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Für kollektive Selbstverteidigung

Italien. Für Manu, für Juan, zur kollektiven Selbstverteidigung.

 

Ursprünglich veröffentlicht von Round Robin. Übersetzung von PuneX

Die Berufungsverhandlung gegen Manu findet am Mittwoch, 22. Juli, um 13.00 Uhr vor dem Gericht in Brescia statt. Im Mai 2019 wurde er verhaftet und war bis März 2020 inhaftiert, jetzt steht er unter Hausarrest. Manu wurde am 22. November zu 3 Jahren und 2 Monaten verurteilt, weil er Juan, der untergetaucht ist, Beihilfe geleistet haben soll.

Mit einem merkwürdigen sowie schwerwiegenden Präzedenzfall beschuldigte das Gericht von Brescia ihn nicht nur „die Abwendung eines Urteils erwirkt zu haben“, sondern auch der „Beihilfe“ mit dem erschwerenden Umstand des „Terrorismus“ wegen Juan, dem eine Reihe von Strafen, die hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die TAV im Valsusa standen. Juna, der auf der untergetaucht war, wurde nach mehr als zwei Jahren auf der Flucht verhaftet und beschuldigt, die Räumlichkeiten der Liga in Treviso angegriffen zu haben, was niemand – weder Juan noch Manu – hätte wissen können.

Auch wenn es in den letzten Jahren sehr selten vorkam, dass jemand verhaftet wurde, weil er jemandem Gastfreundschaft gewährte oder auf der Flucht half, so scheint es uns das erste Mal, dass der erschwerende Umstand „Terrorismus“ zu der „Beihilfe“ hinzukommt, in diesem Fall mit einem recht kühnen logischen Sprung. Es handelt sich um einen präzisen Angriff auf die Solidarität, es ist eine Warnung an alle, die sich in Zukunft entschließen, denen zu helfen, die gesucht werden, auf der Flucht, im Verborgenen, indem sie dem Gesetz mit der Praxis der gegenseitigen Hilfe, den Regeln – so alt wie die Welt – einer Gesellschaft, die sich öffnet, ohne nach Dokumenten zu fragen, der großzügigen Leidenschaft, die die Autoritäten und ihre Ungerechtigkeiten eint und ihnen trotzt, entgegentreten. Angesichts der Tatsache, dass sich viele in der gleichen Situation wie Juan befinden könnten – da bereits Millionen von Menschen aus unterschiedlichen Gründen von der Polizei verfolgt werden, weil sie z.b kein bestimmtes Stück Papier in der Tasche haben -, wiederholen wir laut und deutlich, dass Solidarität etwas Gutes und Gerechtes ist, nicht nur eine Geste der Nähe zu Manu (und Juan), sondern auch ein Element der kollektiven Selbstverteidigung.

Jene *Untergrundwelt*, die das Gesetz und die Polizei nicht betreten können, ist genau das ethische Gefüge, das die schönsten Seiten der rebellischen Menschheit geschrieben hat und den revolutionären Bewegungen erlaubt hat – und es in den vier Ecken des Planeten immer noch tut -, sich festzuhalten. In dieser *Banditen* *Geschichte* wird immer noch unsere Zukunft geschrieben.

*Aus diesen und weiteren Gründen rufen wir Genossen, Freunde und solidarische Menschen dazu auf, am Mittwoch, dem 22. Juli, ab 12:30 Uhr außerhalb des Gerichts von Brescia zur Unterstützung da zu sein.

Anarchisten



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