Noch vor Jahren zählte es zu den Selbstverständlichkeiten von Linken, die Abhängigkeiten der Wissenschaften, staatliche Narrative und die Rollen von Wirtschaft und Industrie zu hinterfragen. Seit der Corona-Pandemie steht dort aber für weite Teile der linken Szene scheinbar ein großes STOP-Schild. Kritik an den Corona-Maßnahmen ist zwar bis zu einem bestimmten Grad vertretbar, aber das Hinterfragen von staatlichen Narrativen und von staatlich angestellten bzw. von Forschungsgeldern und privaten Geldgebern abhängigen Akteur*innen aus Kreisen der Wissenschaften, soll bloß nicht zu weit gehen, ohne Empörung und Kontroversen auszulösen. Kritik an Autorität ist nach wie vor opportun, aber bitte nicht solche an epidemiologischen Narrativen, welche der Staat für seine Autorität ausnutzt. Statt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit verschiedenen, seriösen Positionen und Kritikpunkten zu suchen, wurde oftmals mit beliebigen politischen Kampfwörtern wie „Schwurbler*in“ oder „Querdenker*in“ um sich geworfen. Wir haben den Eindruck, ein Großteil will sich auch gar nicht bestimmten Fragen stellen, da diese dann kognitive Dissonanz auslösen könnten. Erstaunlich ist, wie sehr nicht wenige radikale Linke plötzlich doch ihre Prinzipien so stark umgekrempelt haben.
Wir allerdings möchten uns gegen die (selbstauferlegte) Tabuisierung von Kritik an staatlichen Narrativen stellen. Stattdessen möchten wir eine Diskussion in Bezug auf die Thematik befördern, wie sie in der radikalen Linken bisher nicht stattgefunden hat…
Autonomie und Solidarität: Anarchistische Kritik an Wissenschaft(en) und staatlichen Narrativen in der Corona-Pandemie weiterlesenGefällt mir:
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