Veröffentlicht am Oktober 24, 2020 Oktober 24, 2020 von Enough14D — Schreib einen Kommentar

#NoBorders #Italien, Susa-Tal: Aufruf zur Demonstration in #Claviere

Italien. Der selbstorganisierte Zufluchtsort ChezJesOulx ruft am Sonntag, dem 1. November, um 11 Uhr von Claviere aus alle zu einem Spaziergang des Widerstands auf. Vor dem Spaziergang findet am 31. Oktober um 11 Uhr in der besetzten Casa Cantoniera in Oulx ein Diskussionstag zu verwandten Themen statt: die Grenze und die daraus resultierende Repression, die Inhaftierungen in der CPR, die Ausbeutung im Zusammenhang mit den Migrationsströmen auf dem Land in Saluzzo und darüber hinaus.

Ursprünglich veröffentlicht von Passa Montagna. Übersetzt von Enough 14.

Die Solidarität wird auf beiden Seiten der Grenze, vom hohen Valsusa bis zum Briançonnais, angegriffen. In Italien bietet die Casa Cantoniera Occupata seit zwei Jahren weiterhin einen freien und selbstbestimmten Raum für alle Menschen, die für ihre Bewegungsfreiheit kämpfen wollen. Die Prinzipien der Selbstverwaltung, des Antiautoritarismus und der direkten Solidarität bestimmen unser politisches Projekt. Im Rahmen einer Ermittlung von über 170 Personen, von denen 17 ein Platzverweis für das Grenzgebiet erhalten haben, wird erstmals eine Vorbeugemaßnahme gegen eine Besetzung bestätigt.

In Frankreich wurde das besetzte Haus in Gap, Cesai, vor kurzem geräumt, obwohl dies die Wiedereröffnung eines neuen Raumes, Chez Roger, nicht verhinderte. In Briançon erklärte der neue Bürgermeister, Arnaud Murgia, offene Feindseligkeit gegenüber allen Solidaritätsinitiativen, mit der Absicht, die Maraudes und den legalen Schutzraum der CRS zu schliessen, und zwar auf rechtlicher Grundlage mit möglicher Räumung ab dem 28. Oktober. Darüber hinaus wurden am Ende des Sommers 60 neue Gendarmerieeinheiten an der Grenze zwischen Montgenèvre und Claviere zur Intensivierung der Überwachung und pushbacks mit Unterstützung der italienischen Polizei bereitgestellt. Doch wie mehrere Fälle bereits zeigen, hat die Schließung der Grenzen, der Orte des Zusammenschlusses und des Kampfes nie abschreckend auf die Migration gewirkt.

Wir halten es für notwendig, die Aufmerksamkeit wieder auf die Grenzen und die sie kennzeichnenden Paradoxien zu lenken. In dieser Absicht haben wir vor einigen Wochen die Organisation von Wanderungen in den Bergen von Claviere bis Montgenèvre wieder aufgenommen, um die offensichtlichen Ungerechtigkeiten hervorzuheben, die durch die fehlgeleiteten europäischen Migrationspolitik entstanden sind. Einerseits die Privatisierung von Wäldern und Wegen, um Platz zu machen für Golfplätze und Skipisten, für die Nutzung und den Konsum des Tourismus, andererseits die massive Polizeipräsenz, die zur Verteidigung der Festungsstaaten eingerichtet wurde, und versucht, die Durchreise von Migrant:innen zu verhindern, indem sie aus rassistischen Motiven arbeitet und die Bewegungsfreiheit in diskriminierender Weise einschränkt.

Angesichts all dessen halten wir es für dringend notwendig, das Netz der aktiven internationalen Solidarität auszubauen, um diesem heuchlerischen Grenzregime und seinen willkürlichen und repressiven Regeln politisch entgegenzutreten.

Aus all diesen Gründen schlagen wir zwei Tage der Reflexion vor, um gemeinsam gegen diese berüchtigten Gefängnisse (physische oder andere) und gegen alle Staaten und Formen der Autorität zu kämpfen.

SOLIDARITÄT IST UNSERE BESTE WAFFE!

SETZT DIE GRENZEN IN BRAND!

NO BORDERS! NO NATIONS! STOP DEPORTATIONS!