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Sudanesische Ärzte: Ein Toter, Dutzende Verletzte während Massendemonstrationen [Sudan]

Sudan. Das zentrale Komitee der sudanesischen Ärzt*innen gab bekannt, dass während der Demonstrationen in Khartum am Donnerstag ein Demonstrant getötet und Dutzende verletzt wurden. Eisam Hasab al-Rasoul (23) wurde von den Sicherheitskräften in die Brust geschossen, womit sich die Zahl der seit dem Militärputsch vom 25. Oktober getöteten Demonstrant*innen auf 93 erhöht.

Bild oben: Twitter-Konto @HassanAhmedBerk.

Ursprünglich veröffentlicht von Dabanga. Übersetzt von Riot Turtle.

Am Mittwoch wurden bei den Burii-Demonstrationen im Osten Khartums 16 Demonstrant*innen durch Schüsse verletzt, darunter ein Schwerverletzter mit einer Schusswunde in der Brust. Dutzende weitere Verletzte gab es am nächsten Tag, als friedliche Demonstrant*innen von den Putschist*innen mit scharfen Munition, Tränengas und Schallbomben beschossen wurden, um die Demonstrant*innen auf dem Weg zum Präsidentenpalast zu vertreiben.

Die Demonstrant*innen skandierten Slogans, in denen sie den Militärputsch vom 25. Oktober anprangerten und die Rückkehr der Armee in ihre Kasernen, eine uneingeschränkte zivile Machtübernahme und Bestrafung für die Täter*innen der während der Proteste Getöteten forderten.

Auch in anderen sudanesischen Städten wie El Obeid, El Gedaref, Wad Madani und Port Sudan kam es am Donnerstag bei Demonstrationen gegen den Militärputsch zu massiver Gewalt. In El Gaderef wurden Demonstrant*innen mit Tränengas und Schlagstöcken verprügelt. Mitarbeiter*innen des sudanesischen Geheimdienstes nahmen in El Gedaref fünf Aktivist*innen fest, von denen drei aus dem Krankenhaus von Gedaref entführt wurden. Bei den fünf in El Gedaref verhafteten Aktivist*innen handelt es sich um Dr. Muhamed Suleiman, die Rechtsanwälte Mutasim Osman und Hamam al-Rashed, Walid Abdallah und Moshen.

Tweet Video: Khartum: Sicherheitskräfte setzen Blendgranaten und Tränengas gegen Demonstrant*innen ein

Nord-Sudan

16 Aktivist*innen des Al-Hafir resistance committee wurden vom Gericht in Dongola im Nordstaat Sudan zu einer Geldstrafe von 50.000 SDG verurteilt, weil sie an den Protesten in Sheryan El Shimal (Arterie des Nordens) an der sudanesisch-ägyptischen Grenze teilgenommen hatten. Die Aktivist*innen, die gegen die jüngsten Preiserhöhungen der Strompreise protestierten, wurden zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie Barrikaden errichtet hatten, um Lastwagen auf dem Weg nach und von Ägypten am Überqueren der Grenze zu hindern.

Abdo Ali, ein Aktivist*in der Resistance Committees Koordination von Dongola, erklärte gegenüber Radio Dabanga, dass die vom Gericht festgesetzten Beträge von seinem Komitee für den Aktivist*innen gezahlt werden.

Er erklärte auch, dass eine Gruppe von Angehörigen der Streitkräfte während einer Demonstration am Dienstag fünf Demonstrant*innen mit Steinen beworfen und mit Schlagstöcken geschlagen hat.

Das Komitee verurteilte den Angriff auf die friedliche Demonstration und bezeichnete die Angreifer*innen als „barbarisch“.


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