
Athen. Griechenland. Eine Solidaritätserklärung der Solidaritäts-Versammlung für den anarchistischen Genossen Errol.
Ursprünglich veröffentlicht von Athens Indymedia.
Sofortige Abschiebung aller Bullen, Richter_innen, Politiker_innen
6.12.20
Im Rahmen der Versammlungen für den Tag des Gedenkens und Kämpfens, 12 Jahre nach dem Aufstand von ’08 nach der Ermordung des Anarchisten Alexis Grigoropoulos durch die Hände der Bullen Korkonea und Saralioti, entsteht ein neues Regime von staatlichen Maßnahmen mit totalitären Merkmalen.Es setzt auf ganzem Gebiet ein Versammlungs- und Demonstrationsverbot durch, nachdem dies einige Monate vorher gesetzlich ermöglicht wurde, und begründet das als COVID-19 Maßnahme.Exarchia wird belagert von Bullen, nur um Versammlungen und Demos unmöglich zu machen. Niemand darf zum Denkmal des ermordeten Alexis, weder Individuen noch politische Gruppen, Kollektive, Versammlungen. Vom Morgengrauen an ist Exarchia eine militarisiertes Gebiet.
Polizei an jeder Ecke
Stehende Polizeieinheiten (Zivis, Spezialeinheit, Riot cops) kontrollieren die Personalien aller sich im Gebiet befindenden.Gleichzeitig attackieren mobile Einheiten auf Motorrädern (DELTA) bei jeder Gelegenheit, um Angst zu erzeugen und diejenigen festzunehmen, die sich von der Sperre nicht aus Exarchia vertreiben lassen wollen. Eine Sperre gegen die politische Entscheidung jeder einzelnen zu protestieren, wie in der Öffentlichkeit sich nur aufzuhalten, und gegen die Bedeutung einer sozialen Nutzung des Öffentlichen Raumes selbst.
In einer dieser Attacken wird der anarchistische Genosse Errol (mit französischem Pass) verftet und nach GADA (Athens zentrale Polizeistation) gebracht. Nach vielen Stunden und nachdem alle anderen schon mit einem Strafzettel gehen gelassen wurden, wird er über die Entscheidung zu seiner Deportation informiert und in die Abschiebehaft Petrou Ralli überführt.
Die Knäste Petrou Rallis und Amygdaleza
Die Narrenfreiheit und Rachsucht des Staats und seiner Mechanismen enden nach kurzer Zeit in erneuter Überführung ins Abschiebelager Amygdaleza, nur einen Tag nach einer solidarischen Intervention und dem starken Protest gegen die Haftbedingungen. Von dem Drecksloch Petrou Rallis bis zu dem Amygdalas baut und verwaltet der Staat fortwährend Strukturen, die Menschen in Haft die einfachsten Bedürfnisse verweigern, wie Zugang zu Essen, Medizin, Information und Kontakt mit der Draußen-Welt. In dieser Hölle von physischem und psychischem Missbrauch sind die unmenschlichen Bedingungen seit langem Ausgangspunkt von Kämpfen innerhalb und außerhalb der Mauern. Gemeinsame Kämpfe, Aufstände und Hungerstreiks sind das wiederkehrende Behaupten der Würde der Eingesperrten. Das muss uns daran erinnern, dass die Unterdrückten immer Wege zu kämpfen finden und die totalitäre Abwertung ihres sozialen und politischen Status beantworten werden.
Die Entscheidung, den Genossen Errol abzuschieben, ist politisch…
…und Teil einer anhaltenden Rachetaktik des Regimes gegen anarchistische und antirepressive Kämpfer_innen. Alle mächtigen politischen Feinde müssen eingesperrt und auf Abstand gehalten werden, um sie zu entwaffnen und außer Gefecht zu setzen. In flüssiger Weiterführung der staatlichen Repression ist die Inhaftierung des Genossen in Petrou Ralli sofort eine politische und wird unter besonderen Bedingungen ausgeführt. Wie vorauszusehen war, landet er in Isolationshaft, um ihm von anderen Inhaftierten zu trennen und wird dann brutal an einen anderen Ort überführt, in das Lager Amygdaleza, wo er wieder isoliert wird.Auf diese Weise verhindert der Staat politische Aktivität im inneren und zwingt ihn in körperliche, wie in politische Isolation, und zielt auf psychische Aufgabe.
Einige Tage danach veröffentlicht der Direktor Petrou Rallis die Entscheidung zu seiner Abschiebung als ein 7 Jähriges Verbot, griechisches Gebiet zu betreten mit der Ergänzung um Deportation durch die Nationalen Sicherheitsbehörden. In seinem Fall wird mit der Gefährdung öffentlicher Ordnung und nationaler Sicherheit argumentiert.
Sicherlich baut dieses Verfahren auf auf seiner anarchistischen politischen Identität, seiner kämpferischen Haltung und aktiver Teilnahme in sozialen und politischen Kämpfen. Eine weitere Entscheidung, in der langen Reihe kriminalisierter politischer Kämpfer_innen. Ein weiter Versuch, das Dogma von „Law and Order“ methodisch durchzusetzen, Nea Dimokratias (die regierende Partei, „Neue Demokratie“) Haltung der Tilgung aller kämpfenden politischen Subjekte. So wollen sie alle verurteilen, die sich für Kollektivierung und aktive Teilnahme an den Widerständen gegen Staat und Kapital entscheiden, die Flamme des Aufstands entzünden und den Weg zu einer freien Gesellschaft öffnen.
Die Verhaftung Errols zeigt einen Anstieg der Repression, zeigt, das die Verfolgung von kleinen Delikten in Haft und Abschiebung enden kann. Der eingefrorene Zustand des sozialen Widerstands muss enden und der Kampf für die Einstellung des Verfahrens gegen unseren Genossen ist ein Schritt in diese Richtung.
NIEMAND ALLEIN IN DEN HÄNDEN DES STAATS
FREIHEIT FÜR DEN ANARCHISTEN ERROL
FEUER DEN KÄSTEN UND KÄFIGEN
Solidarisches Plenum für den Anarchisten Errol
Wir haben zwei Solidaritäts-T-Shirts (Bilder unten) für das Enough Blog und Info-Café (Denn wir brauchen ein neue Räumlichkeiten) entworfen. Ihr könnt die Enough Info-Café-Solidaritäts-T-Shirts hier bestellen: https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-werden-nicht-zur-normalitat-zuruckkehren-schwarz/ und https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-sind-ein-bild-aus-der-zukunft-schwarz/
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