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Die staatlichen Corona Maßnahmen haben das Enough Info-Café bis auf weiteres besiegt

Wuppertal. Eine Erklärung des Enough Info-Café Kollektivs zu Zeiten des Coronavirus und die begleitenden staatlichen Maßnahmen. Das Enough Info-Café wurde bis auf weiteres besiegt, aber nichts ist vorbei…

Publiziert von Enough 14.

Die staatlichen Corona Maßnahmen haben das Enough Info-Café bis auf weiteres besiegt

Wie ihr schon mitbekommen haben dürftet, war es uns nicht möglich das Info-Café weiter zu betreiben. Zum einen gab es im November erneut die staatliche Anordnung alle gastronomischen Betriebe zu schliessen, zum anderen waren wir seit März gezwungen unsere Aktivitäten drastisch einzuschränken, weil wir nicht bereit waren, eure Namen und Adressen für den Staat zugänglich zu machen. Aufgrund der staatlichen Corona-Maßnahmen wären wir verpflichtet gewesen Listen mit euren persönlichen Daten zu führen, wir haben uns deshalb schon im Frühjahr dagegen entschieden. 

Dies hat dazu geführt, dass wir die Unkosten für das Enough-Info Café nicht länger tragen können. Wir haben den Mietvertrag für das Ladenlokal gekündigt und werden, wenn der Corona-Spuk vorbei ist, ein neuen Raum suchen. Bis dahin können die Produkte die es im Laden gab, Bücher, Zapatistischer Kaffee, T-Shirts usw. über unser Blog (https://enoughisenough14.org) bezogen werden. 

Nichts ist vorbei, es fängt alles grad an

Als Corona kam, war das für viele Menschen erst mal ein Schock. Für einige ist das bis heute so. Schon früh war erkennbar, dass die staatlichen Conrona Maßnahmen darauf abzielen, die wirtschaftliche Ordnung zu schützen. Bei dem jetzigen „Lockdown Light“, trat dies sogar noch deutlicher zu tage. Dass die Schulen nach wie vor geöffnet haben, hat weniger mit Bildung zu tun, als viel mehr damit, dafür zu sorgen, dass Eltern weiter arbeiten gehen können. Die Schließung von kulturellen- und gastronomischen Einrichungen tut der Wirtschaft nicht besonders weh, sie machen nur ein geringen Teil vom Bruttoinlandsprodukt aus. Während ein Großteil der Bevölkerung sich nach wie vor in überfüllte Busse und Züge quetschen muss um zur Schule oder zur Arbeit zu fahren, ist der Freizeitbereich durch die staatlichen Maßnahmen massiv eingeschränkt. Auch im privaten Bereich.

In den Sommermonaten wurde nichts getan, um sich auf die schon im Frühjahr vorhergesagte „zweite Welle“ vorzubereiten. Erst Ende Oktober verkündete Armin Laschet dass das Land extra Personal in den Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen einstellen wird, dieses neue Personal hätte natürlich schon im Sommer eingearbeitet werden müssen und das ist nur eins von viele Beispielen, wo der Staat zeigt, dass es nie um die Gesundheit der Bevölkerung ging. Wir erinnern uns nur allzugut, wie die Menschen auf den Erntefeldern, oder bei Schlachthöfen von Tönnies während der Pandemie behandelt wurden, übrigens waren die Bedingungen von Erntehelfer:innen und Mitarbeiter:innen bei Schlachtbetrieben immer schon unter aller Sau. Nein um Solidarität ging es nie. 

Und während alle brav zur Arbeit oder Schule gehen, damit der Euro weiter rollt, ist es uns nicht gestattet uns von den Strapazen im Hamsterrad zu erholen. Egal was für Hygiene-Maßnahmen Freizeiteinrichtungen haben, sie wurden auf staatliche Anordnung geschlossen. Arbeiten, Shoppen und Schlafen, das dürfen wir noch. 

Es war ernüchternd festzustellen, das viele Menschen, die sich selbst als anti-autoritär verstehen, die staatlichen Maßnahmen befürwortet haben. Es dauerte etwas bevor Rechte, Verschwörungstheoretiker:innen und andere Querfrontler:innen gemerkt haben, das große Teile der sogenannten radikalen Linken nicht gegen die autoritären staatlichen Maßnahmen vorgehen würden. Sie füllten das Loch, welches von dieser Seite offen gelassen wurde. Dabei haben sie es geschafft, teile der Gesellschaft zu mobilisieren. Es ist zwar immer abzulehnen wenn Menschen gemeinsam mit Rechten und Verschwörungstheoretiker:innen auf die Straße gehen, doch Gegenproteste ohne eigene Inhaltliche Positionierung im Bezug auf die staatlichen Corona Maßnahmen können unserer Meinung nach die sogenannte Querdenkerbewegung nicht schlagen. Dafür reicht es auch nicht eine eigene Inhaltliche Positionierung in einem Aufruf für Gegenproteste zu schreiben, dafür braucht es eine eigene Praxis gegen die staatliche Maßnahmen. Denn, während Berlin’s Oberbürgemeister in der ARD schon vorgeschlagen hat Menschen, welche sich in einer verpflichtenden Quarantäne befinden, zu inhaftieren, er nennt es verniedlichend „in Hotels unterbringen“ (die Menschen sollen da aber von Bullen überwacht defakto inhaftiert werden), rennen große Teile der radikalen Linken mit ihren Gegenprotesten hinterher. Wenn wir nicht wollen, dass noch größere Teile der Gesellschaft anfällig für den kruden, rechten und oft auch antisemitischen Inhalt der Querdenker Bewegung werden, führt kein Weg an einem eigenen Widerstand gegen die staatlichen Maßnahmen vorbei. Wer möchte schon Teil sein von einem Staat, dem außer autoritären Maßnahmen um das Kapital zu schützen, nicht viel einfällt in Zeiten des Coronavirus? Dieser Staat schafft es noch nicht mal genug Tiefkühl-Kapazitäten für einen möglichen Impfstoff zu organisieren. Denn es ging nie um uns!

Für einen anti-autoritären Kampf gegen Staat und Kapital!

Vor, während und nach Corona!

Enough Info-Café, Dezember 2020


Wir haben zwei Solidaritäts-T-Shirts (Bilder unten) für das Enough Info-Café entworfen. Ihr könnt die Enough Info-Café-Solidaritäts-T-Shirts hier bestellen: https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-werden-nicht-zur-normalitat-zuruckkehren-schwarz/ und https://enoughisenough14.org/product/t-shirt-wir-sind-ein-bild-aus-der-zukunft-schwarz/

5 Gedanken zu „Die staatlichen Corona Maßnahmen haben das Enough Info-Café bis auf weiteres besiegt

  1. […] — sebastianlotzer (@sebastianlotzer) December 5, 2020 Die staatlichen Corona Maßnahmen haben das Enough Info-Café bis auf weiteres besiegt […]

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