
Das besetzte Juch-Areal in Zürich steht vor der Räumung. Die Bewohnenden, für die das Areal zum neuen Lebensraum wurde, sollen das Areal innerhalb 4 Tage verlassen. Die Besetzer*innen veröffentlichen einen Aufruf zur Solidarität.
Ursprünglich von Barrikade Info veröffentlicht.
Gaht’s no?!?
Während die Stadt mit dem Slogan „Bleibt Zuhause. Bitte. Alle.“ dazu aufruft, sich im eigenen Heim zu verschanzen, stellt Sie den Besetzer*Innen vom Juch ein Ultimatum von 4 Tagen, bis sie auf die Strasse gesetzt werden.
Im Schatten der Corona-Krise werden also Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben und kultureller Freiraum zerstört. Dies passiert ohne Nennung von Gründen, dem bekannt geben von Plänen oder dem Vorweisen einer Baufreigabe. Die letzten Wochen haben wohl so einige feuchte Träume bei autoritären Kräften ausgelöst und so erstaunt es nicht wirklich, dass uns gerade jetzt ein harter Wind entgegen bläst. Wir sind trotzdem sprachlos über die Dreistigkeit der Stadtregierung, die einerseits von Solidarität schwafelt und gleichzeitig völlig kontraproduktive, repressive Massnahmen gegen ein linkes Projekt durchsetzt. Am letzten Samstag wurde mit dem Corona-Argument versucht die pandemie-gerechte Demo „Safety for all refugees“ im Keim zu ersticken. Obwohl alle vom Bund empfohlenen Vorsichtsmassnahmen umgesetzt werden, ist es in dieser Stadt also momentan nicht möglich, während eines Protest auf die Strasse zu gehen. Jedoch scheint es für das Sozialdepartement gerechtfertigt Bewohner*Innen eines Squats ohne Nennung von Gründen auf eben diese zu stellen?!
Die offensichtliche Willkür in der Auslegung ihrer eigenen Gesetzte und Umsetzungen der Schutzmassnahmen, je nach dem mit wem die Stadt es zu tun hat, lässt sich nicht von der Hand weisen. Es lässt aber an ihrer Glaubwürdigkeit in Sachen Corona-Bekämpfung zweifeln. Es geht hier also um das Ausnützen von Notstandgesetzen. Denn dies alles passiert während Grundrechte eingeschränkt werden, Versammlungsverbote uns verbieten einen echten Protest zu organisieren und wir es nicht verantworten können, dazu aufzurufen uns gegenseitig physisch zu Unterstützen.
Wir müssen uns hier und jetzt die Frage stellen, in was für einer Stadt wir nach der Krise leben wollen und wie wir jetzt schon solidarisch gegen autoritäre Allmachtsphantasien vorgehen. In diesem Sinne rufen wir alle antiautoritären und emanzipatorischen Menschen, Gruppen und Projekte dazu auf sich mit uns zu solidarisieren.
Euer Hî 2020
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