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Berlin: Aufruf zur Tag X – Sponti in Solidarität mit Dimitris Koufontinas – 20 Uhr – Hermannplatz!

Berlin. Aufruf zum Tag X – Für den Fall, dass der griechische Staat sich entscheidet, Dimitris Koufontinas zu ermorden, wenn seine Forderung nicht erfüllt wird, treffen wir uns am gleichen Tag. Sponti in Solidarität mit Dimitris Koufontinas. 20:00 Uhr – Hermannplatz, Berlin!

Ursprünglich veröffentlicht von Indymedia DE (Tor Adresse).

Der politische Gefangene Dimitris Koufontinas befindet sich seit dem 8. Januar 2021 im Hungerstreik und seit dem 22. Februar 2021 im Durststreik. Er kämpft gegen seine Verlegung aus dem Landwirtschaftsgefängnis in der Nähe von Volos in das Hochsicherheitsgefängnis Domokos, eine Entscheidung, die auf einem neuen „Zielscheiben“-Gesetz basiert, das die derzeitige rechte Regierung der Partei Neue Demokratie verabschiedet hat. Nach diesem Gesetz verlieren Gefangene mit lebenslänglicher Haftstrafe die Möglichkeit, ihre Strafe in landwirtschaftlichen Gefängnissen zu verbüßen. Seine Forderung ist, in das Korydallos-Gefängnis in Athen verlegt zu werden, wo er rechtlich hingehört.

Dieser Hungerstreik ist bereits der fünfte, den er in den bisherigen 18 Jahren seiner Gefangenschaft durchmacht. Er ist 63 Jahre alt und aufgrund der vorherigen Hungerstreiks, der langen Haftzeit und seines Alters bereits in einem schlechten Gesundheitszustand.

Wie sein Arzt bereits am 02.03. deutlich machte, erreichen wir den Punkt Null, da sich der Gesundheitszustand des Hungerstreikenden durch den langen Hunger- und Durststreik zunehmend verschlechtert. Es ist möglich, dass er innerhalb der nächsten 24 Stunden stirbt.

Der Staat zermürbt und ermordet D. Koufontinas vorsätzlich, indem er seine Forderung nicht akzeptiert.

Die derzeitige Regierungspartei Neue Demokratie hat durch die Einschränkung der Pressefreiheit, die Aussetzung des Universitätsasyls, die Einrichtung von Polizeieinheiten in den öffentlichen Universitäten, die rassistische Anti-Immigrationspolitik, die Räumung von besetzten Häusern und sozialen Räumen und die Verschärfung der Anti-Terror-Gesetze eindeutig ein faschistisches Regime geschaffen.

Ihre politische Entscheidung, D. Koufontinas zu ermorden, hat auch einen persönlichen Hintergrund. Der Hunger- und Durststreikende war Mitglied der kommunistischen bewaffneten Organisation 17. November (17N), die nach dem Ende der griechischen Diktatur 1974 gegründet wurde. Die 17N repräsentierte den Teil der Bewegung, der mit dem Übergang zur Demokratie nicht zufrieden war und ihn als oberflächlichen Regimewechsel betrachtete, der die tatsächlichen Strukturen der Junta nicht veränderte. Praktisch gesehen war der Übergang von der Diktatur (Junta) zur Demokratie ohne wesentliche Veränderung des Staatsapparates und dies war der Grund, der zur Fortsetzung des bewaffneten Kampfes führte. Die Hauptziele von 17N waren Personen, die in die Diktatur verwickelt waren, sowie der CIA-Chef, Polizisten, Industrielle. Der Schwager des jetzigen griechischen Premierministers Mitsotakis, ein Politiker namens Bakoyiannis, der 1989 in riesige politische/finanzielle Skandale in Griechenland verwickelt war, wurde von 17N hingerichtet.

D. Koufontina hat nach 2002, als Mitglieder des 17N verhaftet wurden, die volle politische Verantwortung für die Taten der Gruppe übernommen und sich selbst in die Hände des Staates begeben. In den Gefängnissen kämpfte und kämpft er für die Rechte der Gefangenen. Bereits vor diesem Hungerstreik, hat er vier weitere gemacht, nicht nur zum persönlichen Vorteil, er hat sich an Hungerstreiks für bessere Haftbedingungen, gegen das Antiterrorgesetz, für die Freilassung anderer Mitglieder von 17N usw. beteiligt. Seine aktuelle Forderung ist, in das Gefängnis verlegt zu werden, in dem er sein sollte.

Wie er in den letzten Tagen sagte – er will nicht sterben, aber er will auch nicht leben, wenn er wie menschlicher Müll behandelt wird.

Er hat sich entschieden, bis zum Ende mit Würde zu kämpfen.

Für den Fall, dass der griechische Staat sich entscheidet, ihn zu ermorden, indem er seine Forderung nicht erfüllt, treffen wir uns noch am selben Tag am

HERMANNPLATZ | 20.00 Uhr für eine Sponti

Lasst uns auf die Straße gehen. Wut gegen den Mord an Dimitris Koufontinas.


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