
Protestaktionen gegen Ergebnis der Kohlekommission im Rheinischen Revier. Aktivist*innen blockieren Bagger im Tagebau Garzweiler. Bewohner*innen ziehen rote Linie +Bedrohte Dörfer müssen geschützt werden. Der besetzte Bagger wurde im laufe des Tages geräumt.
Hinweis: Enough 14 organisiert keine dieser Veranstaltungen und Aktionen. Wir veröffentlichen diesen Text, damit Menschen in den USA und Europa sehen können, was passiert. Dieser Text wurde nur zur Dokumentation veröffentlicht.
Wir wollen die Dörfer im Rheinland retten und das Klima schützen. Heute morgen blockierten Aktivist*innen einen Bagger im Tagebau Garzweiler. Anwohner*innen demonstrieren gegen ihre Umsiedlung.
— ausgeCO2hlt (@ausgeCO2hlt) 9. Februar 2019
Wir können nicht länger warten: Kohleausstieg Jetzt! pic.twitter.com/SKTzjMT0uR
Keyenberg 09. Februar 2019. Eine Gruppe von 7Menschen blockiert seit 6:30Uhr einen Bagger des Tagebaus Garzweiler II im Rheinischen Braunkohlerevier. Der Bagger, der sich auf Keyenberg zubewegt, musste angehalten werden. Zeitgleich demonstriertetwa ein Dutzend Bewohner*innen aus von der Abbaggerung bedrohten Dörfern mit einer Mahnwache. Sie ziehen am Grubenrand des Tagebauseine rote Linie gegen die Zerstörung ihrer Dörfer und des Klimas. Die Klimaaktivist*innen und Bewohner*innen aus Dörfern wie Keyenberg und Berverath protestieren mit den Aktionen gegen die Ergebnisse der Kohlekommission.
Seit 6.30 heute morgen blockieren Aktivist*innen den Bagger im Tagebau Garzweiler, der sich auf #Keyenberg zubewegt. Zeitgleich demonstrieren Anwohner*innen gegen die Umsiedlungen und ziehen mit dem Pariser 1,5°-Klimaziel eine rote Linie zwischen Loch und Dorf.#Kohleausstieg! pic.twitter.com/oI3lQ5EYvV
— ausgeCO2hlt (@ausgeCO2hlt) 9. Februar 2019
„Dieser Kohlebagger frisst sich durch die Landschaft direkt auf mein Zuhause zu. Jede Stunde, die er stillsteht, ist eine gute Stunde“, sagt Andre Brosch aus Berverath. In ihrem Abschlussbericht sagt die Kohlekommission den Energieversorgern Entschädigungen in Milliardenhöhe zu, während Formulierungen zum Schutz der bedrohten Dörfer und des Hambacher Walds schwammig bleiben oder ganz fehlen.
Regierungen und Konzerne versuchen uns einzuschüchtern und einzusperren – aber ihr könnt und nicht aufhalten!
— Ende Gelände (@Ende__Gelaende) 9. Februar 2019
Wir werden #BaggerStoppen bis zum #Kohleaussstieg. Denn es geht um unsere #Zukunft.
Und wir werden immer mehr!@ExtinctionR_DE @FridayForFuture https://t.co/0Z63340VY8
„Ein Ausstiegsdatum 2038 ist kein Konsens, sondern der Totenmarsch für die Pariser Klimaziele. Es ist ein Verbrechen, dass die Bundesregierung das 1,5-Grad-Klimaziel aufgeben will. Das lässt die Bewegung für Klimagerechtigkeit nicht zu! Die Menschen, die den Bagger blockieren, leisten effektiven Klimaschutz“, sagt Daniel Hofinger von der Gruppe ausgeCO2hlt zu den Aktionen.
Die Baggerblockade ist oder wird derzeit geräumt. Das heißt: Ab jetzt frisst sich der Bagger wieder auf #Keyenberg zu! Danke #Kohlekommission, danke für NIX außer 20 weitere Jahre Zerstörung.
— ausgeCO2hlt (@ausgeCO2hlt) 9. Februar 2019
Anwohner*innen demonstrieren zwischen Keyenberg und Lützerath, kommt gerne dazu! pic.twitter.com/wXdecZal7R
„Ob Keyenberg oder Dörfer in Kolumbien und Russland –So lange Deutschland Braun-und Steinkohle verfeuert, wird weltweit die Lebensgrundlage von Menschen zerstört. RWE lässt sich den Pseudo-Kohleausstieg vergolden, während die Betroffenen ihre Dörfer verlieren sollen. Das ist ein Skandal“, so Hofinger. Nach den Plänen der Kohlekommission würde Deutschland noch 20 Jahre Steinkohle verstromen, die die Energiekonzerne zu hundert Prozent importieren. In den Abbaugebieten kommt es zu Menschenrechtsverletzungen und zu Umweltzerstörung.



Die Aktionen am Tagebau Garzweiler II sind eingebettet in eine bundesweite Aktionswoche zum Protest gegen den Abschlussbericht der Kohlekommission. Nach den Baggerbesetzungen des Bündnisses Ende Gelände am 4. Februar 2019 in der Lausitz kamen 18 der Aktivist*innen in Untersuchungshaft. Ihnen wird Hausfriedensbruch vorgeworfen. „Der Protest am heutigen Tag zeigt, dass sich Menschen, die für Klimagerechtigkeit kämpfen, von absurder Kriminalisierung nicht einschüchtern lassen“, sagt Hofinger.
7 Aktivistis von der Baggerblockade heute morgen in Garzweiler befinden sich in der PoWache Heinsberg in der Carl-Severing-Str.1, 52525 Heinsberg. GeSaSupport ist vor Ort, freut sich aber über mehr Menschen
— AntiRRR (@anti_rrr) 9. Februar 2019

Enough 14: Unterstützt unsere Arbeit!
Unterstützt unsere unabhängige Berichterstattung und Info-Café.
€1,00