
Sudan. 24. März. 2022. Die Straßen von Khartum, Khartum Nord (Bahri) und Omdurman blieben den zweiten Tag in Folge mit Barrikaden blockiert, in Erwartung der Demonstrationen, zu denen heute mehr als eine Million Menschen in der sudanesischen Hauptstadt und anderen Großstädten erwartet werden. Der Verkehr und der Reiseverkehr sind in den drei großen Städten des Bundesstaates Khartum praktisch zum Erliegen gekommen, da Demonstrant*innen in den letzten beiden Tagen als Reaktion auf einen Aufruf der Widerstandskomitees im Bundesstaat Barrikaden aus Steinen und brennenden Reifen errichtet haben.
Ursprünglich veröffentlicht von Dabaganga. Übersetzt von Riot Turtle.
Fadhil Omar, ein Sprecher*in der Widerstandskomitees in Khartum, bezeichnete die Blockaden als symbolischen Akt, um die Unterstützung der Bevölkerung, ihren Wunsch und ihre Entschlossenheit zu zeigen, „die Putschist*innen mit allen verfügbaren und innovativen friedlichen Mitteln zu stürzen“.
In einem Interview mit Sudan Today auf Radio Dabanga bestätigte er, dass „das Regime versucht, den Prozess der Proteste in der Hauptstadt zu beeinflussen, indem es seine Mittel und Medien und einige seiner Loyalisten einsetzt, die den Putsch unterstützen.
Was das Memorandum zur Koordinierung der Widerstandskomitees für die Gesandt*innen der Vereinten Nationen und Afrikas betrifft, so erklärte der Sprecher*in Fadil Omar gegenüber Radio Dabanga, dass die Diskussion über das Memorandum auf der Ebene aller Komitees im Gange sei, um zu einer gemeinsamen Stellungnahme zu gelangen, die zu gegebener Zeit über die Kanäle der verschiedenen Widerstandskomitees bekannt gegeben werde.
Port Sudan
Im Osten des Sudan nahmen die Sicherheitsbehörden in Port Sudan im Bundesstaat Rotes Meer am Dienstag Omar Tariq Baraka von den Port Sudan Widerstandskomitees und auch ein Fotograf*in vor seinem Haus in der Stadt fest, weil er an den Demonstrationen der letzten Woche teilgenommen hatte.
Anwalt Mohamed Abdel Hamid erklärte gegenüber Radio Dabanga, Tarek und die anderen seien in einer Strafanzeige der Polizei beschuldigt worden, ein gepanzertes Fahrzeug beschädigt zu haben.
Der Anwalt erläuterte, dass der Wert des Schadens auf 2,2 Milliarden, zweihundertsechsundfünfzigtausend britische Pfund, geschätzt wurde. Er verwies auf den Beschuldigten Tariq, der derzeit im Polizei Hauptrevier in Port Sudan inhaftiert ist. Er teilte mit, dass sie einen Antrag auf Beendigung der U-Haft gestellt hätten, um seine Inhaftierung durch eine Kaution zu beenden oder die Anzeige zu streichen, aber die Verfahren seien noch nicht abgeschlossen.
Darüber hinaus hat das Bildungsministerium im Bundesstaat Khartum eine Reihe von Schulleiter*innen entlassen und sie aufgrund des vom Sudanesischen Arbeitnehmer*innenkomitee angekündigten Streiks verhört. Doria Muhammad Babiker, ein führender Vertreter*in des Arbeiter*innenkomitees, erklärte gegenüber Radio Dabanga, dass das staatliche Bildungsministerium in Khartum eine Reihe von Schulleiter*innenn entlassen habe und nun Lehrkräfte bedrohe und verhöre, weil sie den angekündigten Streik umgesetzt hätten.
Babiker sagte, dass sie diesen Schritt der Putschistinnen erwartet hätten. Sie erklärte, die entlassenen Lehrerinnen hätten nichts anderes getan, als von ihrem verfassungsmäßigen Streikrecht Gebrauch zu machen.