
Aufruf für eine Demonstration gegen Teuerungen in Nürnberg.
Ursprünglich veröffentlicht von Prolos.
Brot, Bier, Öl, Miete, Heizung, Strom etc…. überall schießen die Preise durch die Decke. Großkonzerne profitieren von Krieg, Preistreiberei, Steuererleichterungen und Sanktionen; wir, die einfachen Leute, sollen hungern, dürsten und frieren? Nicht mit uns!
Das „Komitee zur Sicherung der Grundbedürnisse“ ruft deshalb auf zur Demonstration „Keinen Cent mehr für Brot, Öl und Bier!“. In der Tradition der Aufstände gegen die Bierpreiserhöhungen im 19. Jahrhundert wollen wir der Preistreiberei eine Absage erteilen und unsere gemeinsamen Interessen vertreten gegen die Krisenprofiteure aus Öl-, Gas- und Lebensmittelindustrie und ihre willfährigen PolitikerInnen.
Demonstration | 24.9. | 14 Uhr | Lorenzer Platz | Nürnberg
Die Frage nach dem „und“ drängt sich mir auf, wenn ich dies lese: „Gegen die Preistreiberei! Wer dieser Tage einkaufen geht, trifft regelmäßig der Schlag: Nudeln, Brot, Öl – alles viel teurer!“ und “Das Maß ist voll, aber zu theuer. Was uns hier in Franken natürlich besonders wütend macht, ist die Preistreiberei bei einem unserer wichtigsten Grundnahrungsmittel: dem Bier!“ und zum Abschluß „Deshalb ‘raus zur Demo gegen die Preistreiberei“. Mich erinnert das an eins meiner T-Shirts, auf dem ein Pinguin zu sehen ist, der ein Plakatschild hochhält, auf dem steht „Dagegen“. Es wird ja noch richtig beschrieben, daß es um die steigenden Preise geht und darum, daß die von der Oligarchie und den Konzernen erzeugten Krisen mal wieder auf Kosten der normalen Bevölkerung ausgetragen werden. Aber soll ich jetzt zur Demo in Nürnberg kommen mit meinem T-Shirt: „Dagegen“?
Die Gruppe „Deep Green Resistance“ schreibt in ihrem NewsService richtig: „Wenn viele Menschen an politisches Engagement denken, denken sie an Proteste. Proteste sind jedoch nur eine Taktik unter Tausenden. Wie alle Taktiken können Proteste sehr effektiv zu einer breiteren Strategie beitragen, oder sie können nach hinten losgehen. Auf den Kontext kommt es an. Protest muss in einem größeren strategischen Plan eine Rolle spielen, wenn er dazu beitragen soll, Veränderungen herbeizuführen.“ Ewas Ähnliches hat schon Friedrich Engels gemeint, als er sinngemäß sagte, daß jede Aktion nur dann etwas nützt, wenn sie in den Kampf gegen das Kapital eingebettet wird. Dann muß man aber jedesmal sagen, was man diesbezüglich wie erreichen will. Gerade heute, da der kapitalistische Endkampf begonnen hat, ist das bitter notwendig. Ich werde jedenfalls nie wieder an Demonstrationen teilnehmen, von denen man nicht weiß, was sie strategisch und taktisch bringen sollen. Dafür ist mir meine Zeit zu schade, auch wenn ich als Rentner reichlich davon habe.