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Dijon, Frankreich: Plünderungen bei l’Engrenage

Dijon. Frankreich. Am frühen Dienstagmorgen rückte ein Polizeiaufgebot in Begleitung einer Armada von Baumaschinen an, um das seit fast einem Jahr besetzte Gelände an der Avenue de Langres zu verwüsten.

Ursprünglich veröffentlicht von Squat Net. Übersetzt von Riot Turtle.

Mehrere Bulldozer, Bagger, Lastwagen und der Manitu der Firma DESERTOT wurden mobilisiert, um zu versuchen, den Gärten ein Ende zu setzen, ebenso wie Holzfäller:innen, die für das Fällen der Bäume zuständig waren.

Die Stadtverwaltung setzt die großen Mittel ein. Blumen, Grashalme, alles verschwindet. Der Wille ist klar: Von dem, was nach Grün aussehen könnte, darf nichts übrig bleiben.
Diese Plünderungsaktion kommt zu Beginn des Frühlings, während die Gärtner:innen seit Wochen daran gearbeitet hatten, diesen Platz zu einem offenen und gemeinsam genutzten Durchgangsort für die Bewohner:innen zu machen.

Das Haus, das sich in der Mitte der Gärten befindet, bleibt durch einen Gerichtsbeschluss geschützt und wird heute nicht geräumt (es sei denn, die Bullen entscheiden sich, illegal mit Gewalt einzudringen). Es ist der Anwesenheit der Bewohner:innen in diesem Haus zu verdanken, dass der Alarm früh am Morgen ausgelöst wurde. Der von befreundeten Nachbar:innen weitergeleitete Aufruf ließ die Menschen von den ersten Minuten an in Solidarität zusammenkommen. Sie versuchten, die Baumaschinen zu blockieren, indem sie die gerade aufgestellten Polizeikräfte umgingen. So konnten einige Menschen das Haus erreichen, um es zu verteidigen, während mehrere andere auf das Dach des Hauses kletterten.

Angesichts der Ankunft von Menschen, die entschlossen waren, die Gärten zu verteidigen, begann die Polizei schnell, Tränengas einzusetzen. Die Demonstrant:innen bedrängten die Polizei weiter, indem sie sie wiederholt störten. Dann wurden verschiedene Formen des Widerstands eingesetzt: eine Maschine wurde beschädigt, die Kipplaster wurden blockiert, während sie die Erde abtransportierten… Das Rathaus gab sich nicht damit zufrieden, alles zu zerstören, sondern entschied sich, den Oberste Bodenschicht zu plündern. Um 13 Uhr waren bereits mehr als 40 LKW-Ladungen Mutterboden aus den Gärten entfernt worden.

Das Ziel ist klar: Die Stadtverwaltung hinterlässt eine Mondlandschaft, um sich besser rühmen zu können, die Ökologie in Dijon zu verteidigen. Die städtische Heuchelei hat keine Grenzen. Auf der einen Seite kandidiert sie als grüne Hauptstadt Europas, auf der anderen Seite zerstört sie das Land und die Initiativen, die sich zu seiner Verteidigung organisieren. Während der Widerstand gegen die Metropolisierung von Dijon seit einem Jahr wächst, sind wir gespannt, welche Scheinargumente zur Rechtfertigung einer solchen ökologischen Katastrophe vorgebracht werden.

Um 14 Uhr, die Aktion ist noch im Gange, rufen die Leute vor Ort auf, sich ihnen anzuschließen!
Jede Unterstützung und Solidarität gegenüber den Besetzer:innen und Gärtner:innen ist willkommen.

Jardins l’Engrenage
61-63-65 avenue de Langres
21000 Dijon, Frankreich
jardinlengrenagedijon [at] riseup [dot] net

https://squ.at/r/7wl8


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