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Nachbericht Demo 16.10. “United against Repression” [Nürnberg]

Nürnberg. Am vergangenen Samstag (16. Oktober, 2021) folgten über 600 Menschen dem Aufruf des Solikreises Jamnitzer und demonstrierten lautstark unter dem Motto “United against Repression” in Nürnbergs Straßen.

Ursprünglich veröffentlicht von Solikreis Jamnitzer.

Unter anderem gingen wir auf die Straße, um die Freiheit unseres Genossen Jan zu fordern, der seit über einem Monat für das angebliche Anschreien der Polizei im Knast sitzt. Obwohl er an besagtem Abend am Jamnitzer nicht anwesend war, musste er am 15. September eine 14 Monatige Hafstrafe antreten.

Das Urteil reiht sich in eine bundesweite Repressionswelle ein, die linke Strukturen kriminalisieren und schwächen soll.

Die Demonstration zeigte sich außerdem solidarisch mit Allen, die konsequenten Antifaschismus verfolgen und leben. Ob Jo und Dy, die letzte Woche zu 5 Jahre und 6 Monate, sowie 4 Jahre und 6 Monate Haftstrafe verurteilt wurden, Lina, die aktuell immernoch in U-Haft sitzt, Findus, Ella oder Adel.

Auch die Gefangenen selbst waren auf der Demo durch Grußworte präsent.
In vielfältigen Redebeiträgen wurde unter anderem auf den Kampf gegen Gentrifizierung und für bezahlbaren Wohnraum, Repression gegen linke Strukturen, Knastkritik und Polizeikritik eingegangen. Viele süddeutsche Städte und auch andere Solistrukturen waren vertreten und berichteten von ihren Kämpfen.

Die autoritäre Formierung des Staates war auch auf der Straße sichtlich spürbar. So wurde die Demo bereits nach wenigen Metern von behelmten Prügelcops mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen. Der Demonstrationszug lies sich von den zahlreichen Schikanen jedoch nicht beirren.

Laustark zogen wir durch die Innenstadt, vorbei an Bullenwache, Pressehaus&Co.
Der kämpferische Ausdruck der Demo hinterließ auch bei Passant*innen bleibenden Eindruck, etliche Jugendliche schlossen sich uns im Laufe der Demo an.

Auf der Demo haben wir gezeigt, dass wir weiterhin füreinander spektrenübergreifend einstehen – denn die Repression trifft wenige, gemeint sind wir aber Alle.

United against Repression!

Freiheit für Jan, Lina, Dy, Jo, Ella, Findus, Adel

Wir lassen euch nicht allein! Gegen das Knastsystem!

Wir als Solikreis Jamnitzer danken allen die sich an der Demonstration beteiligt haben!

Solikreis Jamnitzer

Schreibt Jan!

Unter:

Rote Hilfe Ortsgruppe Nürnberg z.H. Jan
Eberhardshofstraße 11
90429 Nürnberg

Briefe sind die eine Sache mit der wir ihm von Außen zeigen können, dass er nicht alleine ist. Auch wenn ihr ihn nicht persönlich kennt, ist jede Nachricht willkommen.

Jan interessiert sich für politisches Tagesgeschehen, mag dunklen Humor und freut sich über Beschäftigung, wie Artikel zur Diskussionsanregung, Knobelaufgaben, Selbstgegestaltetes, Spiele, Bilder, etc.

Hier auch ein Reader zum Schreiben mit Gefangenen

Seid ihr regelmäßig in einem bestimmten Laden unterwegs?

Dann organisiert einen Tisch zum Briefe schreiben. Dafür braucht es Postkarten/ Briefpapier + Umschläge, eine Sammelbox und Stifte. Es empfiehlt sich auch eine Spendenbox für die Briefmarken.

Wenn ihr aus Bayreuth oder Umgebung seid, könnt ihr die Briefe und Postkarten direkt vor Ort in der Markgrafenallee 49, 95448 Bayreuth einschmeißen. Oder auch bei der Roten Hilfe Nürnberg  in die Sammelboxen oder ihren Briefkasten werfen.

Wollt Ihr eine Antwort auf Eurem Brief, aber euren Namen gegenüber der JVA nicht angeben, ist das kein Problem. Ihr könnt die Post gerne über die Ortsgruppe Nürnberg der Roten Hilfe laufen lassen.

Denkt nur daran: Die Rote Hilfe braucht einen Namen oder etwas zur Identifikation. Schreibt Jan, dass er dieses Kennzeichen auf dem Umschlag schreiben soll und gebt  Bescheid. Sonst liegen am Ende unzustellbare Antwortschreiben rum.

Wichtig: Das Briefe schreiben soll nicht am Geld scheitern. Außerdem kümmern sich die Solistrukturen um die Zustellung. Die Post in den Läden & Briefkästen muss daher nicht frankiert sein.

Gerne dürft Ihr aber dennoch dem Solikreis Geld für die Post geben oder in Euren Brief an Jan, 3 Briefmarken a 80 Cent beilegen.

Seht bitte von eigenmächtigen Paket-, Buch- oder Zeitschriftensendungen ab und fragt vorher beim Solikreis nach. Deren Anzahl ist nämlich meist limitiert. Adresse: solikreis-jamnitzer[at]riseup.net

Profi-Tipps:

Bücher und Zeitschriften können stattdessen als Kopien Seitenweise als Brief reingeschickt werden. Besonders dann sinnvoll, wenn Ihr Euch nicht sicher seid, ob der Text in Buch / Zeitschriftenform reingeht, was schneller passiert als man glaubt.

Post liegt weniger auf der Kammer rum, wenn auf dem Brief oder dem Umschlag irgendwo ein Eigentumsvorbehalt steht. Beispielsweise:

“Dieser Brief bleibt solange Eigentum der* Absenderin* bis er dem*r Gefangenen persönlich ausgehändigt wurde. “Zur Habe Nahme” gilt nicht als persönliche Aushändigung im Sinne des Vorbehalts. Sollte ein Teil des Briefes nicht ausgehändigt werden, so ist dieser und nur dieser Teil unter Angabe der Gründe für die Nichtaushändigung an den*die Absender*in zurückzusenden. Der Rest ist auszuhändigen.”

Schreibt das Datum auf die Briefe, so wisst ihr, wie lange die Briefe unterwegs sind.
Schreibt auch auf jede einzelne Seite eures Briefes die Seitenanzahl und wie viele es insgesamt sind (bspw. 1/3), damit keine einzelne Seite unbemerkt verschwindet.
Die Briefe an sich könnt ihr auch durchnummerieren, damit ihr auch da mitbekommt, wenn ein Brief verloren geht.

Wenn ihr etwas mitschickt, wie Briefmarken, Fotos, Bilder, Rätsel, Songtexte, Zeitungsartikel, Romanauszüge, ist es gut, dies im Brief zu vermerken.


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