
Griechenland. Erklärung von Nikos Maziotis und Giannis Dimitrakis zum Start des Hungerstreiks in Solidarität mit Dimitris Koufontinas (Griechenland, 16. Januar 2021).
Ursprünglich veröffentlicht von Malacoda. Übersetzt von Riot Turtle für Enough 14.
Ab heute, Samstag, den 16. Januar 2021 werden wir in Solidarität mit dem Genossen Dimitris Koufontinas einen Hungerstreik beginnen, bis seine Bitte um Verlegung ins Korydallos-Gefängnis erfüllt ist.
Wir verurteilen seine gewaltsame Verlegung ins Krankenhaus auf Anordnung des Staatsanwalts, obwohl er erklärt hat, dass er keine medizinische Behandlung wünscht.
Aus dem Gefängnis von Domokos,
Nikos Maziotis, Mitglied des Revolutionären Kampfes Giannis Dimitrakis
Hier sind die Adressen der Genossen:
Nikos Maziotis [Νίκος Μαζιώτης] Dikastiki Filaki Domokou, A. Pteryga T. K. 35010 Domokos, Fthiotidas — Griechenland
Giannis Dimitrakis [Γιάννης Δημητράκης] Sofronistiko Katastima Domokou T. K. 35010 Domokos, Fthiotidas — Griechenland
Anmerkung:
Seit dem 8. Januar 2021 befindet sich der im Domokos-Gefängnis inhaftierte Dimitris Koufontinas im Hungerstreik als Reaktion auf die repressive Verbissenheit des griechischen Staates gegen ihn und die anderen inhaftierten Revolutionär:innen. Im Dezember verabschiedete das griechische Parlament ein Gesetz, das nicht nur die Mindestzeit, die man im Gefängnis verbringen muss, bevor man eine Entlassungsgenehmigung erhält, erhöht, sondern auch die Verlegung in ländliche Gefängnisse (Einrichtungen, in denen Langzeitgefangene ein weniger restriktives Regime genießen und in denen ein Tag drei wert ist) einschränkt und den Zugang zu dieser Art von Haft denjenigen verbietet, die wegen Verbrechen mit terroristischem Hintergrund verurteilt worden sind. Am Tag nach der Verabschiedung des Gesetzes wurde Dimitris Koufontinas aus dem ländlichen Gefängnis von Kassavetia (in Volos) in das Hochsicherheitsgefängnis von Domokos verlegt, wo bereits die Anarchisten Nikos Maziotis und Giannis Dimitrakis inhaftiert waren. Wie Dimitris schreibt, sind das Gesetz und die Verlegungen Teil einer „Rache an denen, die sich weigern, eine Reueerklärung zu unterschreiben“. Rache an den Häftlingen vom 17. November, die ihre Haftbedingungen verschlechtert sehen, Rache an einem älteren Mann und einer Person mit einer Behinderung, die schamlos der Pandemie ausgeliefert werden. Rache an all den Gefangenen, die, um die rechtsextreme Wählerschaft [der Mitsotakis-Regierung] zu befriedigen, während der Pandemie wie menschlicher Müll in elenden Gefängnissen zusammengepfercht werden, unfähig, Kontakt zu ihren Familien zu haben.“ Mit dem von ihm begonnenen Hungerstreik fordert er die sofortige Verlegung in das Gefängnis von Korydallos, in Athen. Am 19. Januar wird es in Athen eine Demonstration in Solidarität mit Dimitris und den anderen Genossen im Hungerstreik geben.
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[…] Die Unterscheidung von Kreisläufen für Gefangene gibt es in Griechenland theoretisch nicht, auch dank der bemerkenswerten Proteste von Insassen – und auch außerhalb – vor einigen Jahren, als es einen Versuch gab, das Prinzip der Unterscheidung von Knastregimen auch hier einzuführen (Koufontinas war einer der Protagonist:innen). Aber in den letzten Jahren versucht die Knastverwaltung, aus dem Domokos Gefängnis eine Anstalt mit strengeren Regeln für „besondere“ Gefangene zu machen: Hier sind einige der Gefangenen inhaftiert, die im Prozess gegen Alba Dorata wegen krimineller Vereinigung verurteilt wurden, und auch die Genossen Nikos Maziotis und Giannis Dimitrakis (beide befinden sich in Solidarität mit Koufontinas seit dem 16. Januar ebenfalls im Hungerstreik). […]
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