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Während du Spotify hörst, will es dir zuhören: Video und Kampagne zielt auf Überwachungskapitalismus

Langjährige radikale Musiker:in und Organisator:in Evan Greer schießt gegen Spotify und erklärt wie es Künstliche Intelligenz (KI) verwendet, um uns besser mit Werbung zu erreichen und die Implikationen dieser Technologie unter dem „Überwachungskapitalismus“.

Ursprünglich veröffentlicht von Its Going Down. Übersetzt von Riot Turtle.

Der Streaming-Gigant Spotify ist in die Kritik geraten, weil der Platform Musiker:innen drastisch unterbezahlt, eklatante Payola-Modelle für Major-Labels betreibt und seine Bezahlstrukturen nicht transparent sind.

hallo @digitalmusicnws danke für das Schreiben über diese Kampagne, aber ihr habt mich in dem Stück falsch ge-gendert. meine Pronomen sind sie/ihr oder sie/er könnt ihr das bitte korrigieren? danke!

Aber jetzt hat das Unternehmen ein erschreckendes Patent eingereicht, um künstliche Intelligenz für emotionale Überwachung und Manipulation zu nutzen: Es spioniert unsere Gespräche aus und nutzt den Klang unserer Stimmen, um uns gezielt mit Werbung und Musik anzusprechen, um uns auf der Plattform zu halten.

Stellt euch vor, ihr erzählt einem Freund:in, dass ihr euch deprimiert fühlt, und Spotify hört das und empfiehlt euch algorithmisch Musik, die zu eurer Stimmung passt, damit ihr weiterhin deprimiert seid und die Musik hört, die sie euch vorspielen wollen. Stellt euch vor, was die Polizei oder das FBI mit diesem riesigen Fundus an aufgezeichneten Gesprächen anstellen könnte.

Die Organisation für digitale Rechte ‚Access Now‘ hat einen Brief an Spotify geschickt, in dem sie erklärt, dass eine solche Praxis zutiefst invasiv wäre und Spotify-Nutzer:innen Sicherheitsbedrohungen durch Stalker oder staatliche Überwachung aussetzen könnte. Außerdem könnte sie Trans-Personen unverhältnismäßig stark schaden und dazu benutzt werden, uns alle emotional zu manipulieren. Software zur Erkennung von Emotionen wird größtenteils als rassistische Pseudowissenschaft angesehen. Es ist widerlich, dass Spotify überhaupt in Erwägung zieht, eine solche Technologie einzusetzen, um Daten zu extrahieren und von Musikhörer:innen zu profitieren. Und es ist erschreckend, wenn Mensch darüber nachdenkt, welche Auswirkungen dies auf unabhängige Künstler:innen und Urheber:innen haben könnte, wenn Musik auf der Grundlage von Überwachung und nicht von Kunst gefördert wird.

Heute veröffentlichte ich ein Video für den Song „Surveillance Capitalism„, vor der Veröffentlichung meines Albums „Spotify ist Surveillance„. Das Video wird verwendet werden, um eine neue Kampagne mit meiner Organisation Fight for the Future zu starten, die verlangt, dass Spotify dieses Patent öffentlich aufgibt und sich verpflichtet, keine invasive Überwachungstechnologie bei den Hörer:innen einzusetzen. 100 % der Künstler:inneneinnahmen aus dem Song werden an die ‚Union of Musicians and Allied Workers‚ gespendet, die eine ‚Justice at Spotify‚-Kampagne führt, die mehr Transparenz und bessere Bezahlung für unabhängige Künstler:innen fordert.

„Die Tatsache, dass Spotify ein Patent für diese Art von emotionaler Überwachung und Manipulation angemeldet hat, ist mehr als nur abschreckend … sie sollten sich öffentlich dazu verpflichten, diese Art von Überwachung niemals zu betreiben“

Hier erfährt ihr mehr und könnt aktiv werden: StopSpotifySurveillance.org


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