Griechenland. Patras. Der Lockdown und die vom Staat verhängte Ausgangssperre sowie die beispiellosen Bedingungen, die durch den Ausbruch der Pandemie und die Ausbreitung des Covid19-Virus geschaffen wurden, verdeutlichten in jeder Hinsicht den kriminellen, parasitären und anti-sozialen Charakter des Staates; der Staat kümmert sich nicht um das Leben der Menschen, oder den Großteil der Gesellschaft und ist einzig und allein an der Maximierung der Profite der Bosse interessiert. Das Einzige, was für die Unterdrücker:innen zählt, ist die Rettung der Wirtschaft und das Zurückkehren zum Status der kapitalistischen Gesetzmäßigkeit.
Ursprünglich veröffentlicht von Fire Fund. Übersetzt von Enough 14.
Hie könnt Ihr die Genoss:innen in Patras unterstützen: https://www.firefund.net/anarpatras
Gleichzeitig wird ein Verbot politischer und sozialer Aktionen verhängt, während Versammlungen, Demonstrationen und jede Art von Protest als Gesundheitsschädlich ins Visier genommen werden, was in der Repressionsorgie seitens der Regierung gegen die Demonstrationen am 17. November und 6. Dezember, den Streik am 26. November sowie die Demonstrationen der Student:innen gegen die Umstrukturierung des Bildungswesens sowie den Mobilisierungen der Solidarität mit dem hungerstreikenden politischen Gefangenen D. Koufontinas, und die Demonstrationen gegen die staatliche Verwaltung der Pandemie gipfelte.
Unter dem Vorwand der „Ausbreitung des Virus“ versucht die Regierung, den Ausnahmezustand aufrechtzuerhalten und einen politischen Lockdown gegen ihre politischen, sozialen und Klassengegner:innen zu verhängen. Soziale Aktivist:innen werden mit Geldstrafen und inexistenten Anklage konfrontiert, besetzte Häuser und andere soziale Zentren werden geräumt oder angegriffen.
Das Ziel des Staates scheint die Zerstörung der Strukturen der Bewegung, die allmähliche Deaktivierung ihrer Aktivist:innen und deren ständige Verwicklung in einen Krieg niedriger Intensität zu sein. Besonders gegen die Anarchist:innen und die radikaleren sozialen/politischen Gruppen wird offensichtlich ein umfassendes Verbot angestrebt, ebenso wie ihre allmähliche Auslöschung aus dem gesellschaftlichen Feld.
In der Stadt Patras kam es von Beginn des neuen Lockdowns (im November 2020) und inmitten der kriminellen Entscheidungen des Staates in der Pandemiefrage an (die so weit ging, dass sie täglich das Leben von 100 Menschen gekostet hat) zu erheblichen und entschiedenen Protesten. Proteste des Widerstands gegen die Auferlegung von Staatsterrorismus und kapitalistischer Brutalität – in Solidarität mit all jenen, welche für das Leben, Gesundheit, Wohnen, Nahrung, Bildung, Freiheit und Würde kämpfen.
Während der Demonstrationen wurden viele Menschen, welche sich den staatlichen Verboten und Einschüchterungen widersetzten, von den Repressionskräften verprügelt; politische Räume und besetzte Häuser wurden angegriffen, Dutzende von Vergeltungsstrafen wurden verhängt und viele Menschen wurden strafrechtlich verfolgt.
Da sich die Repressionswelle bald verschärfen wird ( in Anbetracht der Tatsache, dass der Staat die strafrechtlichen Konsequenzen seiner Entscheidungen bewältigen muss und auch der soziale Widerstand zunehmen wird), werden die Erfordernisse der Bewegung auch auf materieller Ebene zunehmen, da sie durch Geldstrafen und Gerichts-/Prozesskosten von mehreren tausend Euro belastet wird. Darüber hinaus gibt es viele Bedürfnisse, die sich aus der politischen Verteidigung unserer Strukturen und unserer Kämpfe ergeben.
Aus diesem Grund rufen wir alle sozialen und anarchistischen Aktivist:innen zur Unterstützung auf – sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene -, um die zusätzlichen Belastungen zu bewältigen, welche die staatliche Repression in Kombination mit dem erstickenden sozialen Zustand verursacht, der durch die staatliche Verwaltung der Pandemie entstanden ist.
Solidarität ist unsere Waffe!
anarchistische Gruppe „disinios ippos“ / Mitglied der Anarchistischen Politischen Organisation (APO) & Genoss:innen
Soziales Zentrum „Epi ta Proso“ (87 Patreos str.- Patras)
Hier könnt Ihr die Genoss:innen in Patras unterstützen: https://www.firefund.net/anarpatras
