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Unterstützt die 6 am 1. März 2018 in Griechenland Verhafteten, denen Auseinandersetzungen mit der Polizei vorgeworfen werden

Griechenland. Am Donnerstag, den 1. März 2018, nachdem die antifaschistische Demonstration als Reaktion auf die nationalistischen Proteste zur Mazedonien-Frage, die in verschiedenen Regionen des Landes stattfanden, beendet worden war, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei, als ein Akt der Solidarität mit dem Hungerstreikenden Dinos Giagtzoglou. Die Polizei hat dabei 6 Menschen verhaftet.

Ursprünglich veröffentlicht von Firefund. Übersetzt von Riot Turtle.

Hilft mit, das finanzielle Ziel zu erreichen, die Repressionskosten für die verfolgten Genoss:innen zu bezahlen, denen Gewalt gegen voll gepanzerte Beamte, Zerstörung von öffentlichem Eigentum und ein Haufen weiterer ironischer Formulierungen vorgeworfen wird. Unterstützen könnt ihr hier: https://www.firefund.net/solidaritysix

Nach 4 Tagen Haft unter schrecklichen Bedingungen, voller physischer und verbaler Gewalt und Polizeibrutalität, wurden wir mit Einschränkungen freigelassen, darunter das Verbot, sich im ganzen Land zu politischen Zwecken zu versammeln, die Verpflichtung, alle zwei Wochen auf dem Polizeirevier zu erscheinen und eine Kaution von 7.000 €.

Unsere Präsenz auf den Polizeirevieren ist immer noch andauernd, eine unangenehme Routine. Wir sind die ganze Zeit gezwungen, uns der Ironie, den harten Blicken, dem Hass, im Allgemeinen, der Behörden zu stellen, dem Hass, den sie von Natur aus für jeden haben, der mit ihrem Gewaltmonopol nicht konform geht.

Drei Jahre später, am 3. März 2021, wird der Fall vor dem gemischten Schwurgericht von Kalavryta verhandelt. Die gegen uns erhobenen Anklagen wurden sowohl als ordnungswidrig als auch als Straftaten eingestuft, während wir verpflichtet sind, die enorme Summe von 6.000 € für die Prozesskosten zu sammeln und auszugeben, während einer Zeit, in der alle Aspekte unseres Lebens ausgesetzt sind und sogar das Überleben von Millionen Menschen aus einem täglichen Kampf besteht.

Die aktuelle Situation mit der Covid-19-Pandemie, findet uns alle in einer schrecklichen, komplexen, unsicheren Position. Gleichzeitig ist die Politik des Staates ein ständiges Verbrechen gegen alle Menschen, die zur Unterschicht gehören. Die Repression ist allgegenwärtig, selbst die grundlegenden und notwendigen Schutz- und Betreuungsmaßnahmen für diejenigen, die zusammengepfercht in Lagern für Migrant:innen, in Knäste, für diejenigen, die keine Wohnung und nicht einmal Essen haben, fehlen. Menschen werden allein gelassen, um zu sterben, da das kaputte öffentliche Gesundheitssystem nicht alle Menschen in Not behandeln kann, während gleichzeitig die Schuld für all das durch die Rhetorik der „individuellen Verantwortung“ als bei uns liegend dargestellt wird.

Wenn wir über die repressive Politik des Staates während der Pandemie sprechen, müssen wir an einige aktuelle und eklatante Beispiele denken. Wie trägt das Verbot, sich an Tagen wie dem Jahrestag des Aufstands vom 17. November oder dem Mord an Alexis Grigoropoulos mit mehr als vier Personen zu versammeln, dazu bei, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wenn am nächsten Tag die Menschen zu Hunderten zum Weihnachtseinkauf strömen? Inwiefern trägt das Ausmaß an Polizeigewalt gegen jeden, der es wagt, diese irrationalen Verbote in Frage zu stellen, dazu bei, die Zahl der Covid-19-Fälle zu reduzieren? Wie kann die Tatsache, dass die Gedenkstätte des von der Polizei ermordeten Alexis Grigoropoulos am Jahrestag seiner Ermordung durch die Bullenmörder:innen bewacht wird, mit der Bewältigung der Pandemie zusammenhängen? Wie können die unnötigen Festnahmen, die gewaltsamen Eingriffe in den öffentlichen Raum, die Angriffe auf Räume und Menschen, die auf der Basis von Selbstorganisation und gegenseitiger Hilfe handeln, die Bußgelder in Höhe eines Monatsgehalts, die von der Polizei besetzten Städte, die erschöpfenden Durchsuchungen und Razzien in den Zellen der Gefangenen, die täglichen Beschwerden über die Brutalität der Polizei und die Machtdemonstration dazu beitragen, die Zahl der Menschen zu senken, die an dem Conid-19 sterben?

Es gibt viele Fragen und die Antworten sind komplex und gleichzeitig so offensichtlich. Das autoritäre System braucht immer Wächter. Menschen, die entbehrlich sind, die unter dem Vorwand der öffentlichen Sicherheit bereit sind, die systemischen Interessen um jeden Preis zu schützen. Dieser Preis ist die Unterdrückung der Unterschicht, derjenigen, die die negativen Aspekte von Autorität hervorheben, derjenigen, die zeigen, dass diese Welt auf unsicheren Fundamenten basiert, all der Menschen, die jeden Tag darum kämpfen, den Reichtum zu produzieren, der für die Reproduktion und den Erhalt dieses Systems notwendig ist.

Letztendlich werden wir am 3. März 2021 vor Gericht gestellt, der Gewalt gegen voll gepanzerte Beamte, der Zerstörung öffentlichen Eigentums und einer Reihe weiterer ironischer Formulierungen beschuldigt. Und die Ironie liegt darin, dass die Polizei als staatliches Exekutivorgan frei randalieren und angreifen kann, so grausam, wie es kein Unterdrückter oder Verdammter jemals tun könnte.

Und sie tun dies in einer professionellen, methodischen und effektiven Art und Weise, wobei sie immer diejenigen als Ziel haben, die von der so genannten Normalität abweichen, die Schwachen, diejenigen, die es wagen, sich zu erheben und gegen das gegenwärtige unterdrückerische System und alle Formen von Autorität zu kämpfen, die aus seiner Existenz hervorgehen.

Also, von unserer Seite aus, da wir für die Freiheit kämpfen, da wir das Leben verteidigen, können wir nicht anders, als die Solidarität mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten zu bekunden, mit allen, die für eine gerechte Sache kämpfen und protestieren. Bis sie gehört werden, bis sie aufwachen und frei atmen können.

P.S. Viele der Aktivitäten, die früher von Leuten des breiteren radikalen politischen Spektrums organisiert wurden, können jetzt aufgrund der Covid-19 Restriktionen nicht mehr stattfinden. Deshalb kann keine Veranstaltung geplant oder massenhaft besucht werden, um zur finanziellen Unterstützung bei der Deckung der Gerichtskosten beizutragen.

An diesem Punkt müssen wir klarstellen, dass es für uns bei der Solidarität nicht nur um das Geld geht. Der wirtschaftliche Faktor ist ganz klar eine Realität, die angesprochen werden muss. Wir glauben jedoch, dass es ein leerer Prozess wäre, wenn Solidarität auf die Geldfrage reduziert wird. Im Gegenteil, sie ist eine konstante, kontinuierliche Beziehung, die alle Seiten einschließt. Es ist ein Weg, ein Wert, nach dem wir alle unsere Beziehungen aufbauen. In einer Welt, die möchte, dass wir nur als Individuen funktionieren und mit allen anderen konkurrieren, dass wir die Schwierigkeiten und den Schmerz verinnerlichen, entscheiden wir uns dafür, mit Würde zusammenzustehen, unsere Beziehungen ständig zu stärken, sie zu nähren, voneinander Kraft zu schöpfen und mit Nachdruck für ein Leben ohne Unterdrückung, Ausbeutung und Autorität zu kämpfen.

Hilft mit, das finanzielle Ziel zu erreichen, die Repressionskosten für die verfolgten Genoss:innen zu bezahlen, denen Gewalt gegen voll gepanzerte Beamte, Zerstörung von öffentlichem Eigentum und ein Haufen weiterer ironischer Formulierungen vorgeworfen wird. Unterstützen könnt ihr hier: https://www.firefund.net/solidaritysix


Wir haben zwei Solidaritäts-T-Shirts (Bilder unten) für das Enough Blog und Info-Café (Denn wir brauchen ein neue Räumlichkeiten) entworfen. Ihr könnt die Enough Info-Café-Solidaritäts-T-Shirts hier bestellen: https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-werden-nicht-zur-normalitat-zuruckkehren-schwarz/ und https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-sind-ein-bild-aus-der-zukunft-schwarz/

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