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Athen, Griechenland: Polizei stürmt Student:innenunterkunft

Athen. Griechenland. In den frühen Morgenstunden am Mittwoch, den 30. Dezember, drangen massive Polizeikräfte unter dem Vorwand einer Drogendurchsuchung in das Student:innenwohnheim (auch bekannt als FEPA) in der Gegend von Zografou, Athen, ein. Die Bereitschaftspolizei zerstörte Privat- und Gemeinschaftsräume, in denen (anarchistische und studentische) Vollversammlungen stattgefunden hatten, und verhaftete sechs Bewohner:innen. Während des Einsatzes flog eine Drohne über dem FEPA-Gebäude und spielte eine aufgezeichnete Nachricht ab, die besagte, dass die Leute ins Gebäude gehen sollten und aufhören sollten, die Ereignisse mit ihren Mobiltelefonen aufzunehmen!

Ursprünglich veröffentlicht von antirinfo Telegram Channel. Übersetzt von Enough 14.

Es ist das erste Mal, dass die Polizei in ein Studentenwohnheim in Griechenland einbricht.

Diesem äußerst feindseligen und einschüchternden Akt ging die Abschaffung des Universitätsasyls voraus und findet inmitten der Pläne der Regierung statt, die öffentlichen Universitäten zugunsten privater Hochschulen zu entwerten und eine umfassende „Universitätspolizei“ aufzubauen. Wir verstehen dies als koordinierte Strategie, um die vielschichtigen Kämpfe der Universitätsstudent:innen zur Verteidigung der sich verschlechternden öffentlichen Bildung und auch des öffentlichen Raums anzugreifen.

Timeline und Kontext des Falles

Am 10.12.20 besetzten Wohnheimbewohner:innen das Sekretariat und forderten kostenlose Tests, Desinfektionen, kostenlose Masken und eine angemessene Reinigung der Student:innensäle, zusammen mit einigen ständigen Forderungen nach der Verpflegung der finanziell empfindlichsten Gruppen von Student:innen.
Als Antwort drohte das Rektorat mit der Einstellung der Versorgung mit Essen, Strom, Wasser und Internet und schloss am Samstag, den 12.12. die Mensa. Danach war die einzige Antwort an die Student:innen, die der offizielle Verantwortliche erhielt: „Ich arbeite nicht am Samstag und es ist eure Schuld wegen eurer Besetzung“.

Dieser Schritt, den Student:innen mitten in einer Pandemie, in der die finanziellen Schwierigkeiten besonders akut geworden sind, das Essen vorzuenthalten, ist nicht nur verwerflich und inakzeptabel, sondern auch eine repräsentative Haltung des Rektorats über die Jahre hinweg.
Die Besetzung durch die Student:innen endete am 22. Dezember. Neun Tage später erlaubte der Rektoratsdienst der Kapodistrianischen Universität Athen den Einmarsch in die Student:innenwohnheime.



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