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Wiederbesetzung von Matrosou 45 und Panetoliou 21 Squats in #Athen

Erklärung der Squatgemeinschaft von Koukaki, Athen. Die wiederbesetzten Häuser wurden wieder geräumt. Aber die Polizei hatte große Probleme mit der Räumung. Solidarität mit den großartigen Kämpfer*innen innerhalb und außerhalb der besetzten Häuser.

Ursprünglich veröffentlicht von  Athens Indymedia. Übersetzt von Enough 14.

Für die Freiheit reißen wir Mauern ein.

Die Rückeroberung von Matrozou 45 und Panetoliou 21 ist ein Akt gegen die Angst vor staatlicher Repression. Sie ist ein Signal des Widerstands und ein Aufruf zur Eskalation. Lassen wir unsere Nachbarschaft und Natur nicht in der Hitze der Entwicklungsplünderung zurück. Wir akzeptieren die Verdrängung unseres Lebens nicht. Laßt die Parks, Plätze und Hügel frei. Widersetzen wir uns den Söldner*innen des Staates. Lasst uns die Kämpfe gegen die Ausbeutung der Arbeit intensivieren. Lasst uns den Kampf ums Überleben und die Freiheit vollständig aufnehmen. Der Kampf ist weder legal noch illegal.

Zusammen mit Dutzenden von anarchistischen / antisozialen Gefährt*innen nehmen wir die Häuser der Gemeinschaft zurück, um die Wohnbedürfnisse zu decken, was ohne diese Besetzung nicht möglich gewesen wäre, um solidarische Strukturen wieder zu öffnen und freie Lebensbeziehungen ohne Hierarchie aufzubauen, um mit Veranstaltungen, Festen und Organisation die Häuser in der Nachbarschaft und in der Bewegung wieder zu öffnen.

Wir besetzen Häuser und schließen illegalerweise Strom und Wasser an. Wir arbeiten daran, sie nachhaltig zu machen, und wir übernehmen die Kosten der Repression. Es ist eine bewusste Entscheidung, mit Miete und Rechnungen zu erpressen. Die Befriedigung der Grundbedürfnisse muss für alle Menschen gegeben sein und darf kein Werkzeug in den Händen der Bosse sein, das uns das Dilemma der Unterwerfung oder des Elends beschert.

Wohnungsenteignungen sind eine logische Antwort auf die Irrationalität eines Finanzsystems, das Menschen zwangsweise in Hütten, auf Straßen und in Lagern hält, während gleichzeitig Tausende von Gebäude leer stehen. In einer erstickenden Metropole, die in Zement und Trinkstätten ertrunken ist, sind Besetzungen Orte der Sozialisierung ohne institutionelle und finanzielle Kontrolle, Orte, an denen die Menschen ihre Beziehungen auf der Grundlage von Solidarität und Respekt neu definieren können, außerhalb der herrschenden Normen.

Und für diejenigen, die sich über die unbezahlten Besetzungsrechnungen beschweren, wäre es gut, ein wenig tiefer in all dem zu graben, was von der staatlichen und internationalen Wirtschaftspolitik gestohlen wurde, all die unbezahlten Parteirechnungen, Fabriken und natürlich die Millionen in Euro. In einem Waldbrandstaat mit einem zusammengebrochenen Gesundheitssystem und einem blutenden Bildungssystem entscheidet sich der Staat dafür, 1.500 Polizist*innen mit zusätzlichem Geld für die Ausrüstung einzustellen. Denn ihnen geht es nur darum, ihre Freund*innen und deren Investitionen vor einem Aufstand zu schützen.

Auf der anderen Seite stehen die griechische Polizei und die Medien, das städtische Propagandasystem, nach der letzten Operation in Koukaki kurz vor dem Zusammenbruch. Sie wollen immer noch nicht zugeben, dass hochrangige Journalist*innen und Politiker*innen und die Anti-Terror-Einheit selbst ohne jeden Beweis eine „unschuldige griechische Familie“ verurteilt haben. Denn dies wird das gesellschaftliche Vertrauen in die Grundlagen des städtischen Systems untergraben und uns Raum geben, noch einmal zu sagen, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Sie bereiten die nächsten Täter*innen vor und konstruieren sie… All dies wird getan, um den Menschen Angst und Schrecken für Hausbesetzer*innen und anarchistische / antisoziale Orte einzuflößen.

Die Hausbesetzer*innen werden vom gesamten Staatsapparat angegriffen und nicht nur von der „rechten Regierung“. Die Meinungsverschiedenheit zwischen SYRIZA und ND betrifft die Frage, was der effektivste Weg ist, die Bewegung zu unterdrücken. Die Polizeidemokratie in der gesamten Region unter Einbeziehung der Terrorismusbekämpfung existierte auch unter SYRIZA mit dutzenden Beispielen. Ein Beispiel für extreme Repression war, als sie zwei MAT-Trupps auf den Philopappou-Hügel schickten, um das Pflanzen von Bäumen zu verhindern. Ob links oder rechts, ein solch ungerechtes und widersprüchliches System kann ohne Repression nicht überleben, und Repression wird es immer geben, und wir werden sie durchstehen müssen, um das zu bekommen, was wir brauchen.

Die Besetzung aller notwendigen Ressourcen, Produktionskräfte, Räume und letztlich unseres eigenen Lebens ist die Einbahnstraße für die Kämpfe der Unterdrückten und Ausgebeuteten, und unsere kleinen Besetzungen lassen diese glückliche Zukunft vorausahnen.

Squatgemeinschaft Koukaki

Ursprüngliche Veröffentlichung 11. Januar 2020


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