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Pramen: Wir und der Krieg [Belarus]

Eine Erklärung des belarussischen anarchistischen Kollektivs Pramen über ihre Aktivitäten in Zeiten des Krieges in der Ukraine.

Ursprünglich veröffentlicht von Pramen. Übersetzt von Riot Turtle.

Im vergangenen Monat war zu beobachten, dass unser Team nur äußerst selten Informationen veröffentlicht und auf der Website selbst fast keine Nachrichten erscheinen. Dies ist direkt auf die Ereignisse in der Ukraine zurückzuführen. Einige unserer Genoss*innen sind in der einen oder anderen Form am Kampf gegen die russische Invasion beteiligt, und der Schwerpunkt unseres Kollektivs hat sich genau darauf verlagert. Nicht auf die Veröffentlichung von Artikeln und politischen Perspektiven, sondern auf den konkreten Einsatz unserer Fähigkeiten gegen die „russische Welt“. Genau die russische Welt, von der die belarussische Diktatur ein Teil ist.

Wir kämpfen nicht für den ukrainischen Staat, korrupte Politiker*innen oder Konzerne. Unser Kampf ist in erster Linie auf den Schutz der Bevölkerung vor den Gräueltaten der russischen Diktatur gerichtet. Und wir glauben, dass gerade jetzt jeder Anarchist*in aus Belarus, Ukraine oder Russland jede mögliche Anstrengung unternehmen sollte, um Putins Faschismus zu bekämpfen, der unter den Symbolen Z und V auf dem ganzen Planeten marschiert.

Das bedeutet nicht, dass ihr euch hier und jetzt der Territorialverteidigung anschließen und zu den Waffen greifen müsst. Es gibt viele Aufgaben, die für die Existenz des Widerstandes wichtig sind. Schließt euch diesem Kampf an – es kann in dieser Situation keine neutrale Position geben. Der Kampf gegen die Diktatur Lukaschenkos steht in direktem Zusammenhang mit der Zerstörung des Putin-Regimes.

Unser Kampf ist kein Kampf um die Grenzen des einen oder anderen Staates. Wir wollen keine neuen Präsident*innen, die sämtliche Probleme lösen können. Wir wollen eine Welt, in der die Menschen selbst entscheiden, wie sie leben und wie sie ihr Land wieder aufbauen wollen, und in der die Sozial- und Wirtschaftssysteme so aufgebaut werden, dass es keine Oligarchen oder neuen Diktatoren mehr geben kann.

Für eine Welt ohne Kriege, Staaten und Kapitalismus

Pramen, 6. April, 2022


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