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Lützerath Räumung um den 14. Januar – Jessica Reznicek nach friedliche Sabotage zu acht Jahre Haft verurteilt und als Terrorist*in eingestuft

Politiker*innen in diesem Land haben eine massive Rückwärtsrolle zu fossilen Brennstoffen eingeleitet, fast gleichzeitig drängen sie auf härtere Strafen gegen Klima-Aktivist*innen, nicht nur für Aktivist*innen der Letzten Generation, auch Ralph und Ava von der Unfreiwillige Feuerwehr bekamen die harte Hand des „Rechtstaates“ zu spüren. In Anbetracht der Tatsache, dass die Letzte Generation keine Bedrohung für den deutschen Staat und ihr Wirtschaftsmodell darstellt, u.a. weil sie sich immer noch mit Apelle an die Bundesregierung wendet und ihre verkürzte Kritik einer der Hauptursachen der Klimakrise, der Kapitalismus, so gut wie gar nicht thematisiert, betrachte ich die Repression (inklusive Präventivhaft) gegen die Aktivist*innen eher als eine Vorbote auf das was kommen wird wenn der Klimakampf eskaliert. Und diesen Kampf wird eskalieren. Der Staat, Politiker*innen und die fossile Industrie werden uns nicht vor den Folgen der sich beschleunigenden Klimakrise schützen. Die aktuelle Repression gegen Klima-Aktivist*innen ist erst der Anfang und ich betrachte es als eine Art von Abtasten wie weit der Staat mit ihr Repressionsapparat gehen kann. In den USA können wir beobachten, in welche Richtung es gehen wird. Die Polizei möchte um den 14. Januar 2023 Lützerath räumen. Was tun?

Riot Turtle

Jessica Reznicek

Im Jahr 2016 setzte sich Jessica gegen den Bau der Dakota Access Pipeline (DAPL) in Iowa ein. Jessica nahm an öffentlichen Anhörungen teil, sammelte Unterschriften für zulässige Anträge auf Erstellung von Umweltverträglichkeitsstudien und beteiligte sich an zivilem Ungehorsam, Hungerstreiks, Demonstrationen und Kundgebungen, Boykotts und Klimacamps.

Als der Versuch der DAPL zu verhindern scheiterte, kam sie zu dem Schluss, dass das System kaputt sei und dass es nun Aufgabe jeder einzelnen Person sei, aktiv zu werden und das Wasser zu schützen. Sie und ein Kolleg*in von Catholic Worker verbrachten die darauffolgenden Monate damit, Baumaschinen entlang der Pipelinetrasse lahmzulegen. Niemand wurde durch ihre Aktionen verletzt, und das Land war für weitere sechs Monate vor dem Durchfluss von Erdöl geschützt.

Jessica Reznicek hat im Jahr 2016 durch friedliche Sabotage von Baumaschinen und Pipelineventilen versucht, den Bau der DAPL zu verhindern. Im Juni 2021 wurde Jessica zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt, die mit einem zusätzlichen Strafmaß für „inländischen Terrorismus“ verschärft wurde. Außerdem wurde Jessica für ihre entschlossene Klima-Aktion gegen die Dakota Access Pipeline zu 3,2 Millionen Dollar Schadensersatz an Energy Transfer verurteilt. Im Jahr 2022 bestätigte ein Berufungsgericht ihre Verurteilung, indem es schrieb, dass die Terrorismus-Erweiterung zwar ein Fehler, aber „harmlos“ war.

Unter normalen Umständen wäre Jess zu 37 Monaten verurteilt worden, aber die Verschärfung des Strafmaßes wegen Terrorismus führte zu einer Strafe von 96 Monaten. Am 11. August 2021 meldete sie sich in einem US Bundesgefängnis um ihre Haft anzutreten.

Quelle für die Infos über Jessica Reznicek: Twitter Account @FreeJessRez und Support Jessica Reznicek.

AKW Verlängerung und LNG Terminals: Jeder Teilerfolg der Klimabewegung kann jederzeit wieder zurückgenommen werden

Wenn wir die Folgen im #ClimateEndgame zumindest abmildern wollen, müssen wir der alten Welt komplett hinter uns lassen. Denn jeder Teilerfolg kann jederzeit wieder zurückgenommen werden. Die Laufzeitverlängerung der 3 verbliebenen Atomkraftwerke zeigt dies. In den Niederlanden hat der Staat nach einem konservativen-liberalen Wahlsieg in 2003 nicht nur eine Laufzeitverlängerung beschlossen, sondern einige Jahre danach sogar entschieden, nachdem das AKW Dodewaard in 1997 schon stillgelegt wurde, der Ausstieg aus der Atomkraft ganz zu stoppen. Dieses Wochenende wurde bekannt das der niederländische Staat 2 neue Atomkraftwerke bauen wird. Damit ist der damaligen Sieg der niederländische Anti-AKW-Bewegung komplett rückgängig gemacht worden. Die Atomlobby hat im Nachbarland ganze Arbeit geleistet und das wird auch folgen für die Klimabewegung haben. Nebenbei haben die Bosse der fossilen Industrie wahrscheinlich ein paar Flaschen Champagner geöffnet, da sie wissen, dass die starke und tödliche Ohnmachtsgefühle vieler Menschen durch diese bittere Niederlage der Anti-Atomkraft-Bewegung weiter zunehmen werden.

Auch die Entschlossenheit der fossilen Industrie sollte nicht unterschätzt werden, denn sie ist ein großer Akteur*in, der alles in ihre Macht stehende tun wird, um ihr Milliardenschweren Geschäft am Laufen zu halten. Das Beispiel der Atomindustrie in den Niederlanden mit ihren engen Beziehungen zu Entscheidungsträgern in Regierung und Parlament zeigt deutlich, dass Teilerfolge dazu verdammt sind, einen Rollback einzuleiten, wenn die Industrie meint, dass die Zeit dafür gekommen ist. Die fossile Industrie wird eine ähnliche Strategie verfolgen und der schon laufenden Rollback weiter vorantreiben und verschärfen, wenn sie zu der Einschätzung kommen, dass die Zeit reif ist. Die neuen Verträge und Terminals für LNG lassen grüßen.

Die Heuchelei der herrschenden Klasse in diesem, aber auch in anderen westlichen Ländern ist beim Energie-Thema deutlich zu erkennen. Der Westen hat Sanktionen gegen die Russische Föderation verhängt, nachdem das mörderische Putin-Regime Anfang dieses Jahres in die Ukraine einmarschierte. In den NATO-Mitgliedsstaaten begann sofort ein massives Geschwafel über Menschenrechte und Kriegsverbrechen. Die Sanktionen der Europäischen Union gegen den imperialen Angriffskrieg der Russischen Föderation schlossen natürlich keine Gaslieferungen mit ein und umfassten mehr Ausnahmeregelungen für Erdölimporte als wirksame Maßnahmen zur Durchsetzung der Ölsanktionen. Die Heuchelei des Westens wird noch deutlicher, wenn man die Reaktionen der Westliche Staaten auf den Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine mit den Reaktionen auf den Angriffskrieg vom NATO-Mitglied Türkei gegen Rojava (Nordostsyrien) und Südkurdistan (Nord-Irak) vergleicht. Natürlich gibt es keine Sanktionen gegen das türkische Erdogan-Regime, die EU-Mitgliedsstaaten haben nur ein paar leise geflüsterte Bitten an Erdogan gerichtet, die Angriffe auf die kurdischen Gebiete doch bitte einzustellen. Die BRD schert sich nicht um die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, stattdessen wird die kurdische Bewegung hierzulande mit harter Repression eindeckt. Die Repression gegen unsere kurdischen Freund*innen in Deutschland ist auch deutlich härter als gegen viele andere politische Aktivist*innen.

Die viele kapitalistischen Krisen werden sich in den kommenden Jahren verschärfen. Die momentane hohe Inflation ist nur eine der Krisen. Das mit den Rücken an der Wand stehenden Empire ist auch nicht in der Lage, die Klimakrise zu bewältigen. Wir befinden uns längst mitten im Endgame.

Unerwünschte Themen werden in der heutigen Gesellschaft verdrängt und oft ignoriert. Die Klimakrise wird von den Mainstream-Medien oft bagatellisiert, aber viele Menschen wollen es auch gar nicht wissen. Wer hat nicht schon mal eine Wettervorhersage während einer Hitzewelle gesehen, in der die Zuschauer*innen beglückwünscht werden, dass es morgen wieder einen schönen sonnigen Tag geben wird, mit einem Hintergrundbild von jemandem, der ein Eis isst oder einen fantastischen Strand genießt. Währenddessen ertrinken tausende Menschen in Pakistan als folge der Klimakrise.

Ich habe es bereits in anderen Beiträgen geschrieben, und ich bin mir bewusst, dass ich mich wiederhole, aber da Teile der Klimabewegung und andere soziale Bewegungen immer noch nach einer Lösung in der alten Welt suchen… Im bestehenden strukturellen Rahmen der ungerechten Gesellschaften unserer Zeit, welche zwangsläufig scheitern, ist es unmöglich die Probleme innerhalb dieses Rahmens zu lösen. Der sogenannten „Rechtstaat“ wurde dafür auch gar nicht konzipiert. In diesem Rahmen spielen Menschen eine Rolle als menschliche Ressourcen, um die Produktion am Laufen zu halten, und als Konsument*innen, um Profite zu steigern. Gesetze und Vorschriften, die dem Anschein nach für unser Wohlergehen da sind, sind in erster Linie Softpower Instrumente zur Aufrechterhaltung der politischen und ökonomischen Macht. Es ist kein Zufall, dass Klima- (und andere soziale) Aktivist*innen härteren Repressionen ausgesetzt sind als Steuerhinterzieher*innen oder Trickbetrüger*innen, die als Lakaien der Aktionäre agieren. Sowie es niemand wundern soll, dass die Urteile gegen z.B. Klima- (und andere soziale oder linke politische) Aktivist*innen im Vergleich zu den Urteilen gegen Manager*innen von Unternehmen, die in Korruptionsfälle oder Umweltverbrechen wie z.B. Ölkatastrophen oder illegale Mülldeponien verwickelt sind, unverhältnismäßig hoch sind. In unserem „Rechtstaat“ werden Klima- und linke Aktivist*innen als potenzielle Bedrohung für die kapitalistische Welt eingestuft, während Wirtschaftskriminalität als kleiner Betriebsunfall verbucht wird. Das bestehende Rechtssystem und die dazugehörigen Institutionen, wie z.B. die Polizei, sind in erster Linie ein System zum Schutz von Eigentums- und Geschäftsinteressen, nicht zum Schutz der Bevölkerung.

Niemand sollte sich wundern, wenn die Polizei kommt, um einen besetzten Wald oder ein Gebäude gewaltsam zu räumen, oder Menschen, die sich auf Asphalt geklebt haben, um eine Straße zu blockieren. Polizeigewalt und Repression gehören zum Programm und sind die logische Konsequenz aus der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft aufgebaut ist. Also Empörung nein, Wut ja. Appellieren nein, einen entschlossenen Kampf zur Beseitigung eines Systems, in dem Ungerechtigkeit und Kolonialismus nur zwei der erstickenden Säulen der Macht sind, ja.

Liebe Aktivist*innen der Letzten Generation und Fridays For Future, wir befinden uns mitten im Climate Endgame und unsere Herrschenden (Politiker*innen und Konzerne), wissen das nur zu gut. Es macht keinen Sinn, an die Menschen zu appellieren, Maßnahmen gegen die globale Erwärmung zu ergreifen, die ein Wirtschaftsmodell unterstützen, das in seinem Kern darauf abzielt, die Profite großer Konzerne zu steigern. Es ist nicht so, dass Politiker*innen, andere Entscheidungsträger*innen und Lobbyist*innen nicht wissen, dass ihre Politik die Klimakrise und das massive Artensterben verschärft. Das wissen sie sehr wohl, aber sie sind im Dienste der Interessen der fossilen- und anderer Industrien unterwegs. Sie waren schon immer dafür da, die Interessen der Hauptverursacher*innen von Umweltzerstörung und Erderwärmung zu schützen. Vor zwanzig Jahren gewann Bill Clinton die US-Präsidentschaftswahlen mit dem Slogan „Its the economy stupid„. Ausnahmsweise war das Clinton-Wahlkampfteam ehrlich, obwohl sie natürlich eine andere Schlussfolgerung gezogen haben und ein ganz anderes Ziel verfolgten. Sie wollten die kapitalistische Maschinerie anheizen, obwohl sie auch in 1992 bereits wussten, dass uns dieses zerstörerische Wirtschaftsmodell weiter in den Abgrund treiben würde.

Warum die Grünen Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind I

Schon die Hambi Räumung in 2018 ging zum Teil auf das Konto der Grünen. Die Hambi-Räumung wurde zwar von der damals Schwarz-Gelbe NRWE Regierung vorangetrieben, es waren aber die Rot-Grünen Vorgänger die den Weg dafür frei gemacht hatten, durch den Betriebsplan für der Hambacher RWE Tagebau zu genehmigen. Auch die hessischen Grünen haben nichts Substantielles unternommen, um die Räumung und Rodung des besetzten Danni-Waldes für den Ausbau der A49 zu stoppen.

Auch auf lokaler Ebene sind die Grünen mitverantwortlich für das Befeuern der Klimakrise. Im Wuppertaler Stadtrat haben die Grünen zum Beispiel eine positive Empfehlung für die Bezirksregierung zur Abholzung von Teilen des Osterholzer Waldes zugestimmt. Der Wald war mehr als 2 Jahre lang besetzt. Im Januar dieses Jahres räumte eine riesige Bullenarmee die Besetzung und gleichzeitig begannen Harvester mit ihrer Zerstörung, wodurch viele Bäume und Tiere, die bis dahin in diesem Teil des Waldes lebten, ausgelöscht wurden. Ähnlich wie die NRW-Grünen bei der Hambi-Räumung 2018, starteten auch die Wuppertaler Grünen eine Medienoffensive, in der sie vorgaben, gegen die Rodung in Osterholz zu sein, NACHDEM sie, wie ich oben schon erwähnt habe, im Wuppertaler Stadtrat genau diese Rodung befürwortet hatten. Nach der Räumung kam es im letzten Monat zu weiteren Baumfällungen und zwar außerhalb des genehmigten Rodungsbereichs. Dennoch waren diese Baumfällungen wahrscheinlich legal. Wie ich oben schon geschrieben habe, schützt der Rechtstaat an erster Stelle Eigentum und nicht die Interessen der Bevölkerung, wie z.B. Klimaschutz. Klimaschutz kommt weit hinter Eigentumsrechte, obwohl Klimaschutz essenziell für unsere Lebensgrundlage ist. Die jüngsten Rodungen im Osterholzer Wald bedrohen die Substanz und das ökologische Gleichgewicht des Waldes immer mehr, nachdem die massiven Rodungen Anfang des Jahres bereits vieles zerstört hatte. Ein Argument, das Kalkförderer Oetelshofen für die zukünftige Erweiterung ihres Tagebaus in Osterholz nützen könnte. Nach dem Motto: Dieser Wald ist ohnehin nicht erhaltenswert, da das ökologische Gleichgewicht bereits zerstört ist. Dies ist einer der Gründe, warum Aktivist*innen dazu aufrufen, den Kampf um den Erhalt der verbleibenden Teile des Osterholzer Waldes in 2023 zu intensivieren. Sie wissen, dass sie das selbst tun müssen, denn die Wuppertaler Grünen haben in den vergangenen Jahren mehrmals bewiesen, dass sie in Sachen Klimaschutz nicht vertrauenswürdig sind. Die Bürger*inneninitiative Osterholz Bleibt macht weiterhin jede 1. Sonntag des Monats eine Waldspaziergang im Osterholz Wald (Immer um 14:00 Uhr, Wanderparkplatz Hermgesberg, 42781 Haan). Die Baumfällungen in den letzten Wochen im Osterholz Wald stehen vermutlich im Zusammenhang mit der Energiekrise, der Holzpreis ist in den letzten Monaten in die Höhe geschossen. Ein weiterer Grund, warum der Klimakampf ein antikapitalistischer Kampf sein muss. Umweltzerstörung ist die logische Folge der kapitalistischen Logik.

Die lokale Grünen haben auch die Pläne für das Prestige-Projekt Bundesgartenschau 2031 (BuGa) in Wuppertal unterstützt. Auch für dieses Projekt sollen Bäumen gefällt werden, u.a. im Stadtwald auf der Kaiserhöhe.

All diese Rodungen und Räumungen, von Hambi und Danni, bis Osterholz und die anschließenden Repression gegen Klimaaktivist*innen wurden mit freundlicher Unterstützung der Grünen durchgeführt.

Warum die Grünen Teil des Problems und nicht Teil der Lösung sind II

Die Grünen sind auch in viele andere Politikfelder mehr als problematisch. Die Menschenverachtende Politik an der EU Außengrenze läuft auch mit grüne Beteiligung in der Bundesregierung weiter. Robert Habecks Begeisterung für Überwachung, wurde in einem Artikel auf Heise deutlich: „In einem von ihm besuchten Flüchtlingslager in Jordanien hätten die Migranten Geld bekommen, was zu Missbrauch und einem florierenden Schwarzmarkt geführt habe, berichtete Habeck. Die Lösung sei gewesen: „Die Leute bezahlen mit einem Iris-Scan.“ Über das Auslesen des biometrischen Merkmals, das prinzipiell als höchst sensibel und besonders schutzwürdig gilt, werde einfach abgebucht, „was sie sich genommen haben„.

In dem Artikel missbraucht Habeck auch die Klimakrise für seine Überwachungswahn: „Nicht entgangen sind Habeck auch Tests mit Supermärkten in westlichen Ländern, wo „beim Reingehen eine Face-ID-Scannung“ erfolge. Der Kunde nehme dann Produkte aus Regalen, wobei alles gemessen und aufgezeichnet werde. Der Computer rechne die Summe aus und bestelle gleich nach. Der Minister freute sich: „Das ist keine abgefahrene Spökenkiekerei.“ Viele aktuellen gesellschaftlichen Probleme und Krisen inklusive Klimawandel und Pandemien könnten und müssten digital beantwortet werden, hob der Grünen-Politiker hervor.

Viele Menschen leiden unter der hohen Inflation, die Grünen unterstützten staatliche Maßnahmen zur Unterstützung von Menschen und Unternehmen, um die steigenden Preise der Lebenshaltungskosten zu lindern. Soweit, so gut. ABER diese staatlichen Maßnahmen verteilen vor allem an Menschen, die genug Geld haben. Die Menschen mit den niedrigsten Einkommen sind diejenigen, die am wenigsten von diesen staatlichen Maßnahmen die der Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und FDP beschlossen haben, profitieren.

Der „Green Deal“ der Grünen ist auch kein Beitrag zum Klimaschutz. Die Umweltbilanz von E-Autos ist grundsätzlich ein Desaster, das zeigen nicht nur Waldrodungen und den gigantischen Wasserverbrauch für das Tesla Werk in Brandenburg. Auch Habeck’s „grünen“ Wasserstoff ist vor allem eins: grüne Augenwischerei: Greenwashing. Der neokoloniale Push für „grünen Wasserstoff“, wird nicht nur neue Konflikte, sondern auch neue Abhängigkeiten des globalen Südens schaffen. Namibia soll z.B. künftig Deutschlands wichtigster Lieferant für grünen Wasserstoff werden. Der von Habeck unterschriebene Absichtserklärung über eine Energiekooperation zwischen die BRD und Namibia droht einen ökologischen Desaster für dem Nationalpark Tsau Khaeb in Namibia zu werden. Chris Brown, Chef der Namibian Chamber of Environment, sagte zu dem „grünen“ Wasserstoff-Pläne in der Taz: „Wir finden es auch ironisch, dass Deutschland aufgrund seiner unglücklichen Energiepolitik, dem Ausstieg aus der Kernenergie, der Entwicklung einer übermäßigen Abhängigkeit von Russland und der schleppenden Dekarbonisierung seiner Energiesysteme bereit ist, Namibia für die Zerstörung global wichtiger Ökosysteme und der biologischen Vielfalt zu bezahlen, anstatt die Probleme zu Hause und in der EU anzugehen„. Warum gerade das Sperrgebiet in der Wüste im Süden des Landes für die Produktion von grünem Wasserstoff ausgesucht wurde, sei intransparent entschieden worden, so Brown. Das Gebiet beherberge 20 Prozent aller Pflanzenarten in Namibia auf nur 2 Prozent der Landesfläche, unter anderem endemische Arten. „Wenn die Wasserstoffproduktion in diesem Nationalpark stattfindet, mag sie zwar kohlenstoffneutral sein, aber sie kann nicht als, grün‘ bezeichnet werden„, so Brown zur Taz.

Seit Habeck Wirtschafts- und „Klima“ Minister ist, wurden die Gaspreisen für viele Menschen im Trikont unbezahlbar, weil die Bundesregierung überall auf der Welt die Preisen in die Höhe getrieben hat, durch überall Gas aufzukaufen damit die Gasspeicher in der BRD gefüllt werden konnten. Damit lassen Habeck & Co anderen für die verfehlte deutsche Energiepolitik der letzte Jahrzehnten und die daraus entstandene Abhängigkeit von russischen Gas bluten. Realsatire hatte der Greenwashing Chef im Wirtschaftsministerium in Namibia auch noch im Gepäck. Ausgerechnet Habeck schwafelte während seines Besuchs in Namibia über das vermeiden von „Energie-Imperialismus“. Habeck „warnte“ davor, dass vermieden werden muss das Namibia Energie entwickele, Europa oder Deutschland sie absauge und das Land alleine lasse. Der Bundeswirtschaftsminister sagte, das Wichtigste sei, dass Namibia eine verlässliche, saubere und günstige Energieversorgung bekäme. Ob Habeck aus diesem Grund ein RWE Delegation mit nach Namibia genommen hat? RWE steht ja bekannt um ihre uneigennützige Konzernstrategien und der Hauptgrund das RWE mit von der Partie war, war weil es der Konzern bestimmt auch am wichtigsten ist dass Namibia eine verlässliche, saubere und günstige Energieversorgung bekommen wird. Man fragt sich vor wie Dumm Habeck uns eigentlich hält.

Die Grünen sind meiner Meinung nach eine gefährliche Partei. Die Partei hat sich, ähnlich wie die SPD wenn es um Sozialpolitik geht, zu Meister*innen der Täuschung entwickelt. Das vorantreiben ihrer „New Green Deal“, inklusive High-Tech Überwachung wird uns auf mehrere Ebenen in eine weitere Katastrophe führen. Auch mit der inhaltslose und maximal symbolpolitische „feministische“ Außenpolitik von Baerbock, wird ein Bild vermittelt das suggeriert das Baerbock eine feministische Politik macht. Wenn aber in Iran Frauen auf die Straße gehen, werden nach eine gefühlte Ewigkeit maximal harmlosen Sanktionen gegen das Mullah-Regime verhängt. Die BRD hat in Iran wohl zu viele wirtschaftliche Interessen: „Its the economy, stupid!“ Der LNG Deal mit Katar, wurde bestimmt auch wegen die feministische Politik im Emirat abgeschlossen.

Lützerath

Die Grünen haben auch Lützerath vor den gefräßigen RWE Bagger in Garzweiler II vorgeworfen: RWE hat grünes Licht bekommen das besetzte Dorf im Januar 2023 räumen zu lassen. Laut Lützerath Bleibt soll die Räumung um den 14. Januar starten. In Lützerath sind viele verschiedene Gruppen aktiv und ähnlich wie beim Osterholz sind neben viele andere, auch da Menschen unterwegs die verschiedene Kämpfe zusammen führen wollen und wissen das der Klimakampf nur Erfolgreich sein kann, wenn wir es schaffen die herrschende Verhältnisse grundlegend zu ändern. Der Kampf um Lützerath könnte der notwendige Schritt sein, verschieden Kämpfe miteinander zu verbinden. In einem Aufruf zur Revolte von Anarchists in Lützerath heißt es u.a.:

„Wir müssen aus unserer (Klima-) Blase ausbrechen. Wir müssen endlich Brücken schlagen zwischen Arbeiter_innen, Migrant_innen, FLINTA*, sowie zu marginalisierten und unter Kapitalismus, Patriarchat und allen anderen Diskriminierungsformen leidenden Menschen. (…) Es brauch nur mutige Rebell_innen, die den Anstoß geben. Lasst keine Polizeiwache oder Parteibüro unberührt, lasst keine Autos mehr durch die Straßen fahren, blockiert alles, legt jede Arbeit nieder, geht in den Streik. (…) Wir brauchen aber auch Rebell_innen die Teil der Community in der ZAD Rheinland werden, egal ob in Unser aller Wald/Keyenberg, im Hambi, in Lützerath oder woanders in der Umgebung. Kommt vorbei und werdet Teil der Revolution hier. Wir versuchen hier die Dinge anders zu machen, um neue Schritte zu wagen. Dabei wollen wir alte Strukturen hinterfragen und hinter uns lassen, damit wir neues ausprobieren können. Hier, in Lützerath, wird der Kampf am härtsten sein und es ist kein Kampf nur gegen RWE, sondern ein Kampf der sehr viele Perspektiven anderer sozialer Kämpfe mit einander verbindet.“

Anarchists in Lützerath

Ob der Räumungsversuch in Lützerath verhindert werden kann steht noch in die Sterne, aber das eine eventuelle Räumung zum Desaster für die Herrschenden werden kann und ein wichtigen Schritt zur Demaskierung der grüne Täuscher*innen werden kann steht fest. Es ist an uns! Organisiert euch und werdet aktiv!

Riot Turtle

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