
21. November, 34. Tag der Revolte in Chile: Generalstreik.
Ursprünglich von notícias anarquistas-ana veröffentlicht. Übersetzt von Enough 14.
21. November 2019
Es ist an der Zeit, dass Ihr wisst, dass es kein Gesetz gibt, das wir respektieren!
Die Regierung verspricht eine Halbierung des Fahrpreises für Rentner*innen im öffentlichen Verkehr und kündigt eine Erhöhung um 50% der „grundlegenden Solidaritätsrenten“ (die niedrigsten) an, aber nur für diejenigen über 80 Jahre und für diejenigen über 65 Jahre werden sie in kleineren Schritten allmählich in einem Zweijahreszeitraum erhöht. Die Ankündigung wurde als eine Verhöhnung durch die herrschenden angesehen.
Der Gesundheitsminister gießt Öl auf das Feuer der Barrikaden und sagt: „Unser Gesundheitssystem ist eines der effizientesten der Welt.“ Während Medikamenten in Krankenhäusern knapp sind.
Die Abgeordneten sind aufgrund des sozialen Drucks gezwungen, ihre Gehälter zu halbieren; ihre Gehälter gehören zu den höchsten der Welt.
Amnesty International“ erklärt, dass in Chile die Menschenrechte verletzt werden. Die Regierung, die Streitkräfte und die Sicherheitskräfte weisen den Bericht zurück.
Am Morgen nehmen die Gewerkschaften für Bildung und Gesundheit den Plaza de la Dignidad ein. Stunden später, am selben Ort, gab es neue Zusammenstöße zwischen maskierten Menschen und Lakaien. Eine Gruppe von Genosseninnen übte Solidarität und gegenseitige Unterstützung aus, indem sie Gasmasken an die Demonstrant*innen verteilte. Antiautoritäre Bezugsgruppen verteilen, spielen und kleben weiterhin anarchische Propaganda, hauptsächlich an der „Frontlinie“.
Zwischen dem Lärm der Schreie, den Explosionen von Schüssen, Feuerwerken und Explosionen von Aerosolen durch Feuer hört man die Band „La Polla Records“ aus Lautsprechern und weiter weg singen maskierte Menschen „Ya no sos igual“ („Du bist nicht mehr derselbe“, Enough 14) von 2′.
Student*innen besetzen das zentrale Gebäude der Universität von Chile.
Ein Video zeigt maskierte Menschen, die einen Zaun einer Apotheke durchbrechen, um einen eingesperrten Hund zu befreien, der vor Schmerzen heult, der Ort ist unbekannt.
Mindestens drei Personen, einer von ihnen minderjährig, prangerten an, dass das „Shopping Arauco Quilicura“ als Folterzentrum der PDI (Investigation Police) fungiert. Die Informanten kamen nackt, blutbefleckt und getrennt in eine Notaufnahme. Als Reaktion darauf verließ ein wütender und rachsüchtiger Demonstrationszug den Gemeindeplatz und kam im Einkaufszentrum an, wo maskierte Menschen ihn kollektiv enteigneten und die geplünderten Sachen in Brand setzten.
Unbekannte Personen haben in San Bernardo einen Bus des öffentlichen Verkehrs und in Talagante ein AFP-Büro (Administrators of Pension Funds) angezündet.
In Valparaíso versuchen Demonstrant*innen, erfolglos in den Kongress einzudringen. Sie enteigneten unter anderem ein Möbelhaus und brannten ein Autohaus nieder.
Im Hafen von San Antonio rissen Fremde die Statue eines „Helden der Carabinieri“, die vor dem Rathaus stand, nieder und schleppten sie durch die Straßen der Armenviertel.
In Antofagasta wurden repressiven, abstoßenden vorsätzlichen Übergriffen verübt, mindestens sechs Menschen wurden verletzt. Wut breitet sich in der Stadt aus, Feuer und Rauch dominieren die Umgebung. Die Polizei schießt auf alles, was sich bewegt, zwei Kinder werden in den Augen verletzt, sie sind erst 11 und 13 Jahre alt.
In Concepción werden beeindruckende Barrikaden mit Kopfsteinpflaster im Mai-68-Stil und auch im Hongkong-Stil errichtet. Die Stadt der Halbinsel erlebt seit dem 18. Oktober einer der kämpferischsten Tage.
Die Hauptstadt-Presse schätzt 130 Angriffe auf mehrere Polizeistationen. Gestern Abend haben Demonstrant*innen erneut versucht, Polizeistationen in Puente Alto und Peñalolen anzugreifen. In der letzten Nachbarschaft jagt und identifiziert eine Drohne das Zuhause einer Person, die auf einer Polizeistation geschossen hat. Er wurde verhaftet.
Unbekannte nutzen weiterhin die Informationen von geleakten Polizeiadressen im Internet und gehen in ein Dorf in Puente Alto, wo die meisten Carabinieri leben. Sie sprayen und punktieren die Reifen von acht Militärfahrzeugen.
Die Staatsanwaltschaft fordert alle 24 Stunden eine Liste der Verletzten in öffentlichen und privaten Krankenhäusern an. Menschen werden auf der Grundlage ihrer Verletzungen und Berichte untersucht. Es wird aufgerufen, nur bei absoluter Notwendigkeit zu gehen, die FECH (Federation of University Students) kümmert sich um verletzte Menschen und entfernt Kugeln in ihrem Hauptsitz in der Nähe der Plaza de Dignidad.
Am Montag, den 25. November, rufen feministische Gruppen zum jährlichen Marsch gegen patriarchalische Gewalt auf und erinnern daran, dass Bürgermeister Felipe Guevara wegen häuslicher Gewalt angeprangert wurde.
Lasst uns nicht müde werden, zu kämpfen…
ES LEBE DIE UNERSCHÖPFLICHE SOZIALE REVOLTE!
GEFANGENE DES SOZIALEN KRIEGES AUF DER STRAßE!
N.T.

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