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#Bologna, #Italien – #BleibtZuhause?

Coronavirus. 18. März 2020. Es folgt ein weiterer Text aus Bologna, Italien.

Ursprünglich veröffentlicht von Round Robin. Übersetzt von Enough 14.

Bleibt zu Hause. Verhindern eine Ansteckung. Das ist natürlich klug, aber das ist nicht etwas, was jeder tun kann.

Wir haben nicht alle die gleichen Möglichkeiten: Es gibt diejenigen, die gezwungen sind, zur Arbeit zu gehen, diejenigen, die „wählen“, zu Hause zu bleiben, denen das Geld ausgeht, diejenigen, die inhaftiert sind, diejenigen, die kein Zuhause haben (und dafür werden sie mit einer Geldstrafe belegt, wie es in Mailand geschehen ist).

Sie sagen uns, dass das Problem die durchtriebenen und unverantwortlichen Menschen sind, die sich nicht an die Vorschriften halten, sie laden uns ein, „für das Gemeinwohl zu handeln“, wenn wir jemanden sehen, der aus der Reihe tanzt.

In der Zwischenzeit sind die Busse derer, die unter einem Chef zur Arbeit gehen, voll, Fabriken, Lagerhäuser und Call-Center arbeiten.

Krankenhäuser und Gesundheitszentren sind vollgestopft mit Menschen, die gezwungen sind, ohne angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu arbeiten.

Mensch kann eingepfercht arbeiten, mensch kann protestieren, indem mensch darum bittet, zu Hause zu bleiben oder um eine Schutzausrüstung bittet (siehe die streikenden Arbeiter*innen in Campogalliano am 13.3.20).

Dem Einzelnen die Schuld zu geben, ist gelinde gesagt heuchlerisch.

Wir leben in einer Gesellschaft, die immer den Profit über alles gestellt hat, sogar über die Gesundheit (Ilva, Marghera, Quirra, „Land der Brände“ usw. …).

Wenn Mensch nicht die gleichen Möglichkeiten hat, sich zu schützen, dann hat sie eigentlich niemand wirklich.

Die Kämpfe der Letzten am Arbeitsplatz, wie auch in den Gefängnissen, sind Kämpfe derer, die sich weigern, als Leben zweiter Klasse auf dem Altar der etablierten Ordnung geopfert zu werden.

Wenn ihre Kämpfe mit unserer Unterstützung nicht die Kraft haben, das Privileg, wählen zu können, in Frage zu stellen, werden wir alle die Rechnung für die kapitalistische Ungleichheit bezahlen müssen.

DIE ANGST HÄLT UNS NICHT DAVON AB, DIE SITUATION AUF DIE TAGESORDUNG ZU SETZEN!


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