
Griechenland. 10. März 2010 – Die Ermordung von Lambros Fountas durch bewaffnete Wachleute hat sich unauslöschlich in die Geschichte der hiesigen revolutionär:innen und Klassenkämpfe eingebrannt. Es ist ein Tag des Gedenkens, welcher seine eigene Symbolik ausstrahlt und alte wie neue Generationen von Kämpfer:innen inspiriert. Es handelt sich um einen Meilenstein des Widerstands gegen die moderne Tyrannei der Märkte und Memoranden, gegenüber dem Kapitalismus und dem Staat im Allgemeinen.
10.4.2014 – Die Bombardierung der BoG-EZB-IMF durch den Revolutionären Kampf und die übernahme der Verantwortung als „COMMAND LAMBROS FOUNTAS.“
11 Jahre später, März 2021: Die Fortsetzung des Kampfes um die revolutionäre Perspektive bis zur vollständigen Zerstörung des Staates als Mechanismus der Klassenherrschaft von Kapital und Bürokratie bleibt der einzige Weg.
Ursprünglich veröffentlicht von Abolition Media Worldwide. Übersetzt von Bratislav Metulski.
Am Mittwoch, den 3. März 2021, wird im Sondergericht des Korydallos-Gefängnisses die Berufungsverhandlung des Dritten Prozesses des Revolutionären Kampfes mit der Angeklagten Pola Roupa fortgesetzt. Das Gericht hat sie – wie bereits bekannt – in erster Instanz zu lebenslanger Haft und 26 Jahren für den Angriff der Organisation mit 75 kg Sprengstoff am 10. April 2014 auf die Aufsichtsabteilung der Bank von Griechenland, in der sich das Büro des Ständigen Vertreters des Internationalen Währungsfonds Hellas befindet, verurteilt. Am 11. Februar 2021 (im vorangegangenen Prozess) beschwerte sich Pola Roupa, dass das Gericht in erster Instanz die Protokolle der Aussagen wesentlicher Zeugen – Mitarbeiter:innen der BoG, die allesamt die bewusste „Oligarchie“ ihrer beiden Anklagebehörden bewiesen – gefälscht/verändert hat und sie damit in Gefahr brachte. Die Bosse der BoG sowie die Manager der Piraeus Bank, die ebenso vom Revolutionären Kampf getroffen wurden, und das obwohl es 2 warnende Telefonanrufe von Seiten der Organisation mit der Aufforderung die Gebäude dieser 2 Einrichtungen und die Gebäude um die Amerikastraße zu evakuieren, gegeben hatte. Aufgrund ihrer ständigen Verlegungen hat sie die Beschlüsse und Protokolle des erstinstanzlichen Gerichts nicht vorliegen (ebenso wie ihre persönlichen Sachen, da sie ständig verlegt wird, so auch am Tag nach der Verhandlung und dem Autounfall, welcher mit dem Transportkäfig folgte.) Derzeit befindet sie sich allerdings in Theben und wird wahrscheinlich am 3.3. nicht zum Gerichtstermin erscheinen (ein entsprechender Text wird noch folgen).
Der Bombenanschlag durch den Revolutionären Kampf in der BoG-EZB-IMF und die Übernahme der Verantwortung als „KOMMANDO LAMBROS FOUNTAS“.
Nach ihrer Freilassung im Oktober 2011, am Ende von 18 Monaten, gingen die Genoss:innen N. Maziotis und P. Roupa in die „Illegalität“ und setzten den revolutionären Kampf, die Aktionen und die Strategie der Organisation fort, welche im Jahr 2008 vom Revolutionären Kampf vorbereitet worden waren und an vorderster Front in der Systemkrise standen. Diese Strategie zielte darauf ab, die Infrastruktur des supranationalen und lokalen Kapitals, Institutionen und Personen zu treffen, welche für die Krise und die Rettungspolitik des Systems verantwortlich sind. Dieser Angriff war eine Antwort auf den laufenden Sozial- und Klassenkrieg (und er wird in der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation noch umfassender geführt) gegen das griechische Volk ab 2010, mit der Auferlegung der sogenannten „Memoranden“ durch den griechischen Staat und das supranationale Kapital mithilfe des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Kommission, sowie der Europäischen Zentralbank. Es war eine politisch richtige Aktion, durch die nicht nur der Mechanismus der Auferlegung, Plünderung und Zerstörung der sozialen Mehrheit durch das supranationale Kapital getroffen wurde, wie etwa die Bank von Griechenland, welche als Zweigstelle der Europäischen Zentralbank (mit Sitz in Frankfurt) fungierte, sondern auch der Hauptsitz der Piraeus Bank, die, begünstigt durch die Auferlegung der „Memoranden“, zu einer der größten griechischen systemrelevanten Banken geworden war und zu den Hauptakteuren der sozialen Plünderung gehörte. Auch in diesem Krieg sind Institutionen wie die Europäische Zentralbank, die Bank von Griechenland und ihre Angehörigen Verbrecher im sozialen / Klassenkrieg. Das Gleiche gilt für die anderen Institutionen, die Europäische Kommission und den Internationalen Währungsfonds. Das Gleiche gilt für alle Regierungen, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit. Die Politik der Rettung des Systems und der griechischen Wirtschaft betraf (und betrifft) nicht die gesellschaftliche Mehrheit, abgesehen vom Großkapital; sie betrifft die supranationale herrschende Klasse und die mächtigen Gläubiger des Landes, sie betrifft die Strukturen und Institutionen des globalisierten Kapitalismus, sie betrifft die Staaten und das politische Personal in Griechenland sowie in Europa, sie betrifft alle Arten von Lakaien dieses Regimes, welche es unterstützen. Es betrifft eine berüchtigte Minderheit der griechischen Gesellschaft und nicht diejenigen, die die Rettung des Systems aus der Krise mit Blut bezahlt haben und noch bezahlen werden, sprich: die Mehrheit des Volkes.
Der Angriff auf die Bank von Griechenland, am 10. April 2014, wurde ausgewählt, ihn am selben Tag stattfinden zu lassen, an dem der griechische Staat nach fünf Jahren Blockade auf die Finanzmärkte ging, um Kredite aufzunehmen und so die Belohnung für die Politik des sozialen Völkermords zu erhalten, welche in den letzten Jahren – ab 2010 – von den neoliberalen Faschisten der Troika und dem griechischen Staat umgesetzt wurde. Es war eine willkommene Antwort auf die Vertreterin der Auferlegung der äußerst extremen neoliberalen Politik und Austerität in Europa, auf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, welche am nächsten Tag kommen sollte, um den „Erfolg“ des griechischen Experiments zu belohnen und der Regierung den Kopf zu tätscheln.
In diesem Krieg hatte der Revolutionäre Kampf eine klare politische Haltung eingenommen und mit seinem Angriff auf die Bank von Griechenland eine Botschaft des Widerstands / der politischen Antwort auf die verbrecherische Politik der massenhaften sozialen Liquidierung der Surplus-Bevölkerung und der Surplus-Arbeitskräfte gesendet, derjenigen, derer das System nicht bedarf, welche sie als überflüssig betrachtet und auf den Müll wirft. Es war eine politische Antwort auf die Gewalt und den Terrorismus des staatlich-kapitalistischen Machtkomplexes. Es war eine politische Antwort seitens EA [Revolutionärer Kampf] und durch die Übernahme der politischen Verantwortung als “ Kommando Lambros Fountas“ 4 Jahre nach der Ermordung des Genossen und Mitgliedes der Organisation durch bewaffnete Wachleute am 10. März 2010 bei einer vorbereitenden Aktion des EA in Daphne, wurde deutlich, dass trotz der Repression die Fortsetzung des Kampfes für die revolutionäre Perspektive bis zur vollständigen Zerstörung des Staates als einem Mechanismus der Klassenherrschaft von Kapital und Bürokratie der einzige Weg ist.
Dies spiegelt sich nicht nur in der Aktion und in den Proklamationen des Revolutionären Kampfes wider – wie auch in der Proklamation dieses speziellen Angriffs – sondern auch nach all den Jahren, in denen die Genoss:innen im Gefängnis sitzen. So haben sie unter anderem in dieser Proklamation ein politisches Programm / eine Plattform von Positionen vorgebracht, welche den Sturz des Kapitals als Wirtschaftssystem sowie die Zerstörung des Staates als Mechanismus der Klassenherrschaft von Kapital und Bürokratie propagiert. Sie stellen Positionen und Vorschläge dar, welche eine revolutionäre Bewegung benötigt, um sie zu stürzen. Während sie seit Jahren Gefangene des Staates sind, schrieben sie die Broschüre * „FÜR DIE ÜBERWINDUNG DES STAATES UND DES KAPITALS – FÜR EINE KONFÖDERALE KLASSENORGANISATION“ – für die Ersetzung des Staates und des Kapitals durch eine konföderale soziale Organisation der wirtschaftlichen Gleichheit, politischen Freiheit und Solidarität ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
LAMBROS FOUNTAS, MITGLIED DES REVOLUTIONÄREN KAMPFES IST IMMER ANWESEND – ER IST UNSTERBLICH
(* PS jene Genoss:innen, welche daran interessiert sind, die Broschüre zu erhalten und sich gleichzeitig an der finanziellen Unterstützung der Genoss:innen beteiligen wollen, können sich unter allilegioi-ea@riseup.net melden)
Von: https://mpalothia.net/martis-2021-me-aformi-to-efeteio-tis-g-dikis-toy-epanastatikoy-agona/