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Was geschah in Perama? [Griechenland]

Athen. Perama. Griechenland. In den frühen Morgenstunden des Samstags, 23.10.21, verfolgten 7 Motorradbullen ein Auto, das sie für gestohlen hielten. Darin saßen drei junge Männer, die die Bullen als Roma erkannten. Wenig später fielen 38 Schüsse, die nicht auf die Reifen des Wagens gerichtet waren (um ihn angeblich zu stoppen), sondern höher, um die Insassen des Wagens zu verletzen oder zu ermorden. Alle Schüsse wurden von den Bullen abgefeuert. Die drei jungen Leute waren unbewaffnet. Nikos Sampanis, der 18-jährige Beifahrer, wurde auf der Stelle getötet, als er von zwei Kugeln in die Brust getroffen wurde. Ein 16-Jähriger ist verletzt und liegt noch im Krankenhaus, und der 14-jährige Fahrer ist inmitten der Schüsse geflohen.

Bild oben: Bullen griffen am 25. Oktober 2021 eine Demo gegen den Bullenmord an Nikos Sampanis an.

Ursprünglich veröffentlicht von Antir Info Telegram Channel. Übersetzt von Riot Turtle.

Die Bullen wurden zunächst festgenommen und wegen Totschlags und versuchten Totschlags angeklagt. Wenige Minuten nach ihrer Verhaftung twitterte Spyridon Georgiadis, Minister für Entwicklung und Investitionen, seine Glückwünsche an die mörderischen Bullen. Der Minister für Bürgerschutz, Takis Theodorikakos, stattete ihnen im Gefängnis einen Besuch ab. Aus „symbolischen Gründen“, wie er erklärte.

Vom ersten Moment an konzentrierten sich die griechischen Massenmedien auf die Tatsache, dass der ermordete junge Mann ein „Roma“ ist. Außerdem berichteten sie fälschlicherweise, dass er ein schweres Vorstrafenregister habe. Dies erwies sich als eine eklatante Lüge. Die berüchtigte Polizeireporterin Nina Karamitrou veröffentlichte ein Foto eines dunkelhäutigen Mannes mit einer Pistole in der Hand, auf dem er als der tote Nikos dargestellt wurde. Das Foto war eine Fälschung. Der Anwalt der Bullen, A. Kougias, bezeichnete die Roma-Gemeinschaft in Griechenland als „eine Plage“. Al. Kougias ist ein bekannter Anwalt für Strafsachen, aber auch ein Verteidiger in Fällen der griechischen Mafia. Er war auch der Verteidiger des Bullen, der 2008 den 16-jährigen A. Grigoropoulos ermordete.

Die griechische Realität sieht so aus, dass die Roma-Gemeinschaft ständig von den Behörden ins Visier genommen wird und in der griechischen Gesellschaft Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt ist. Die Roma-Gemeinschaft ist ein typischer Fall einer marginalisierten Gemeinschaft.

Gestern Abend entschieden die Ermittler*innen und der Staatsanwalt, alle angeklagten Bullen ohne restriktive Maßnahmen aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Der Minister für den Schutz der Bürger, Takis Theodorikakos, äußerte wenige Minuten nach der Entscheidung erneut seine „Zufriedenheit über die Entscheidung der unabhängigen Justiz“.

Eure Demokratie ernährt sich von Blut – Die Bullen morden – Korrupte griechische Massenmedien fabrizieren Nachrichten, die von Staat und Kapital gesteuert werden – Die Justiz gewährt und ermöglicht.

WIR VERZEIHEN NICHT – WIR VERGESSEN NICHT


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