Athen. Griechenland. Wir sitzen in einem verrauchten Raum mit vielleicht so 10 Personen. Auf dem Tisch liegt ein Haufen von Orangen und Mandarinen neben einer Skyline von Kaffeebechern. Der Straßenlärm dröhnt, meine Finger graben sich in die Schale einer Orange, während ich abwechselnd griechischen und englischen Beiträgen zum Plenum lausche. Das Plenum geht seit ein paar Stunden, es gibt keine Pause. Zwischendurch gehen Menschen raus, holen sich Tee, Kaffee. Wir, ein Haufen deutscher Kartoffeln werden uns später darüber unterhalten, wie wenig wir gewöhnt sind, auf Plena zu sitzen, die länger als 2 Stunden gehen. Ich, in Deutschland sozialisiert und dort aktuell sich am meisten aufhaltend, bin zunächst überfordert. Wir analysieren: wir kennen die Trennung zwischen „Politik“ und „Freizeit“, wir kennen politische Aktivität u.a. auch als „Lifestyle“. Hier haben wir das Gefühl, politischer Aktivismus wird von den Menschen gelebt. Also bleiben wir die fünf Stunden, bis das Treffen, im sogenannten Socialcenter, einer der Gemeinschaftsflächen des Prosfygika, ein Ende findet.
Politische, praktische und solidarische Gemeinschaft : Prosfygika [Athen] weiterlesenGefällt mir:
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