
Lesbos. Griechenland. Die griechische Polizei hat heute die meisten Migrant:innen aus der Gegend um Karatepe vertrieben. Die Menschen wurden gezwungen, in ein neues Internierungslager umzuziehen. Die EU-Mitgliedsstaaten scheinen an der rechten griechischen Regierung festzuhalten, die entschlossen ist, ihre unmenschliche Politik gegen Migrant:innen fortzusetzen.
Publiziert von Enough 14. Geschrieben von Riot Turtle. Bild Oben von Dunya Collective Twitter account.
In den frühen Morgenstunden veröffentlichte das Dunya-Kollektiv ein kurzes Update auf ihrem Telegram-Kanal mit den Worten:
„Im Moment hat die griechische Polizei ihre Kräfte im Gebiet von Kara-Tepe konzentriert. Tausende sind da draußen auf den Straßen. Sie wollen Bewegungsfreiheit und sie wollen diese Insel verlassen, denn sie ist ein Ort, der für viele unendliches Leid bedeutet. Viele Geflüchtete weigern sich, in das neue Lager zu gehen. Sie haben Angst, dass dort ein zweites Moria, eine zweite Hölle entstehen könnte.
Das neue Lager ist noch nicht fertig. Es stehen nur Dixitoiletten zur Verfügung. In den Zelten gibt es keine festen Böden. Sie sind auf der blanken Erde gebaut. Das Lager befindet sich auf einem alten Schießstand der Armee. Gestern gingen Bilder von Munitionsresten durch die sozialen Medien. Niemand weiß genau, was dort im Boden lauert. Mit grosser Sicherheit ist er chemisch verseucht. Es ist zynisch, Menschen auf einem verseuchten Militärgelände unterbringen zu wollen. Nicht nur, weil viele der Geflüchtete vor dem Krieg geflohen sind. Die Polizei muss aufhören, physische und emotionale Gewalt gegen die Geflüchtete anzuwenden! Ihre Forderung nach Freizügigkeit ist politisch. Sie sind menschliche Individuen, keine Nummern in einem Verwaltungsakt“.
Dunya Collective, Telegram-Kanal
Nachdem die bereits in der Gegend um Karatepe stationierten Bereidschaftspolizist:innen heute Morgen mit zusätzlichen Bereidschaftspolizist:innen und Ausrüstung verstärkt wurden, begannen sie mit der Vertreibung der Geflüchtete aus dem Gebiet. Die Menschen wurden gezwungen, in ein neues Internierungslager zu gehen. Medienberichten zufolge gibt es dort kein fließendes Wasser, die Menschen bekommen 1,5 Liter Wasser in Flaschen. Die Zahl der Menschen mit COVID-19 steigt in dem neuen Lager. Nach Angaben des Dunya-Kollektivs gibt es im neuen Lager derzeit 77 Fälle mit COVID-19.
Das neue Lager wird in Quarantäne gehalten, so wie es in Moria seit März der Fall war. Laut mehreren Medienberichten befinden sich jetzt 5000 Menschen im Internierungslager, denn genau das ist es, ein Internierungslager. Aber obwohl die Behörden alles getan haben, um den Kampfgeist der Menschen zu brechen, gehen die Proteste weiter:
Die rassistische Grenzpolitik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedsstaaten geht weiter. Es ist an uns, dies zu ändern.
Riot Turtle, 17. September, 2020.
Nächste Woche wird das „Cars of Hope“-Kollektiv nach Griechenland reisen, um Migrant:innen zu unterstützen, die in dem südost-europäischen Land festsitzen. Sie werden auch nach Lesbos reisen. Einige vom Enough-Kollektiv werden Cars of Hope begleiten.
Um so viele Menschen wie möglich unterstützen zu können, braucht das Kollektiv Cars of Hope Eure Hilfe.
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