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Unterstützung der im „Tjumen Fall“ verhafteten Antifaschist*innen [Russland]

Russland. Die Unterstützungsgruppe der Antifaschist*innen, die im „Fall Tjumen“ angeklagt sind, hat einen Spendenaufruf veröffentlicht.

Ursprünglich veröffentlicht von Avtonom. Übersetzt von Riot Turtle.

You may donate for lawyer costs of the arrested via bank (in Russia)https://www.tinkoff.ru/cf/6PJPbxpphDt

Oder PayPal vom Anarchist Black Cross (ABC)- Moscow: abc-msk@riseup.net (in der Beschreibung „Tjumen Fall“ angeben)

Addresse für Briefe: SIZO-1, ul. Yalutorovskaya, d. 42, Tyumen, 625000.

Ihr könnt auch über die russischen Dienstleister FSIN-Pismo und Zonatelecom, oder per E-Mail an anarchist black cross of Moscow (abc-msk@riseup.net) (beachte, dass viele Länder den Postverkehr mit Russland eingestellt haben).

Deniz Alattinovich Aidin (born 1999)
Nikita Vitalievich Oleynik (1995)
Yuriy Evgenievich Neznamov (1995)
Danil Germanovich Chertikov (1994)
Roman Vladimirovich Paklin (1997)
Kirill Alekseevich Brik (1998)

Hinweis: Alle Briefe sollten auf Russisch geschrieben sein, ihr könnt eine Google-Übersetzung verwenden (oder Deepl, Anm. d. Ü.]).

Ende August wurden in Tjumen, Jekaterinburg und Surgut 6 Antifaschist*innen festgenommen. Am 30. August wurden Kirill Brik und Deniz Aidin in Tjumen verhaftet. Die Sicherheitskräfte behaupten, die jungen Männer hätten Sprengstoff bei sich gehabt, den sie angeblich in der Nähe des Wärmekraftwerks von Tjumen testen wollten. Am 31. August, gegen 22-23 Uhr, wurde Jurij Neznamow in Begleitung von „Grom“-Spezialkräften in einer Mietwohnung in Jekaterinburg festgenommen. Zur gleichen Zeit wurde Danil Tschertikow festgenommen. Nach der Razzia in seinem Haus wurden von den Beamten 15.000 Rubel (ca. 250 Dollar) gestohlen. Am selben Tag nahmen sie Nikita Oleynik und Roman Paklin in Surgut fest. Bei der Durchsuchung von Nikitas Haus wurden 200.000 Rubel (ca. 3300 Dollar) gestohlen.

Am 1. September wurden sie in der Malygina 54 in Tjumen eingeliefert (Federal Drug Control Administration). Sie alle werden der „Organisation und Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung“ beschuldigt. Höchststrafe – 10 Jahre Haft für die Teilnahme, bis zu 20 Jahre für die Gründung.

Yuriy erzählte seinen Anwält*innen ausführlich von den Folterungen mit Strom und Wasser nach den Verhaftungen. Er unterschrieb Papiere unter Druck und hatte nicht die Möglichkeit, sie zu lesen. Angehörige von Roman Paklin berichteten über die Folterungen von Roman Paklin. Als Folge der Folterungen kann er seinen Arm nicht benutzen.

Die offizielle Version der Ermittlungen wurde durch eine anonyme Quelle in den Strafverfolgungsbehörden bekannt. Angeblich hat der Anführer*in – der 27-jährige Nikita Oleynik aus Surgut – „aus Hass auf das gegenwärtige Regime eine terroristische Gruppe gegründet“. Während des letzten Jahres soll er seine Freund*innen in diese Gruppe einbezogen und ihnen „Rollen zugewiesen“ haben, um „terroristische Aktivitäten“ in Tjumen im Gebiet Swerdlowsk und im Autonomen Kreis Chanty-Mansi zu unternehmen. Mit dieser Behauptung wurde gegen Oleynik ein Verfahren wegen „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ eingeleitet, während gegen die übrigen Personen ein Verfahren wegen „Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung“ eingeleitet wurde.

Der 24-jährige Automechaniker*in Kirill Brik und der 23-jährige Deniz Aidin aus Tjumen werden von den Ermittler*innen als Bombenleger*innen betrachtet: In der Akte werden sie als „Hersteller*innen“ des Sprengstoffs aufgeführt. Daher werden sie zusätzlich der „Herstellung von improvisiertem Sprengstoff“ beschuldigt.

Nach Angaben der Sicherheitskräfte wollte Oleynik Danila Chertikov aus Jekaterinburg als Ärzt*in einsetzen, damit er die „Terrorgruppe“ mit Medikamenten versorgt. Welche Medikamente im Einzelnen, ist nicht bekannt, aber als Tierärzt*in arbeitete Tschertikow in der Klinik „Vetpuls“ und behandelte Tiere, nicht Menschen.

Wie die Quelle behauptet, glaubt der Ermittler*in, dass Oleynik geheime Treffen der sechs organisierte, bei denen sie diskutierten, „wie sie die Regierung stürzen werden“, und auch an der Rekrutierung, Manipulation und „Propaganda für terroristische Aktivitäten“ innerhalb der Gruppe beteiligt war. Nach der Version der Ermittler*innen waren die Beschuldigten das ganze Jahr über an „zerstörerischen Aktivitäten“ auf dem Gebiet der Ural-Region beteiligt. Die Quelle erwähnte nicht, um welche Aktivitäten es sich dabei handelte.

Weitere Informationen über die verhafteten Antifaschist*innen: hier.

Telegramm-Kanal von „Tjumen Fall auf Russisch“: hier.

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