermieter*innen und Mieter*innen verbessern, die Beziehung zwischen Geschäftsführer*innen und Arbeiter*innen horizontaler gestalten oder das Vertrauen zwischen Politiker*innen und Wähler*innen stärken. Vielmehr wollen wir diese Beziehungen als den Kern des Problems identifizieren und in die Luft jagen. Wenn wir Widerstand, Rebellion und sozialen Kampf anstreben, kann sich das nicht nur auf den Wohnbereich beschränken. Unser Kampf ist ein Kampf für alles und jeden. Unser Kampf richtet sich gegen die weiße Vorherrschaft und die Festung Europa, gegen das Patriarchat, die Plünderung unseres Planeten und gegen die Klassengesellschaft als Ganzes. Unser Kampf erfordert also eine Subversion nicht nur in der Wohnungspolitik, sondern im täglichen Leben. Denn seien wir ehrlich, die Routine des Lebens im Kapitalismus ist die wahre Krise.

Eine Revolte muss unkontrollierbar und unberechenbar sein. Eine Zentralisierung des Kampfes spielt dem Staat und dem Kapital eher in die Hände als nicht. Beschränken wir uns nicht auf symbolische Aktionen und geografische Orte. Das Feuer des Widerstands soll sich grenzenlos ausbreiten.

Wir wollen nicht durch den Kapitalismus untergehen, also muss der Kapitalismus durch uns untergehen!


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