
Gestern wurden in Tel Rifat (kurdisch: Arfêd) in Nordsyrien zehn Zivilist*innen, acht von ihnen Kinder, die miteinander gespielt hatten, durch eine türkische Artilleriegranate getötet. Der kurdische Dachverband KON-MED verurteilt das Massaker scharf und ruft für heute um 17.00 Uhr bundesweit zu dezentralen Aktionen auf.
Kundgebung: 17:00 Uhr auf dem Döppersberg, Höhe Schwebebahnhaltestelle auf der Brücke (Banhofsvorplatz, HBF Wuppertal – Elberfeld)
Am 2. Dezember wurden in Til Rifat bei einem Angriff der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen 11 ZivilistInnen, darunter 8 Kinder im Alter von 3 und 15 Jahren, getötet. 21 Menschen wurden verletzt. DieKinder waren nach dem Ende des Unterrichts in der Nähe einer Schule am Spielen. Bei den getöteten Kindern handelt es sich größtenteils um Waisenkinder, deren Eltern beim völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei gegen den Kanton Afrin getötet worden waren. Nach der Besatzung durch die türkische Armee und ihre dschihadistischen Verbündeten flohen sie nach Til Rifat. Til Rifat war im Februar 2016 durch die Syrian Democratic Forces (SDF) vom sog. IS befreit worden.
Dieses schreckliche Massaker an den Kindern aus Nordsyrien ist ein Ergebnis des Schweigens und der Untätigkeit der internationalen Staatengemeinschaft und ihrer „humanitären“ Organisationen. Trotz der zahlreichen Beweise für die Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen der Türkei unternehmen sie keinerlei Schritte zum Stopp dieses völkerrechtswidrigen Angriffskrieges, der Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen.
Die Selbstverwaltung der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens fordert schon seit langem die Schließung der Luftraums für die Türkei und den sofortigen Beschluss von Sanktionen und Maßnahmen, die den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei stoppen. Doch während Erdogan mit seinen dschihadistischen Verbündeten Tatsachen schafft und die besetzten Gebiete mit Mauern umzäunt, unternimmt die internationale Staatengemeinschaft nichts. Mit einer entschlossenen Haltung hätten die heutigen Opfer und so viele weitere verhindert werden können.
Wir rufen die internationale Staatengemeinschaft und Menschenrechtsorganisationen dazu auf, sich endlich an ihre humanitären Werte zu erinnern und ihre Tatenlosigkeit zu beenden. Denn mit jedem schweigsamen und tatenlosen Tag mehr nähern sie sich einer Komplizenschaft mit Erdogans Regime und seinen Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung Nordostsyriens.
Wir fordern
• die Verhinderung weiterer Kriegsverbrechen und ethnischer Säuberungen durch türkische Streitkräfte
und seine dschihadistischen Verbündeten
• alle Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen aufzuklären und vor Gericht zu bringen
• die Invasion und Besatzung Nord- und Ostsyriens durch die Türkei sofort zu stoppen
• die Sperrung des Luftraums für die türkische Armee
• den sofortigen Stopp der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Zusammenarbeit mit der Türkei
TJK-E (Kurdische Frauenbewegung in Europa), 2 Dezember 2019

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