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Ukrainische Anarchist*innen beteiligen sich an der Unterstützung der Bevölkerung der massakrierten Kyiver Vororte [Ukraine]

Black Flag ist eine anarchistische Gruppe, vorwiegend aus der Westukraine, die seit Anfang 2016 für ihr Engagement in sozialen Konflikten, den Straßenkampf gegen Nazis, den Schutz des öffentlichen Raums in Lviv und die Entwicklung einer horizontalen Genoss*innenschaftswirtschaft bekannt ist. In den ersten Tagen der völkermordartigen Invasion bildeten sie einen eigenen Zug in der territorialen Verteidigung von Kyiv. Für alle Details und Fragen könnt ihr gerne ihr Telegram Kanal besuchen. Bitte unterstützt auch unser digitales Medienzentrum über diese Webseite, um den Zivilist*innen in Charkiw zu helfen, die während der ganzen Zeit dieses Wahnsinns unter Beschuss standen.

Ursprünglich veröffentlicht von Libcom. Geschrieben von assembly.org.ua. Übersetzt von Riot Turtle.

„Lange vor dem Krieg arbeiteten linke Aktivist*innen in Lviv an der Initiative „Food is Right“. Heute sind aufgrund der Aggression der russischen Imperialist*innen gegen die Ukraine noch weniger Lebensmittel verfügbar, insbesondere in den besetzten Gebieten oder an der Front.

Deshalb sind wir linken Aktivistinnen in den Reihen der Streitkräfte stolz darauf, dass unsere Genossinnen die Initiative in Lviv weiterhin unterstützen und unsere Einheit sich an der Verteilung von Lebensmitteln in den befreiten Dörfern und Städten in der Region Kyiv beteiligt.

Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir sowohl während des Krieges als auch nach dem Sieg viel Arbeit haben werden, denn es ist unmöglich, ohne Schmerz im Herzen zu sehen, wie die Menschen in Irpin, Butscha oder Gostomel weinen, wenn sie Brot sehen. Deshalb verstärken wir die Truppen!

Solidarität steht an erster Stelle!“

Black Flag Ukraine

„Wir leben in einem Land, in dem Millionen von armen Menschen unter der neoliberalen Politik und der Privatisierung der Gesundheitssysteme leiden. Wir sind Anarchokommunist*innen, weil wir an soziale Gerechtigkeit glauben, aber jetzt geht es vor allem darum, die Zivilbevölkerung zu retten. Neben denjenigen, die an der Front kämpfen, gibt es viele weitere Anarchokommunist*innen, die sich soziale Unterstützung auf die Fahnen geschrieben haben, wie z.B. die Verteilung von Lebensmitteln an Vertriebene und Obdachlose, die sich bereits vor der Invasion in dieser Situation befanden und die wir weiterhin in den Parks von Städten wie Kyiv, Lviv, Dnipro oder Saporischschja finden.

Dank an die Sozialistinnen und Anarchistinnen in Russland, die gegen das Putin-Regime kämpfen, die zu Anti-Kriegs-Protesten gehen, wofür sie verhaftet und ins Gefängnis gesteckt werden. Und danke für die Unterstützung und den Kampf für die Freiheit in einigen ukrainischen Bataillonen. Die Wahrheit gewinnt, also wird Ukraine gewinnen“.

Black Flag Ukraine

Wie auf dem letzten Foto zu sehen ist, haben die Genoss*innen vor einigen Tagen einen ausgesetzten Pfau davor bewahrt, von einem streunenden Hund in Gostomel gefressen zu werden. Er wurde in die zuverlässigen Hände des Mezhyhirya Swan Rescue Center gebracht. Auch in dieser Stadt wurden Orte von Massenhinrichtungen, Folter und Gräbern gefunden – nicht nur in Butscha…

Zum Schluss empfehlen wir euch diese historische Untersuchung darüber, wie libertäre Rebell*innen vor mehr als einem Jahrhundert nach Charkiw, der ersten Hauptstadt der UkrSSR, zurückkehrten, zu lesen.

Siehe auch unser Interview mit einer Mitarbeiter*in des veganen Cafés Black Flag über das nachhaltige Wachstum ihres genoss*innenschaftlichen Netzwerks trotz Corona-Pandemie und Lockdown.

Es lebe die Anarchie!

assembly.org.ua, 7. April, 2022


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