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Berlin: Intervention am Flughafen BER bei Aegean-Airlines in Solidarität mit Dimitris Koufontinas!

Berlin. Heute, am 08.03.21, haben wir eine Intervention am Check-In Schalter von Aegean-Airlines durchgeführt, dabei wurde mit Transparenten, Flyern und Slogans auf die Situation von D. Koufontinas aufmerksam gemacht.

Ursprünglich veröffentlicht von Kontrapolis.

Um 11:40 am heutigen Tag ging einer der wenigen Flüge in Zeiten der Pandemie von Berlin nach Athen, daher konnten wir am Check-In Schalter Passagiere antreffen, die auf dem Weg nach Griechenland waren. Es folgt der Flyer, der verteilt wurde:

Liebe Passagiere,

Aegean Airlines zeigt uns das authentische Griechenland !

Es zeigt uns die unterdrückerische Tyrannei. Die Unterdrückung. Es zeigt uns Grenzlager/Gefängnisse der EU , in denen Menschen, die vor Krieg, Armut oder Leid fliehen, gezwungen sind, in völliger Entbehrung zu existieren. Staatlicher Mord an politischen Dissidenten bringt uns näher an die neue Normalität.  Es zeigt uns die weit verbreitete Korruption, Vetternwirtschaft und deren faschistische Verbündete.

Aegean Airlines zeigt uns ein Griechenland, dass den Hungerstreikenden Dimitris Koufontinas näher an den Tod bringt, da die rechtsextreme Regierung versucht, emanzipatorische Bewegungen auszulöschen und sich die Geschichte wieder anzueignen.

Dimitris Koufontinas ist ein revolutionärer Gefangener, der Mitglied der revolutionären Gruppe 17. November (17N) war, einer Organisation, deren Name auf den Aufstand an der Polytechnischen Universität in Athen im Jahr 1973 und das Ende der Diktatur zurückgeht. Die Organisation wurde 2002 aufgelöst, aber seit seiner Inhaftierung hat er nie aufgehört zu kämpfen.

Koufontinas befindet sich seit dem 8. Januar 2021 im Hungerstreik, nachdem die rechtskonservative Regierungspartei Neue Demokratie eine Gesetzesänderung durchgesetzt hatte, wonach Gefangene, die als Terrorist*innen verurteilt oder angeklagt sind, in Hochsicherheitsgefängnisse und nicht in Landwirtschaftsgefängnisse verlegt werden sollen.

Der Hunger- und seit dem 22. Februar auch Durststreikende fordert eine Verlegung aus dem alten Hochsicherheitsgefängnis in Domokos in das Korydallos-Gefängnis in Athen, ein Ende der willkürlichen juristischen und tatsächlichen Eingriffe gegen ihn sowie ein Ende der systematisch diskriminierenden Behandlung, der er ausgesetzt ist.

Der griechische Staat setzt unter dem Vorwand der Corona-Maßnahmen seine Repression gegen soziale Bewegungen fort und verschärft sie, indem er die Menschen daran hindert, auf die Straße zu gehen, noch mehr Polizeigewalt ausübt, Hausbesetzungen räumt und Gesetze durchsetzt, die es der Polizei erlauben soll, an den Universitäten Polizeistationen zu errichten. Die Regierungspartei agiert nach Belieben.

Ob Neue Demokratie (ND), die Christlich Demokratische Union (CDU), reaktionäre Parteien in der gesamten EU zerschlagen die Illusion eines toleranten, liberalen Europas und legen die Leichen offen, die in die Fundamente des Neoliberalismus gebaut wurden, wo Hungerstreikende in den Tod geführt, dissidente Musiker inhaftiert werden, wie im Fall von Pablo Hasél und die gewaltsame Unterdrückung gegen antiautoritäre Bewegungen und Menschen, die aus zerstörerischen Verhältnissen fliehen, verschärft wird.

Der Tod durch Hungerstreik bedeutet Mord und bringt Griechenland einem totalitären Zustand näher, dessen Auswirkungen weit über die selbst auferlegten Grenzen hinaus zu spüren sein werden.

Solidarität mit den inhaftierten militanten Kämpfer*innen, die gegen diese Zustände kämpfen.

Solidarität mit Dimitris Koufontinas!

Kämpfen bis zum Ende!


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