
Diese Woche fanden in verschiedenen Teilen des spanischen Staates Proteste statt. Zehntausende Menschen gingen als Reaktion auf die Inhaftierung des Rappers Pablo Hasél, der wegen „Verherrlichung“ von Terrorismus verurteilt wurde, auf die Straße.
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Ursprünglich veröffentlicht von Contra Madriz. Übersetzt von Riot Turtle.

Was an sich als bloßer Protest für demokratische Rechte und Freiheiten erscheinen mag, dient als Katalysator für die Wut und Frustration, die sich während dieses Jahres der Pandemie angesammelt hat. Die repressive Situation weltweit und insbesondere im spanischen Staat, mit dem Ausnahmezustand, Ausgangssperren, Zunahme der Polizeigewalt, sozialer Kontrolle, Hunger, Arbeitslosigkeit, Zwangsräumungen, Räumungen, erzeugt einen Aufschwung der Revolte auf der ganzen Welt, wie wir ihn seit 2019 nicht mehr erlebt haben, bevor dieser Zyklus der Repression, der die Pandemie ausnutzt, ausgebrochen ist.

Allein gestern (17. Februar 2021, Enough 14) gab es Dutzende von Verletzten (in Barcelona verlor am Vortag eine Person ihr Auge), fünfzig Verhaftungen und größere Ausschreitungen in Städten in ganz Katalonien und auf dem spanischen Territorium wie zum Beispiel in Lleida, Granada, Madrid, Barcelona und Valencia (am Vortag). Diese Vorfälle wiederholten sich den zweiten Tag in Folge, vor allem in Katalonien, wo in Vic zum Beispiel eine Polizeistation der Mossos d’Esquadras zerstört wurde.
Auch die Uniformierten bekamen ihren Anteil, trotz des Ungleichgewichts der Kräfte, und es kam zu Angriffen und Zerstörungen in kapitalistischen Einrichtungen. Die Wucht der Proteste ist besonders stark in Katalonien und in geringerem Maße in der Hauptstadt Madrid, hat sich aber auch auf Städte wie Valencia, Granada und viele andere Städte der Halbinsel ausgebreitet.

Die Medien und der Staat haben darauf reagiert, indem sie ihre Reihen um den demokratischen Konsens geschlossen haben und die üblichen Ströme von Tinte, die die Repressionsapparate loben und die Köpfe der Aktivist:innen fordern. Verhaftungen werden nicht ausgeschlossen, vor allem in Katalonien, wo laut den offiziellen Medien, Anti-Terror-Kräfte nach Ereignissen wie dem Angriff auf die Polizeistation ermitteln.

Weitere Mobilisierungen werden am kommenden Wochenende erwartet.
Als Anarchist:innen werden wir uns nicht mit Themen wie Meinungsfreiheit, demokratischen Rechten oder anderen Themen beschäftigen, womit versucht wird, die Demokratie als eine Formel der staatlichen Herrschaft zu verschleiern, die uns unterjocht und ausbeutet. Aber wir werden dazu ermutigen, auf die Straße zu gehen und den Kampf gegen den Staat zu unterstützen, durch direkte Aktionen und Solidarität, um am Rande, den sozialen Krieg und gegen die Politik und die Demokratie zu vertiefen. Wir müssen uns vorbereiten, sowohl auf den Feind, den wir vor uns haben, der kein anderer ist als der Staat und seine repressiven Kräfte als Garant der gegenwärtigen Ordnung, als auch auf die Rekuperator:innen und Politiker:innen, die eine Rolle der Rekuperation und der Umlenkung der Wut auf die Wahlurne spielen werden und hoffen, eine Struktur zu reformieren, die bis ins Mark verrottet ist.
Gegen jede Autorität.
Freiheit für Hasél, Freiheit für alle!
[…] Welle von Protesten im gesamten spanischen Territorium nach der Inhaftierung von Pablo Hasél […]